Neue Ideen für das Denkmal für Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit gesucht | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Neue Ideen für das Denkmal für Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit gesucht

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Wien (OTS) – KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien und die Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten (WASt) laden gemeinsam zum offenen, zweistufigen, künstlerischen Wettbewerb für ein permanentes „Denkmal für Männer und Frauen, die Opfer der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit wurden“, das im Wiener Resselpark realisiert werden soll. Die Einreichfrist für Konzepte startet heute und endet am 17. Jänner 2022. Alle Details zum Wettbewerb auf [www.koer.or.at] (http://www.koer.or.at) und [www.queer.wien.at] (http://www.queer.wien.at).

Das Denkmal soll den Opfern der Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit von 1938-1945 gewidmet sein. Wie bei anderen oft Jahrhunderte stigmatisierten und diskriminierten Gruppen, kulminierte die Ausgrenzung homosexueller Menschen im Nationalsozialismus. Landläufige Vorurteile gegen Homosexuelle wurden staatlich gebündelt, verstärkt, ideologisch instrumentalisiert und in Gesetzesverschärfungen gegossen, es setzte eine gezielte Verfolgung ein; der „Volkskörper“ sollte von diesen „unerwünschten Elementen“ befreit werden.

Das Denkmal wird ein würdevolles Gedenken ermöglichen und überdies ein lebendiger Treffpunkt im öffentlichen Raum werden. Es möchte zum Innehalten einladen, alle Generationen ansprechen und dabei nicht nur auf intellektueller Ebene anregen, sondern berühren und auch provozieren. Es soll ein Ort für die LGTBIQ-Community sein, der von ihr bespielt werden kann, sowie Möglichkeiten der Vermittlung bieten.

Mit dem Denkmal für die aufgrund homosexueller Handlungen oder ihrer sexuellen Orientierung verfolgten Männer und Frauen des NS-Regimes in Wien setzt die Stadt Wien ein sichtbares Zeichen für die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus.

Das Projekt wird von der Stadt Wien und dem Nationalfonds der Republik Österreich unterstützt. Als Gesamtbudget stehen für den Wettbewerb und die Realisierung des Siegerentwurfes € 300.000,-(netto) zur Verfügung.

Vorgeschichte zum Denkmal

Bereits vor Jahren hatte die Stadt Wien den Entschluss gefasst, ein Denkmal für die homosexuellen NS-Opfer zu errichten. Als Ort wurde damals der Morzinplatz auserkoren, wo sich seinerzeit das Gestapo-Hauptquartier befunden hatte. Der Siegerentwurf des Wettbewerbs von 2006 war technisch nicht realisierbar. Von 2010 bis 2015 wurden von KÖR temporäre Mahnmale am Morzinplatz und am Naschmarkt umgesetzt. Die Stadt Wien organisierte eine große Fachkonferenz zu zeitgemäßem Gedenken, gab eine wissenschaftliche Studie in Auftrag und lud Community-Vertreter*innen zu open spaces ein, um Anforderungen an das Denkmal zu erarbeiten. 2019 wurde der Resselpark als neuer Standort definiert und ein geladener Wettbewerb ausgelobt. Der Wettbewerbssieger, der britische Künstler Marc Quinn, hat seinen Entwurf im Juli 2021 zurückgezogen, weswegen nun ein neuer Wettbewerb ausgelobt wird.

Nächste Termine:

Begehung: 15. Oktober 2021, 10 Uhr

Konzeptabgabe: 17. Jänner 2022, 15 Uhr

KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien
Die Aufgabe von KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien ist die Belebung des öffentlichen Raums der Stadt mit permanenten bzw. temporären künstlerischen Projekten.

Die Idee ist, die Identität der Stadt und einzelner Stadtteile im Bereich des Zeitgenössischen zu stärken sowie die Funktion des öffentlichen Raums als Agora – als Ort der gesellschaftspolitischen und kulturellen Debatte – zu beleben.

KÖR wickelt künstlerische Projekte ab, erteilt Aufträge an KünstlerInnen, lobt künstlerische Wettbewerbe für Projekte im öffentlichen Raum aus, vergibt Förderungen an KünstlerInnen bzw. Projektträger und setzt damit verbundene Tätigkeiten (Symposien, Publikationen, Vermittlungsprogramme, u.a.) um.

Weiterführende Infos: [www.koer.or.at] (http://www.koer.or.at)

Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen (WASt) Die WASt will Diskriminierungen von Lesben, Schwulen, transgender- und intergeschlechtlichen Menschen abbauen. Sie fördert ein gesellschaftliches Klima in Wien, in dem alle Menschen – unabhängig ihrer sexuellen Orientierungen oder geschlechtlichen Identitäten – gleichberechtigt und diskriminierungsfrei leben können.

Sie bietet [Beratung]
(https://www.wien.gv.at/kontakte/wast/beratung.html) und
Hilfestellung in Diskriminierungsfällen, betreibt [Bildungsarbeit]
(https://www.wien.gv.at/kontakte/wast/bildungsarbeit.html),
Sensibilisierung und [politische Arbeit]
(https://www.wien.gv.at/kontakte/wast/politik.html), führt
(internationale) Projekte und [Veranstaltungen]
(https://www.wien.gv.at/kontakte/wast/veranstaltungen/index.html)
durch und arbeitet in Netzwerken im In- und Ausland. Sie ist Schnittstelle zwischen der LGBTIQ-Community, Politik und Verwaltung und [fördert zudem Queere Kleinprojekte]
(https://www.wien.gv.at/menschen/queer/foerderungen/index.html).

Die WASt wurde 1998 gegründet und ist eine Stabstelle im Büro des amtsführenden Stadtrates für Bildung, Integration, Jugend und Personal. Sie ist die erste und nach wie vor österreichweit einzige derartige Stelle in einer kommunalen Verwaltung.

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