FHs und Unis bilden gemeinsam Doktorandinnen und Doktoranden aus | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

FHs und Unis bilden gemeinsam Doktorandinnen und Doktoranden aus

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Wien (OTS/Der Wissenschaftsfonds FWF) – Wissenschaft und Forschung, Hochschulbildung und forschungsbasierte Innovationen sind Bausteine für ein zukunftsorientiertes Österreich. Unverzichtbar dabei sind die an und von österreichischen Universitäten und Fachhochschulen erbrachte Qualität und Exzellenz in Forschung und Lehre. Schließen sich Forschende von Fachhochschulen und Universitäten zusammen, um gemeinsam ein Doktoratsprogramm aufzubauen und Doktorandinnen und Doktoranden in einem exzellenten Forschungsumfeld auszubilden, besteht die Möglichkeit, dass sie vom Wissenschaftsfonds FWF im Rahmen des Programms doc.funds.connect für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren in vollem Umfang gefördert werden. Mit dem Angebot eröffnen sich für Forschende und Institutionen Möglichkeiten einer fruchtbaren Kooperation im Bereich der anwendungsorientierten Grundlagenforschung. Dabei werden insgesamt 25 Forschende im Zuge ihres Doktoratsstudiums in hochinnovativen Forschungsfeldern angestellt.

Erste Bewilligungsrunde doc.funds.connect: Fünf Millionen Euro
für Graz, Linz, Salzburg, Wien und Wiener Neustadt

Mit dem vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung initiierten Förderungsprogramm doc.funds.connect können fünf gemeinsame Doktoratsprogramme an Fachhochschulen und Universitäten starten. Das gesamte Fördervolumen der ersten Ausschreibungsrunde beträgt fünf Millionen Euro, Auswahl und Begutachtung übernahm der Wissenschaftsfonds FWF gemeinsam mit der Christian Doppler Gesellschaft. Aufgrund des positiven Echos stellt das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung weitere sieben Millionen Euro für eine zweite Ausschreibungsrunde zur Verfügung.

Folgende Standorte konnten sich im internationalen Begutachtungsverfahren durchsetzen und werden ein gemeinsames Doktoratsprogramm anbieten:
• Fachhochschule Salzburg, Universität Salzburg
• Fachhochschule Oberösterreich, Universität Linz
• Fachhochschule Technikum Wien, Technische Universität Wien
• Fachhochschule Wiener Neustadt, Medizinische Universität Wien Veterinärmedizinische Universität Wien
• Fachhochschule Joanneum, Technische Universität Graz

Exzellente Forschung an Fachhochschulen und Universitäten
weiter ausbauen

„Kooperative Doktorate stärken die Forschungszusammenarbeit zwischen Universitäten und Fachhochschulen und fördern gleichzeitig den wissenschaftlichen Nachwuchs. Insofern freut es mich, dass insgesamt 28 hochwertige Projektkooperationen eingereicht wurden. Aufgrund dieser großen Resonanz werden wir schon mit Ende dieses Jahres eine zweite Ausschreibung starten und auch das dahingehende Budget auf sieben Millionen Euro aufstocken“, erklärt Wissenschaftsminister Heinz Faßmann zur ersten Bewilligungsrunde.

„Die geförderten Doktoratsprogramme stellen auf beeindruckende Weise unter Beweis, wie wichtig Synergien zwischen Grundlagenforschung und praxisorientiertem Know-how sind, um Antworten auf die drängenden Fragen der Zukunft zu finden. Davon profitieren nicht nur die 25 Doktorandinnen und Doktoranden, sondern alle beteiligten Einrichtungen und die Gesellschaft insgesamt“, so uniko-Präsidentin Sabine Seidler.

„Die Forschung an den Fachhochschulen ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Das Förderungsprogramm stellt einen Meilenstein in der Intensivierung der Zusammenarbeit von unterschiedlichen Hochschulen dar. Es bietet die wertvolle Chance, eine nachhaltige Kooperation zwischen Fachhochschulen und Universitäten sicherzustellen“, unterstreicht Johann Kastner, Vizepräsident für Forschung & Entwicklung der FH OÖ und Leiter des F&E-Ausschusses der FHK.

„Mit den doc.funds.connect-Förderungen können Forschende an FHs und Unis ihre Zusammenarbeit in der anwendungsnahen Grundlagenforschung weiter intensivieren. Für Doktorandinnen und Doktoranden ergeben sich exzellente Möglichkeiten, sich in vielversprechenden Forschungsfeldern zu vertiefen. Davon profitiert am Ende der gesamte Forschungsstandort Österreich“, so FWF-Präsident Christof Gattringer.

