ÖGB-Reischl: Zuverdienst für Arbeitslose zu streichen, bringt Menschen nicht schneller in Beschäftigung
Wien (OTS) – Den Vorschlag von AMS-Chef Johannes Kopf, den Zuverdienst für Arbeitslose einfach komplett zu streichen, lehnt der ÖGB ab. „Wir haben noch immer rund 350.000 Arbeitslose, die mit einem Arbeitslosengeld auskommen müssen, das mit durchschnittlich 1.000 Euro unterhalb der Armutsgrenze liegt“, betont Ingrid Reischl, Leitende Sekretärin des ÖGB. „Das ist ein Grund dafür, warum viele zusätzlich noch etwas dazuverdienen wollen und müssen. Wir fordern daher auch weiterhin eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent vom letzten Nettoeinkommen.“
Reischl weiter: „Einzelmaßnahmen wie den Zuverdienst zum Arbeitslosengeld zu streichen, bringen Menschen nicht schneller, sondern nur in schlechte Jobs, lösen aber das Problem nicht. Und sie sind mitten in einer Krise auch nicht sinnvoll.“
Die Arbeitsmarktsituation werde uns in Österreich noch länger beschäftigten, denn die Krise ist noch nicht vorbei, so Reischl. „Wir brauchen also eine Gesamtdiskussion darüber, wie Menschen in Beschäftigung gebracht werden können. Dazu zählt nicht nur die Qualifikation von Arbeitssuchenden, sondern auch das Angebot der Jobs auf ihre Zumutbarkeit zu bewerten.“
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