Lindner zu Blutspende-Verbot: Auch Wirtschaft startet Initiative gegen Diskriminierung – Minister muss endlich handeln!
Wien (OTS/SK) – Heute, Freitag, präsentierte eine Reihe renommierter Großunternehmen – angeführt von der Raiffeisen Bank International, Microsoft, PWC, Accenture und anderen – ihre Petition gegen die Diskriminierung von homosexuellen Männern und Trans-Personen beim Blutspenden. Die Firmen fordern darin nicht nur einen neuen Blutspende-Fragebogen, sondern auch ein umfassendes Diskriminierungsverbot in der Blutspende-Verordnung. SPÖ-LGBTIQ- & Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner betont anlässlich der Präsentation: „Wir begrüßen aus ganzem Herzen, dass die Vertreter*innen der Wirtschaft Verantwortung übernehmen und gemeinsam gegen die andauernde Diskriminierung bei der Blutspende aufstehen. Seit mehr als eineinhalb Jahren diskutieren wir in der Politik inzwischen intensiv über dieses Thema, seit mehr als einem Jahrzehnt ist aus Expert*innen-Sicht klar, dass das geltende De-Facto-Blutspendeverbot unhaltbar ist – jetzt muss endlich gehandelt werden!“ Lindner hofft, dass die türkis-grüne Bundesregierung ihre Blockade endlich aufgibt und schnell für eine politische Lösung dieses wissenschaftlich eindeutig geklärten Problems sorgt. Die Möglichkeit zur Blutspende, so Lindner, müsse vom individuellen Risikoverhalten jeder Person abhängen und nicht von deren sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität. ****
Wichtig ist für Lindner insbesondere die Verankerung eines expliziten Diskriminierungsverbots in der Blutspenderverordnung. „Es kann und darf nicht sein, dass große Einrichtungen wie das Rote Kreuz eigene Bestimmungen erlassen und noch mehr diskriminieren, als es die bundesweiten Regeln schon jetzt vorsehen – und das sage ich selbst als ehrenamtlicher Sanitäter in dieser Organisation“, betont Lindner, der auch Vorsitzender der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo ist. Explizit spricht er damit den willkürlichen Ausschluss von transidenten Personen vom Blutspenden durch das Rote Kreuz an, der nicht in den bundesweit geltenden Regeln vorgesehen ist. Auch die Tatsache, dass die Verkürzung der Ausschlussfrist von Männern, die Sex mit Männern haben, von 12 auf 4 Monate nicht vom Roten Kreuz mitgetragen worden ist, sei ein Beweis für die Notwendigkeit eines Diskriminierungsverbots: „Der Staat und insbesondere die Bundesregierung hat die grundlegende Aufgabe, alle Bürger*innen vor Diskriminierung und Schlechterstellung zu schützen. Gerade im Bereich der Blutspende haben wir eindrücklich gesehen, dass das nur mit einem expliziten Diskriminierungsverbot gehen wird – dieses könnte der Gesundheitsminister noch heute erlassen! Beenden wir also die Blockade und geben unzähligen Menschen in unserem Land endlich die Chance, Blut zu spenden und ihren Beitrag zu leisten!“ (Schluss) lp
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