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Drei europäische Visionäre mit dem „Europaeus“ ausgezeichnet

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Klagenfurt (OTS) – Bei der gestrigen Verleihung des Europapreises “Europaeus” im Casino Velden hat die Jury – Martina Rattinger vom EU-Verbindungsbüro des Landes Kärntens in Brüssel, Walter Prutej vom Forum Velden und Meinrad Höfferer, designierter Direktor und Leiter der Außenwirtschaft der Wirtschaftskammer Kärnten – drei herausragende Persönlichkeiten als Preisträger erkoren: den langjährigen Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, den Ausnahmeunternehmer Hermann Hirsch und Journalistenlegende Paul Lendvai.

WK-Präsident Jürgen Mandl liegt der Europapreis sehr am Herzen. Er verwies bei seiner Eröffnungsrede auf die im Entstehen befindliche EU-Makroregion Alpen-Adria. Weiters betonte er: „In Kärnten haben Industrie, Handwerk, Gewerbe und Tourismus die Pandemie besser überstanden als in anderen Bundesländern. Das zeigt die wirtschaftliche Stärke Kärntens in der Alpen-Adria-Region.”

Zufrieden zeigte sich auch die Jury. „Die Pandemie hat gezeigt, wie entscheidend es ist, Verbündete und Freunde auch über die Grenzen Österreichs hinaus zu haben”, betonte Meinrad Höfferer. Auch Martina Rattinger ist der Zusammenhalt in Europa besonders wichtig, da große Lösungen nur gemeinsam geschaffen werden könnten. Mitveranstalter und Jury-Mitglied Walter Prutej sagte: „Die EU ist die beste Idee, die Europa je hatte.“ Er dankte ausdrücklich dem scheidenden WK-Direktor Michael Stattmann für seine jahrelange Unterstützung.

Den „Europaeus“ verliehen Landeshauptmann Peter Kaiser und WK-Präsident Jürgen Mandl in drei Kategorien: „Europapolitik -History in the making”, „Wirtschaft – Internationalisierung/Pioniere“ und „Bewusstseinsbildung – Europe on my mind“. Der erste Preisträger des Abends in der Kategorie Europapolitik war kein geringerer als „Mister Europa“ Jean-Claude Juncker. Er konnte den Preis leider nicht persönlich entgegennehmen, allerdings war er via Videostream zugeschalten, wodurch die zahlreich erschienenen Gäste im Casineum seinen vielgepriesenen Humor live miterleben konnten. Juncker wurde für seinen unermüdlichen Einsatz um ein sozialeres und gerechteres Europa geehrt. EU-Wirtschaftskommissar Johannes Hahn nahm den Preis für Juncker entgegen und sprach in seiner Laudatio über das freundschaftliche Verhältnis der beiden, aber auch über die Bedeutung des Ausgezeichneten. „Jean-Claude und der Euro sind die letzten Verbliebenen des Maastricht-Vertrages“, bemerkte Hahn: „Sie ehren heute den größten noch lebenden Europäer.“ Juncker bedankte sich für den Preis und sagte auch in Bezug auf die Kraft der kleineren EU-Mitgliedsstaaten: „Europa brauche keinen großen Reden. Taten sprechen viel mehr für sich.“

In der Kategorie „Wirtschaft – Internationalisierung/Pioniere” wurde der Kärntner Industrielle Hermann Hirsch ausgezeichnet. Der leidenschaftliche Unternehmer war langjähriger IV-Präsident und WK-Vizepräsident sowie französischer Honorarkonsul. Er machte das Familienunternehmen mit viel Hingabe zur Internationalisierung zum Weltmarktführer. In der Laudatio beschrieb Wirtschaftsprofessor a.D. Dietrich Kropfberger Hirsch als großen Visionär und betonte, dass dieser nach dem Prinzip „think global – act local” die internationale Wirtschaftsentwicklung vorangetrieben habe. Der Geehrte zeigte sich gerührt und erfreut über die hohe Anerkennung.

In der Kategorie „Bewusstseinsbildung – Europe on my mind“ wurde der Publizist, Moderator und Ost- sowie Südosteuropaexperte Paul Lendvai ausgezeichnet. Laudator Hubert Patterer, Chefredakteur der Kleinen Zeitung, beschrieb Lendvai als Symbol für die Vielfalt des Kontinents: „Das Schöne an Europa ist, dass es mehrere Identitäten zulässt, die sich wunderbar übereinanderlegen lassen und dennoch ein Ganzes ergeben, wie die Schalen einer Zwiebel. Er ist ein großer Ungar, ein großer Österreicher, ein großer Europäer – und ein großer Altausseer.”

Der „Europaeus“ ist ein Preis, der an die unzähligen Beteiligten und ihre Leistungen erinnern soll, die durch ihren Einsatz Verdienste um das gemeinsame Europa erworben haben. Er ist eine gemeinsame Ehrung von Land Kärnten, Forum Velden und Wirtschaftskammer Kärnten, zeichnet Persönlichkeiten aus, die Brückenbauer und Botschafter im europäischen Einigungsprozess sind, und wird seit 2009 verliehen.

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