Grüne Wien/Spielmann, Aslan zum Internationalen Tag gegen FGM: Keine Toleranz bei weiblicher Genitalverstümmelung!
Wien (OTS) – „Weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM) ist eine massive Menschenrechts- und Körperverletzung mit dem Ziel, über den weiblichen Körper zu bestimmen und die weibliche Sexualität zu unterdrücken“, sagt Viktoria Spielmann, Frauensprecherin der Grünen Wien, anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung. Weltweit sind laut WHO über 200 Millionen Frauen und Mädchen von dieser brutalen Menschenrechtsverletzung betroffen. Um die engagierte und sensible Arbeit der vielen Frauenrechtsorganisationen zu honorieren, die sich dem Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung widmen, erklärte die UNO den 6. Februar zum internationalen Aktionstag.
Auch in Österreich leben laut Schätzung des Gesundheitsministeriums 6000 – 8000 Frauen und Mädchen, die von FGM betroffen sind, ein Drittel davon in Wien. Genaue Zahlen und Daten gibt es nicht, die letzte Studie wurde im Jahr 2000 von der African Women’s Organisation durchgeführt – das Thema ist in den Hintergrund gerückt. „Für die Bekämpfung dieser massiven Menschenrechtsverletzung müssen wir wissen, wie viele Frauen und Mädchen in Wien davon betroffen sind, aus welchen Communities die Frauen kommen und welche Unterstützungsangebote helfen. Das ist auch deshalb wichtig, um das Angebot der Stadt Wien, das bereits gut etabliert ist und wichtige Arbeit leistet, zu adaptieren,“ so Spielmann.
Weibliche Genitalverstümmelung bedeutet für die betroffenen Frauen ein Leben lang psychische und körperliche Schmerzen:
wiederkehrende Harnwegsinfekte, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, beim Urinieren und Menstruieren, akute und chronische Beckeninfektionen, die zu Unfruchtbarkeit und/oder Eileiterschwangerschaft führen können, sowie Komplikationen bei der Geburt – um nur einige Beispiele zu nennen. Darüber hinaus leiden viele Frauen an psychischen Folgen aufgrund einer Traumatisierung.
Die Wiener Beratungsstellen, die mit den betroffenen Frauen und Mädchen arbeiten, leisten wichtige kleinteilige Sensibilisierungsarbeit über die Frauen- und Kinderrechtsverletzungen und setzen in vielen Fällen bei den gesundheitlichen Folgen an. Die Aufklärungsarbeit in den Communities erfordert viel Feingefühl: „Die Beraterinnen brauchen vor allem ausreichend Zeit, um mit den betroffenen Frauen ein Vertrauensverhältnis aufbauen zu können und sie dafür zu sensibilisieren, dass FGM eine Verletzung ihrer Rechte ist. Das wichtigste Ziel ist, die Frauen davon abzuhalten, ihre eigenen Töchter beschneiden zu lassen. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass FGM generell als Fluchtgrund anerkannt wird“, sagt Berivan Aslan, Menschenrechtssprecherin der Grünen Wien.
Die bestehenden Beratungsstellen brauchen demnach langfristige Förderverträge ihrer Projekte. Die Corona-Pandemie hat die Beratungsarbeit in den Communities massiv erschwert. Trotz der vielen Bemühungen konnten viele FGM-Betroffene und Bedrohte nicht erreicht werden. Auch deswegen braucht es mehr Frauen aus den Communities, die die Möglichkeit haben, sich zu einer FGM-Beraterin ausbilden zu lassen. „Diese Frauen kennen ihre Communities, wissen über die Probleme und sie können erstsprachliche Beratungsangebote setzen“, so Spielmann und Aslan abschließend.
Die Grünen Frauen Wien laden zu diesem Thema zu einem Online Talk ein:
Online Talk „Stop FGM! Null Toleranz bei weiblicher Genitalverstümmelung!“
Zeit: 8.2. um 18:30 Uhr
Mit: Expertin und Ärztin Umyma El Jelede vom FEM Süd Frauengesundheitszentrum in Wien
Anmeldung bitte unter [gruene.frauen.wien@gruene.at] (mailto:gruene.frauen.wien@gruene.at)
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