Afghanistan und Äthiopien: Hunger und Armut durch Konflikte | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Afghanistan und Äthiopien: Hunger und Armut durch Konflikte

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Wien (OTS) – „Neben der COVID-19-Pandemie sind es immer noch Kriege und Konflikte, die weltweit Menschen in Hunger und Armut treiben“, erklärt der Gründer und Geschäftsführer von Jugend Eine Welt, Reinhard Heiserer zum Welternährungstag am 16. Oktober. „Derzeit bekommen wir alarmierende Berichte von unseren Don Bosco-Partnern aus Äthiopien aber auch aus Pakistan, wo viele Flüchtlingen aus Afghanistan versorgt werden“, ergänzt er. „Ihre Schilderungen spiegeln wider, was aktuell auch von internationalen Organisationen zu hören ist: Hunderttausende Menschen leiden hier Hunger.“

Dramatisch ist die Situation vor allem in der seit Monaten von Konflikten geprägten Region Tigray im Norden Äthiopiens. Der Jugend Eine Welt-Projektpartner Pater Estifanos Gebremeskel SDB schätzt, dass hier an die 100.000 Kinder akut unterernährt sind. Nur etwa 10 Prozent der Hilfsgüter, die eigentlich benötigt werden, würden die Provinz derzeit erreichen. „Es fehlt immer noch an Wasser und Nahrungsmitteln, zum Teil ist aber auch der Transport nach Tigray schwierig“, betont Heiserer. „Die Menschen und vor allem die Kinder in Tigray drohen zu verhungern!“

Die Don Bosco-Partner vor Ort versuchen, die Bevölkerung so gut es geht zu versorgen. Neben Lebensmitteln werden auch Medikamente verteilt und das Spital in Mekelle mit technischer Assistenz unterstützt. Für Mädchen und Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, werden Unterkünfte und psychologische Betreuung zur Verfügung gestellt. Jugend Eine Welt unterstützt die Nothilfe in der Region bereits seit Beginn des Jahres.

Krieg – Flucht – Armut

Eine wichtige Anlaufstelle für Flüchtlinge aus Afghanistan sind die Salesianer Don Boscos in Quetta und Peshawar in Pakistan. „Nachdem wir hier Schulen gemeinsam mit afghanischen Vertriebenen aufgebaut hatten, werden wir nun 500 Familien, die ihre Heimat verlassen mussten, versorgen“, berichtet Pater Noble Lal, SDB von den Partnern vor Ort. “Krieg, Flucht und Vertreibung nehmen auch den Kindern aus Afghanistan jede Perspektive auf ein Leben in Würde und ohne Armut“, betont Heiserer. „Neben der humanitären Hilfe muss daher auch auf langfristige Unterstützung gesetzt werden. Für Jugend Eine Welt und unsere Partner ist das vor allem Bildung und Ausbildung, die jungen Menschen ihre Zukunft sichert.“

Hunger auch in Haiti

Akut von Hunger bedroht sind auch viele Menschen in Haiti, einem Land, das durch politische Instabilität und Naturkatastrophen seit langem zu den Krisenregionen der Welt zählt. „Nach dem Erdbeben leisteten wir gemeinsam mit den Don Bosco-Partnern im Land Soforthilfe. Nun geht es darum, die Betroffenen auch mit Nahrungsmitteln zu versorgen“, erklärt Heiserer. „Hunger ist auch hier allgegenwärtig.“ Heiserer appelliert grundsätzlich an die internationale Solidarität. Gerade auch jüngste Besuche von Projektpartnern aus Kolumbien, Nigeria, Ghana oder Sierra Leone hätten deutlich gemacht, wie sehr die Bekämpfung von Armut im vergangenen Jahr zurückgeworfen worden ist. Nur mit vereinten Kräften könnten die Lücken, die unter anderem auch durch die Pandemie entstanden sind, wettgemacht werden.

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