„Das Programm doc.funds.connect ist ein Meilenstein in der Zusammenarbeit von Fachhochschulen und Universitäten und eine Stärkung der anwendungsorientierten Grundlagenforschung. Es ist sehr erfreulich, dass das neue Programm so gut angenommen wurde und zahlreiche hochqualitative Anträge eingereicht wurden. Ich bin überzeugt, dass die geförderten Projekte einen Gewinn und eine Stärkung für alle Partnerinstitutionen darstellen“, betont CDG-Präsident Martin Gerzabek.

Die neuen Doktoratsprogramme im Überblick

Doktoratsprogramm „doc.hci – Designing Meaningful Human-Technology Relations“
Beteiligte Partner: Universität Salzburg, Fachhochschule Salzburg Koordination: Alexander Meschtscherjakov (Universität Salzburg) Fördervolumen: 1.005.148,04 Euro | Projektlaufzeit: 4 Jahre

Das neue Doktoratsprogramm beschäftigt sich mit dem Verständnis und der Gestaltung der Beziehung zwischen Menschen und digitaler Technologie. Durch die Allgegenwart dieser Technologien und deren zunehmende Akteurhaftigkeit, Stichwort künstliche Intelligenz, wird das Menschsein immer enger mit ihnen verwoben. Dies bedingt einen Paradigmenwechsel im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie, der erhebliche Innovationen in den theoretischen Grundlagen und methodischen Ansätzen erfordert.
Die Schaffung dieser Grundlagen ist das übergreifende wissenschaftliche Ziel des doc.hci-Programms. Die Doktorand/inn/en beschäftigen sich mit der Gestaltung bedeutungsvoller Mensch-Maschine-Beziehungen in fünf anspruchsvollen Kontexten (Mobilität, Gesundheit, Bildung, Arbeit, Spiel), indem sie eine radikal neue Perspektive auf die Natur dieser Beziehungen einnehmen. doc.hci baut auf dem Joint-Masterprogramm HCI von Universität Salzburg und FH Salzburg auf.

Doktoratsprogramm „Human-Centered Artificial Intelligence (HCAI)“ Beteiligte Partner: Fachhochschule Oberösterreich, Universität Linz Koordination: Ulrich Bodenhofer (Fachhochschule Oberösterreich) Fördervolumen: 1.005.148,04 Euro | Projektlaufzeit: 4 Jahre

Die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) hat enorme Chancen, aber auch Risiken zutage gefördert. Die KI-Forschung konzentrierte sich bisher vor allem auf die Entwicklung von Systemen, die immer komplexer werdende Aufgaben mit möglichst hoher Genauigkeit lösen sollen. Das hat zur Folge, dass die Entscheidungen und Aktionen solcher Systeme für Menschen immer schwerer nachvollziehbar sind. HCAI ist ein von der Fachhochschule OÖ und der Johannes Kepler Universität Linz gemeinsam betriebenes und vom FWF gefördertes Doktoratsprogramm, das zum Ziel hat, Menschen und ihre Bedürfnisse ins Zentrum der KI-Forschung zu rücken. Es werden Methoden entwickelt, um künstliche Intelligenz einerseits für Menschen verständlicher, transparenter und fairer zu machen und andererseits die Interaktion zwischen Menschen und KI-Systemen zu unterstützen. Die in diesem Programm arbeitenden Forschenden werden interdisziplinär ausgebildet und arbeiten an vorderster Stelle an der Entwicklung einer neuen Generation von menschzentrierter KI-Technologie.

Doktoratsprogramm „MatureTissue“
Beteiligte Partner: Fachhochschule Technikum Wien, Technische Universität Wien
Koordination: Andreas Teuschl-Woller (FH Technikum Wien) Fördervolumen: 1.005.148,04 Euro | Projektlaufzeit: 4 Jahre

Immer mehr Menschen leiden an klinisch oft schwierig zu behandelnden akuten oder chronischen Beschwerden am Bewegungsapparat. Ziel des Doktoratsprogramms „MatureTissue“ ist es, einen Forschungs- und Ausbildungsschwerpunkt zum Thema Gewebezüchtung (Tissue-Engineering) zu etablieren. Die beteiligten Forschungsgruppen an der FH Technikum Wien und der TU Wien wollen die Ursachen muskuloskelettaler Erkrankungen besser verstehen und neue Therapieansätze entwickeln. In Bioreaktoren und mikrofluidischen Systemen werden 3D-Zellkonstrukte vorwiegend aus Stammzellen generiert und mechanisch kontrolliert stimuliert, sodass sie zu funktionellen künstlichen Geweben wie Knochen, Sehnen, Knorpeln oder Muskeln reifen. Nachwuchsforscher/innen erlangen dabei interdisziplinäre Kenntnisse und Fertigkeiten mit hohem anwendungsorientiertem Charakter. Dies wird durch ein vielfältiges Netzwerk-/Trainingsprogramm unterstützt, in dem auch Forschungsaufenthalte an ausländischen Partnerinstitutionen gefördert werden.

