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Bundesjugendvertretung: Psychische Belastungen junger Menschen dringend ernst nehmen!

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Wien (OTS) – Die Bundesjugendvertretung (BJV) zeigt sich besorgt über die heute veröffentlichten Zahlen des Jugend Trend Monitors zur aktuellen Stimmungslage junger Menschen: „Wenn mehr als die Hälfte der Jugendlichen überwiegend mit Überforderung und Hoffnungslosigkeit bis zu Depression und Wut zu kämpfen hat, dürfen wir das nicht einfach hinnehmen. Diese Zahlen sind äußerst bedenklich und müssen ein Weckruf für die Politik sein“, betont BJV-Vorsitzende Fiona Herzog. Junge Menschen erleben heute das Gegenteil einer unbeschwerten Jugend, so das Fazit der BJV.

„Jugendliche haben sich seit Beginn der Pandemie sehr solidarisch gezeigt, sich an die Maßnahmen gehalten, sind impfen gegangen. Doch sie haben immer noch mit vielen Einschränkungen zu kämpfen, die für sie spürbarer sind als für andere Altersgruppen, wie zum Beispiel die unsichere Situation an den Schulen oder die Schließung der Nachtgastronomie“, verdeutlicht BJV-Vorsitzender Julian Christian.

Jugendliche unter großem Druck

Fiona Herzog verweist auf den Druck, unter dem junge Menschen derzeit stehen: „Jugendliche spüren die Belastungen, die es seit zwei Jahren durch die Pandemie gibt, besonders stark. Daher haben wir vergangenen Herbst unsere Kampagne ‘Die Krise im Kopf’ gestartet, mit der wir die Probleme und den Handlungsbedarf aufzeigen. Auch in der heute veröffentlichten Befragung geben mehr als zwei Drittel an, unter negativen Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit zu leiden. Gleichzeitig sollen junge Menschen in Schule, Ausbildung und Job funktionieren wie immer – das kann einfach nicht gut gehen. Wie lange will die Politik hier noch zusehen?“

Rasche Hilfe notwendig

Julian Christian betont, wie sehr die Zeit bei diesem Thema drängt: „Je länger bei jungen Menschen mit der Unterstützung bei psychischen Problemen zugewartet wird, umso mehr manifestieren sich diese. Es wird also großer Schaden angerichtet, wenn es nicht unmittelbar Hilfe gibt. Angebote, auf die man monatelang warten muss, sind hier der falsche Weg.“

Jetzt müssten niederschwellige, unbürokratische Angebote zur Verfügung gestellt werden, die rasch bei jungen Menschen ankommen. Auch in den Schulen brauche es eine dringende Aufstockung an Schulpsycholog*innen, die auf Schüler*innen zugehen, da die Hemmschwelle oft zu groß sei, aktiv Hilfe zu suchen. Die BJV schlägt vor, Erstinformationen direkt in den Unterricht einzubauen und dann zu weiterführenden Angeboten zu vermitteln. „Dafür müssen den Schulen die notwendigen Personalressourcen zur Verfügung gestellt werden. Auch im Lehrplan muss man in Pandemiezeiten flexibler agieren können“, so Christian.

„Kinder und Jugendliche wurden von der Politik zu lange im Stich gelassen, sie müssen endlich mehr Priorität bekommen“, so Herzog abschließend.

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