ÖGB-Reischl an Bundesregierung: „Die Umweltstiftung ist beschlossen. Wo bleibt sie?“
Wien (OTS) – „Die Arbeitslosenzahlen gehen zurück, aber wir dürfen uns jetzt nicht zurücklehnen“, warnt Ingrid Reischl, Leitende Sekretärin des ÖGB, davor, die Arbeitslosenzahlen falsch zu interpretieren. Die Langzeitarbeitslosigkeit sei immer noch enorm hoch. Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, haben es viel schwerer, wieder einen Job zu finden und benötigen bessere Unterstützung. „Damit meine ich nicht nur die Erhöhung des Arbeitslosengeldes, sondern fordere, dass beschlossene Maßnahmen im Sinne der Arbeitslosen endlich umgesetzt werden. Wann kommt also die groß angekündigte Umweltstiftung?“, fragt Reischl in Richtung Bundesregierung.
„Wir sehen, dass aktuell viele neue Arbeitsplätze entstehen – gerade in Bereichen wie thermische Sanierung und erneuerbare Energien liegt viel Potenzial”, so Reischl. „Es werden also dringend Arbeitskräfte gebraucht, viele sind für diese Jobs aber noch nicht qualifiziert“, so Reischl. Die Konzepte für die Umweltstiftung gebe es, die Expertise durch bestehende Arbeitsstiftungen auch, da werde es doch nicht an der Umsetzung scheitern.
Ältere Arbeitslose haben noch schlechtere Chancen, wieder einen neuen Job zu bekommen, als vor der Corona-Pandemie. Der ÖGB erneuert daher auch seine Forderung nach einem Überbrückungsgeld in der Höhe von 70 Prozent Nettoersatzrate für ältere Langzeitarbeitslose bis zur Pension. „Ältere Langzeitarbeitslose mit ohnehin schlechten Jobaussichten würden vom Arbeitsmarkt genommen und finanziell abgesichert werden“, erklärt die Leitende ÖGB-Sekretärin. Damit fiele nicht nur der Wettbewerb mit Jüngeren bei der Jobsuche weg, sondern auch die psychische Belastung einer ausweglosen Arbeitsplatzsuche. Das AMS könnte seine Ressourcen und Personalkapazitäten auf jene fokussieren, die bessere Vermittlungschancen haben. Und der Arbeitsmarkt würde entlastet.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. ÖGB Österreichischer Gewerkschaftsbund