Neues BFW-Tool: Ampelsystem erleichtert die schwierige Auswahl von klimafitten Baumarten | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Neues BFW-Tool: Ampelsystem erleichtert die schwierige Auswahl von klimafitten Baumarten

0 169

Wien (OTS) – Der Wald steht vor Veränderungen. Steigende Temperaturen und Massenvermehrungen von Schadorganismen bringen einige Baumarten in Bedrängnis. „Was kann ich setzen?“ lautet eine oft gestellte Frage an das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW).

„Darauf eine pauschale Antwort zu geben, ist nicht möglich“, antwortet BFW-Leiter Peter Mayer. „Das Grundprinzip ist, dass die Baumarten zum Standort passen sollen. Wenn das erfüllt ist, sind die Bäume gesünder und stabiler gegenüber Schäden und somit klimafit.“

Baumartenampel für alle neun Wuchsgebiete

„Österreichs Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sind der zentrale Faktor, wenn es um die Zukunft unserer Wälder geht. Sie treffen heute Entscheidungen zur Aufforstung mit standortangepassten und vor allem klimafitten Baumarten. Diese Entscheidungen sind oft nicht leicht zu treffen, daher unterstützen wir mit der Baumartenampel des Bundesforschungszentrums für Wald dabei. Mit ein paar wenigen Klicks findet man die richtigen Baumarten für ihre Region“, so Forstministerin Elisabeth Köstinger.

Die neue Baumartenampel liegt auch als Broschüre vor und soll nun Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern bei der Baumartenwahl unterstützen. Neun verschiedene Ausgaben nehmen auf die Österreichischen Wuchsgebiete Rücksicht. Das BFW möchte dieses Tool, das als Druckwerk, als PDF-Download sowie als Online-Tool zur Verfügung steht, vor allem jenen Menschen ans Herz legen, die Wald besitzen und noch nicht recht wissen, wie sie ihren Wald klimafit machen können.

„Wir haben keine große Kristallkugel, in der wir in die Zukunft sehen können. Aber wir haben Daten, die uns erlauben, Empfehlungen für eine standortsgerechte Baumartenwahl abzugeben“, sagt Mayer.

Bäume, die heute keimen, werden bereits im mittleren Alter in einem veränderten Klima leben. Manche Standorte werden nicht mehr dieselben Bedingungen aufweisen, wie sie zur Zeit der Pflanzung oder Keimung geherrscht haben. Einige Baumarten kommen mit den neuen Bedingungen nicht mehr zurecht und sterben ab oder weisen eine geringere Widerstandskraft gegen Krankheiten und Schädlinge auf. Diesem Prozess können Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschafter vorbeugen, indem sie Baumarten setzen und Naturverjüngung fördern, die heute und in Zukunft für den Standort passen.

Liefert erste Einschätzung

Die Baumartenampel bietet eine erste Einschätzung, welche Baumarten in die engere Wahl fallen sollten: Grün zeigt eine hohe Wahrscheinlichkeit an, dass die klimatischen Bedingungen für eine Baumart passen. Gelb zeigt eine mittlere Eignung an und bei rot wird von dieser Baumart abgeraten. Vor Ort sollten aber noch weitere Standortfaktoren erhoben werden, um sie in die Baumartenwahl einfließen zu lassen.

„Wer sich unsicher ist, soll sich vor Ort von Waldverband, Landwirtschaftskammern oder den Forstbehörden beraten lassen“, empfiehlt Mayer.

Zudem ist die österreichweite Baumartenampel die erste Stufe in einem mehrstufigen Prozess, bei dem in Zukunft detailliertere Informationen zum Wald und zur Baumartenwahl zur Verfügung gestellt werden sollen. Den Anfang wird nächstes Jahr die Steiermark machen, wo umfangreiche Informationen aus Klima, Geologie, Boden- und Vegetation des Projektes FORSITE in Eignungskarten einfließen.

Online-Tool: [www.klimafitterwald.at/baumarten]
(http://www.klimafitterwald.at/baumarten)

PDF-Download:
[www.klimafitterwald.at/fragen-und-antworten/baumartenampel]
(http://www.klimafitterwald.at/fragen-und-antworten/baumartenampel)

16-seitige Broschüre: Mail an klimafitterwald@bfw.gv.at mit Angabe des gewünschten Wuchsgebietes und der Zustelladresse. Ab 10 Stück erheben wir einen Druckkostenbeitrag ein.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Bundesforschungszentrum für Wald (BFW)

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.