Doktoratsprogramm „PAIR – Pre-clinical Ion Beam Research“ Beteiligte Partner: Fachhochschule Wiener Neustadt, Medizinische Universität Wien, Veterinärmedizinische Universität Wien Koordination: Dietmar Georg (Medizinische Universität Wien) Fördervolumen: 1.005.148,04 Euro | Projektlaufzeit: 4 Jahre

Die Ionentherapie mittels Protonen und Kohlenstoff-Ionen ist die fortschrittlichste Form der strahlenbasierten Krebsbehandlung. Ionenstrahlen weisen sowohl physikalische als auch biologische Vorteile gegenüber konventionellen Photonenstrahlen auf. Die präklinische Forschung an Tumormodellen ist für die Optimierung der Ionentherapie unerlässlich.
Dieses Projekt dient der Erweiterung des strahlenbiologischen Verständnisses von Ionenstrahlen auf molekularer, zellulärer und organischer Ebene. Fünf interdisziplinäre Dissertationsprojekte verbinden Physik, Biologie und Medizin und befassen sich unter anderem mit Proteom- und Genomanalysen sowie hochauflösender Bildgebung. Das neue Doktoratsprogramm mit fachübergreifenden Lehrveranstaltungen stärkt die akademische Ausbildung.
PAIR stützt sich auf die einzigartige Infrastruktur der Ionentherapie-Einrichtung MedAustron sowie auf die Expertise der Medizinischen und der Veterinärmedizinischen Universität in Wien und der Fachhochschule Wiener Neustadt in den Bereichen medizinische Strahlenphysik, Bildgebung, Molekularbiologie und Computerwissenschaften. Die Etablierung dieses interuniversitären Netzwerkes für bildgebungs- und biologieorientierte Krebsforschung stärkt die Innovation in Österreich.

Doktoratsprogramm „Doctoral School for Dependable Electronic-Based Systems (DENISE)“
Beteiligte Partner: Fachhochschule Joanneum, Technische Universität Graz
Koordination: Christian Vogel (FH Joanneum)
Fördervolumen: 1.005.148,04 Euro | Projektlaufzeit: 4 Jahre

Elektronik-basierte Systeme (EBS) setzen sich in Produktion, Infrastruktur und Verkehr immer stärker durch, werden aber nur akzeptiert, wenn Menschen diesen Systemen vertrauen. Verlässlichkeit wird daher zum Eckpfeiler für die gesellschaftliche Akzeptanz Elektronik-basierter Systeme. Die Forschenden im Doktoratsprogramm Dependable ElectroNIc-Based SystEms (DENISE) werden Konzepte, Methoden und anwendungsorientierte Werkzeuge erforschen, um EBS verlässlicher zu machen. Das Projekt vertieft die sehr gute Beziehung zwischen der FH Joanneum und der Technischen Universität Graz durch ein gemeinsames Doktoratsstudium. DENISE schafft einen integrierten Forschungsrahmen über disziplinäre Grenzen hinweg und verknüpft Zuverlässigkeitskonzepte von Sensoren mit vernetzten eingebetteten Geräten. Bestehende Stärken werden ausgebaut, und durch die Bündelung der komplementären Expertise wird DENISE zu nachhaltigen Fortschritten im EBS-Sektor führen.

FWF-Förderungsprogramm doc.funds.connect
Das kooperative Doktorat zwischen Universitäten und Fachhochschulen wurde von der österreichischen Bundesregierung im Regierungsprogramm angekündigt, um weitere Synergien in der heimischen Forschungslandschaft zu heben. Das Programm intensiviert nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den österreichischen Forschungsinstitutionen, sondern baut auch die Forschungskompetenz der Fachhochschulen auf hohem internationalem Niveau weiter aus und bietet Forschenden mehr Flexibilität und Möglichkeiten. Die nächste Ausschreibungsrunde wird Ende November 2021 starten.

Programminformationen online unter: [doc.funds.connect]
(https://www.ots.at/redirect/fwf.ac.at)

Der Wissenschaftsfonds FWF
Der Wissenschaftsfonds FWF ist Österreichs führende Organisation zur themenoffenen Förderung der Grundlagenforschung sowie der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung. In einem internationalen Peer-Review-Verfahren fördert der FWF jene Forschenden und Ideen, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Qualität wegweisend sind. Die gewonnenen Erkenntnisse stärken Österreich als Forschungsnation und legen eine breite Basis, um zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen besser begegnen zu können.

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