Neue Feiertagsdokumentation aus dem ORF Landesstudio Kärnten „Denkende Hände. Die Kunst der Familie Hoke“
Wien (OTS) – Die Feiertagsdokumentation „Denkende Hände. Die Kunst der Familie Hoke“ aus dem ORF-Landesstudio Kärnten widmet sich dem Leben von Giselbert Hoke, einem der bedeutendsten heimischen Künstler der Nachkriegszeit. Allen fünf Hoke-Nachkommen und ihren aktuellen Projekten ist die Feiertagsdokumentation zu einem Großteil gewidmet. Neben der Kunst wird aber auch die Familiengeschichte der Hokes nachgezeichnet. Die Produktion von ORF-Redakteurin Barbara Frank ist am Mittwoch, dem 8. Dezember 2021, um 17.35 Uhr in ORF 2 zu sehen.
„Ein wortloser Dialog mit sich selber – das würde ich als Malerei bezeichnen…“ (Giselbert Hoke)
Giselbert Hoke verliert als 17-Jähriger im Zweiten Weltkrieg seinen rechten Arm. Was ihn nicht daran hindert, auf die Kunstakademie zu gehen, und später einer der bedeutendsten Künstler Nachkriegs-Österreichs zu werden. Hoke war ein „Homo Faber“ – ein Mensch mit der Fähigkeit, sich die Werkzeuge und technischen Hilfsmittel zur Kultivierung der Natur selbst herzustellen.
„Denkende Hände“ besitzt jede/r Hoke: Karma Eder ist Restauratorin, Edmund Hoke Architekt, Tomas Hoke und Armin Guerino sind Maler bzw. Bildende Künstler, während der jüngste Sohn Clemens als Allrounder zwischen Kunst und Handwerk unterwegs ist und Ausstellungen im Hoke Werkhaus auf Schloss Saager bei Grafenstein ausrichtet.
Geboren in der damaligen Tschechoslowakei, war Giselbert Hoke vor dem Krieg als Kind einmal im kärntnerischen Saager. Künstlerkollege Hans Hiesberger erzählte ihm, das Schloss sei zu verkaufen. Für die „Mammut“-Produktion der Kirchenfenster von St. Florian in Wien (ehemals Rauchfangkehrerkirche) ließ sich Giselbert Hoke in Schloss Saager (damals noch in ruinösem Zustand) nieder. Das Geld für den Kauf, damals 80.000 Schilling, ließ er sich in den Mantelsaum einnähen und fuhr dann mit dem Moped – einhändig – von Wien nach Kärnten, um den Kaufvertrag zu unterschreiben.
Saager blieb über viele Jahrzehnte eine Baustelle: Das Gebäude wurde ab 1962 immer weiter ausgebaut, 1974 kam das Werkhaus dazu, das in drei Bauetappen bis 1998 erweitert wurde. Heute liefert es ein eindrucksvolles Zeugnis ab von einem Leben, das von einem universellen Gestaltungswillen geprägt war.
Saager ist laut Tomas Hoke noch heute ein „extraterrestrischer Ort“, dem essenzielle Bedeutung für die Produktion von Kunst in Kärnten zukommt, wie auch die gesamte Künstlerfamilie in ihrer Bedeutung für die Kulturgeschichte Kärntens und Österreichs von essenzieller Bedeutung ist.
Die Feiertagsdokumentation wirft außerdem ein Schlaglicht auf das malerische Werk von Margarethe Stolz-Hoke (Porträt- und Landschaftsmalerin sowie Tochter des Südtiroler Malers Rudolf Stolz und 30 Jahre lang mit Giselbert Hoke verheiratet). Auch Giselbert Hokes Witwe, Architektin Christa Binder, kommt als Kennerin des Werks und Kuratorin zu Wort.
„Denkende Hände. Die Kunst der Familie Hoke.“ ist auch als Live Stream und nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als Video-on-Demand auf der ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) abrufbar.
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