Eco Anxiety: Ein unterschätztes Problem
Wien (OTS) – Eco Anxiety bezeichnet die Ängste, die mit der Bedrohung durch den anthropogenen Klimawandel in Zusammenhang stehen. Mehr als die Hälfte der Menschen hat Angst vor dem Klimawandel und dessen Folgen. Trotz dieser Tatsache wurde dieser sozialpsychologische Aspekt des Klimawandels im deutschsprachigen Raum bisher nur wenig behandelt und diskutiert. Das Forschungsprojekt „Eco Anxiety – Angst vor dem Klimawandel“, ist das erste dieser Art im deutschsprachigen Raum, das sich ausführlich mit dem Phänomen Eco Anxiety befasst. Um die Ergebnisse besser zugänglich zu machen, wurden diese jetzt auch in einer Monografie zusammengefasst. „Hitzerekorde, Waldbrände ungeahnten Ausmaßes und Flutkatastrophen: Der Klimawandel ist mittlerweile in Europa angekommen. Das löst Ängste aus, und diese sollten mehr beachtet werden.“, appelliert Prof. Bernd Rieken, Autor und Leiter des Instituts für psychoanalytisch-ethnologische Katastrophenforschung an der SFU.
Die Studie wurde als Methodenmix aus Umfragen, Interviews mit ausgewählten Personengruppen und der Analyse relevanter Facebook-Gruppen angelegt. Diese gewonnenen Erkenntnisse unterstreichen, dass der Klimawandel in der Tat einen hohen emotionalen Stellenwert für die Menschen hat. 81,1% der Befragten gaben im Rahmen der Fragebogenstudie an, dass sie wegen des Klimawandels besorgt sind. Befragt nach den Ängsten, also nach starken Gefühlen gegenüber Dingen und/oder Situationen, die sie als bedrohlich erleben, antworteten 47,8%, dass sie Angst vor den langfristigen Folgen des Klimawandels hätten, und 49,4% vor Naturkatastrophen infolge der klimatischen Veränderungen. Insgesamt 58,7% der Proband*innen haben demnach Angst vor den Folgen des Klimawandels, egal in welcher Form. Derart erzeugen die Umweltveränderungen eine besondere Form des negativen Stresses, der als Solastalgie bezeichnet wird. „Die Angst vor dem Klimawandel ist im Grunde die Angst vor der ungewissen Zukunft auf unserem Planeten, und die betrifft uns alle.“, warnt Dr. Paolo Raile, Co-Autor und Forscher am Institut für psychoanalytisch-ethnologische Katastrophenforschung.
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