„dokFilm“-Bezirksporträt „Mein Döbling“, danach Elizabeth T. Spiras „Alltagsgeschichte“-Klassiker „Beim Heurigen“ | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

„dokFilm“-Bezirksporträt „Mein Döbling“, danach Elizabeth T. Spiras „Alltagsgeschichte“-Klassiker „Beim Heurigen“

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Wien (OTS) – Österreichische Grätzelgeschichten aller Art präsentiert der ORF-„dokFilm“ diesen Sommer sonntags ab 22.15 Uhr in ORF 2: So widmet sich am Sonntag, dem 1. August 2021, zunächst das Porträt „Mein Döbling“ den Besonderheiten des 19. Wiener Gemeindebezirks. An ihre Kindheit dort erinnern sich die Schauspielerinnen Ulrike Beimpold und Michou Friesz, Sängerin Tini Kainrath, Musiker und Autor Ernst Molden sowie Winzer Matthias Hengl. „Beim Heurigen“ kehrt anschließend im gleichnamigen und bisher meistgesendeten ORF-„Alltagsgeschichte“-Klassiker (23.20 Uhr) Elizabeth T. Spira ein und spricht mit jenen Leuten, die bei Stille und gutem Wein ihr Glück suchen.

„Mein Döbling“: Mit Ulrike Beimpold, Michou Friesz, Tini Kainrath, Ernst Molden und Matthias Hengl

In dieser 2015 entstandene Ausgabe der beliebten ORF-Bezirksdokus erinnern sich die Schauspielerinnen Ulrike Beimpold und Michou Friesz, Sängerin Tini Kainrath, Musiker und Autor Ernst Molden sowie Winzer Matthias Hengl an ihre Kindheit im Bezirk.
Regisseur Chico Klein porträtiert den 19. Gemeindebezirk im Norden Wiens. Die Höhenstraße schlängelt sich durch den Wienerwald, um am Ende am Leopoldsberg die prächtigste Aussicht über Wien freizugeben. Ein Besuch auf dem Kahlenberg, dem Cobenzl, in Grinzing, Sievering oder in Neustift am Walde ist für viele Wien-Touristen ein unbedingtes Muss. Nicht zuletzt wegen der unzähligen Wienerlieder, die diese Orte besingen.
Große Teile Döblings liegen direkt im Wienerwald. Auch Heiligenstadt, Nussdorf und das Kahlenbergerdorf gehören zum 19. Bezirk. Noch gibt es hier viele traditionelle Winzerhäuser und Heurigen. Sie stehen in unmittelbarer Nachbarschaft des geschichtsträchtigen Karl-Marx-Hofs – des für lange Zeit größten zusammenhängenden Wohnbaus der Welt, der im Februar 1934 heftig umkämpft war.
Auch Fußballgeschichte wurde in Döbling geschrieben, wenngleich man sich Länderspiele auf der Hohen Warte in den 1920er und 1930er Jahren vor 100.000 Zuschauern auf der heutigen Heimstätte des First Vienna Footballclubs nicht mehr vorstellen kann.
Im kleinen Kahlenbergerdorf, das an der Donau liegt, entstand die Idee der SOS-Kinderdörfer. Hier war das erste Asyl nur für Kinder. „Mein Döbling“ ist eine Produktion des ORF, hergestellt von Felix Breisach Medienwerkstatt.

„Alltagsgeschichte – Beim Heurigen“

Fixer Bestandteil der Wiener Kultur sind die vielen Heurigen, die nicht nur in Döbling, sondern auch an den Rändern weiterer Wiener Außenbezirke zu finden sind. In dieser Folge der ORF-Kultreihe „Alltagsgeschichte“ aus dem Jahr 1995 besuchte Dokumentaristin Elizabeth T. Spira gemeinsam mit Kameramann Peter Kasperak kleine Buschenschanken in Floridsdorf, in denen man noch jene Weinbeißer findet, die nicht im noblen touristischen Ambiente, sondern bei Stille und gutem Wein ihr Glück suchen. So manchen von ihnen ging bei einem Glaserl Rebensaft das Herz auf und über.
Einer von ihnen ist Damenschneider Thomas. Täglich um 16.00 Uhr kehrt er in seiner Traditionsschenke in Jedlersdorf ein und sitzt immer am gleichen Platz – am Tisch vor dem Ofen in der Heurigenstube. Viermal verheiratet philosophiert er über die Liebe und das Leben. Pünktlich – nach zwei Vierteln und einem Achtel – ist die besinnliche Unterhaltung zu Ende.
Die 70-jährige Hausbesorgerin Gretl aus Floridsdorf hat ihren um 20 Jahre jüngeren Lebensgefährten beim Heurigen kennengelernt. Einmal in der Woche feiert das Paar in einem Heurigen in Stammersdorf bei Wein und Gesang seine junge Liebe.
Gertrud trinkt nach dem Friedhofsbesuch gerne ein Achtel auf ihren längst verstorbenen Mann und ein paar Gespritze auf das Leben. Dabei erinnert sie sich, dass sie als junges Mädchen davon träumte, auf ihrer Hochzeit Walzer zu tanzen. Doch ihr Bräutigam kam aus dem Krieg in einem Rollstuhl nach Hause.
Nach einigen Glaserln Wein beim Heurigen ist auf Gemüt und Seele oft kein Verlass mehr ist: Da kann es schon passieren, dass ein Herr in gesetztem Alter einer Dame Rosen schenkt, einer anderen aber einen Heiratsantrag macht und ihm niemand seine Verwirrung übelnimmt.

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