SPÖ-Laimer zu Blackout-Szenario: Nur eine ganzheitliche Krisenvorsorge führt zum Erfolg
Wien (OTS/SK) – Vor wenigen Tagen wurde eine Studie mit dem Titel „Sichere Stromversorgung und Blackout-Vorsorge in Österreich -Entwicklungen, Risiken und mögliche Schutzmaßnahmen“ veröffentlicht. Die vom Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA), der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und dem Austrian Institute of Technology (AIT) verfasste Arbeit sollte der Frage nachgehen, wie gut Österreich auf ein Blackout, einen plötzlich auftretenden, überregionalen Ausfall des Stromversorgungsnetzes über einen längeren Zeitraum, vorbereitet ist. Genau diese Blackout-Vorsorge wird in dieser Studie jedoch nur sehr unzureichend untersucht, kritisierte SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer Donnerstag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. ****
Auftraggeber der Studie ist das Parlament. Obwohl im Endbericht punktuell einige große Herausforderungen wie die Dekarbonisierung der nationalen Stromversorgung, der langfristige Umbau des Energiewirtschaftssystems oder die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit durch heimische Energieunternehmen herausgearbeitet werden, fehlt jedoch, neben einer umfassenden, interdisziplinären Gesamtsicht, ein entscheidendes Kapitel – die, auch im Titel angeführte, Blackout-Vorsorge. Laimer: „Ich unterstütze jede substanzielle Arbeit, die sich dem Gefahrenszenario ‚Blackout‘ widmet. Da niemand den Zeitpunkt eines großflächigen Stromnetz- und Versorgungsausfalls exakt prognostizieren kann, ist es besonders wichtig, diesen Themenkomplex zu erforschen, um Maßnahmen zur Krisenprävention abzuleiten bzw. Notfallpläne zu entwerfen. Im Mittelpunkt muss der Schutz sowie die Selbstwirksamkeit der Bevölkerung stehen, da niemand Millionen Menschen gleichzeitig helfen kann.“
Bedauerlicherweise richtet sich der Fokus der Studie einseitig auf Maßnahmenempfehlungen für die Energiewirtschaft, die ohnehin bereits Handlungen punkto Sicherung der Stromversorgung gesetzt und das Thema „Blackout“ im Blickfeld hat. Es fehlen konkrete Vorschläge, wie sich die Bevölkerung und die Unternehmen auf ein solches Ereignis – wenn angeblich auch mit einer „sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeit“ prognostiziert – vorbereiten müssen, um, sollte es trotzdem eintreten, damit umgehen zu können. Dazu würde gehören, wie man die Bevölkerung motivieren kann, die notwendige und generell sinnvolle Bevorratung mit Wasser, Nahrungsmitteln, Medikamenten oder Heizmaterial sicherzustellen, um besser auf unerwartete Gefahrensituationen vorbereitet zu sein.
„Anhand der Studienergebnisse stellt sich nun die Frage, welche Empfehlungen die Politik der Bevölkerung, den Gemeinden und den heimischen Betrieben zur Blackout-Vorsorge empfehlen soll bzw. welche Maßnahmen auf Bundesebene getroffen werden müssen? Diese Fragen bleiben ungeklärt. Auch wenn die 98-seitige Arbeit allen Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis entspricht, steht dennoch die Frage im Raum, warum die im Titel erwähnte ‚Blackout-Vorsorge‘ keinerlei Beachtung findet“, so Laimer abschließend. (Schluss) up
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