Herz-Kreislauferkrankungen als extrem unterschätzte Gefahr | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Herz-Kreislauferkrankungen als extrem unterschätzte Gefahr

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  • In Österreich sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) die
    häufigste Todesursache – vor allen Krebsarten zusammengenommen(1,2)
  • Eine der Hauptursachen für HKE ist ein erhöhter LDL-Cholesterin-Spiegel
  • 3 von 4 aller wiederkehrender Herz-Kreislauf-Vorfälle könnten speziell durch eine bessere Kontrolle des LDL-Cholesterin-Spiegels verhindert werden(3)
  • Gesundenuntersuchungen und engmaschige Kontrollen beim
    Internisten sollten unbedingt eingehalten werden

Herz-Kreislauferkrankungen (HKE) wie etwa Herzinfarkte und Schlaganfälle sind die häufigste Todesursache weltweit.(1) Auch in Österreich sterben pro Jahr rund 30.000 Menschen an Herz-Kreislauferkrankungen(2), und damit mehr Menschen als an allen Krebserkrankungen zusammengerechnet. Mehr als ein Drittel dieser Todesfälle (36%) betrifft Menschen unter 70 Jahren(3), die somit vorzeitig aus dem Leben gerissen werden.

Eine der Hauptursachen für HKE ist ein erhöhter LDL-Cholesterin-Spiegel. Umgangssprachlich wird LDL-Cholesterin deshalb häufig als „schlechtes“ oder als „böses Cholesterin“ bezeichnet. Dabei könnten drei von vier aller wiederkehrenden Herz-Kreislauf-Vorfälle verhindert werden.(4) Etwa durch eine bessere Kontrolle des LDL-Cholesterin-Spiegels, da LDL-Cholesterin eine starke Rolle bei der Entstehung der Atherosklerose (Arterienverkalkung) spielt.(5,6) Allerdings erreichen rund 80% der Menschen mit atherosklerotisch bedingten kardiovaskulären Erkrankungen, also jene Betroffenen mit ohnehin sehr hohem Risiko für weitere kardiovaskuläre Vorfälle, trotz einer Cholesterinsenker-Therapie mit sogenannten Statinen nicht ihren Zielwert.(7)

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Ein weitverbreiteter Irrglaube ist es jedenfalls, dass die meisten Patientinnen und Patienten nur ihre Ernährung umzustellen bräuchten: Tatsächlich kann nur ein Teil des LDL-Cholesterins durch Ernährungsumstellung reduziert werden. Viele Personen benötigen zusätzlich eine medikamentöse Therapie.

„Böses Cholesterin“ frühzeitig erkennen

Bei gesunden Patientinnen und Patienten ohne Vorerkrankung wird der LDL-Cholesterin-Spiegel normalerweise im Rahmen der Gesundenuntersuchung im großen Blutbild mitgemessen. Bei Betroffenen mit bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die nicht im LDL-Cholesterin-Ziel sind, sollte eine engmaschige Kontrolle erfolgen, bis sie das Ziel erreicht haben. Danach sollte der Wert regelmäßig kontrolliert werden.

Deshalb rufen Expertinnen und Experten anlässlich des Welt-Cholesterin-Tages am 18. Juni auf, diese Kontrolltermine sowie auch die Gesundenuntersuchungen unbedingt wahrzunehmen. So können potenziell tödliche Herz-Kreislauf-Vorfälle möglichst verhindert werden.

Referenzen:

1. Joseph P. et al. Circulation Research. 2017;121(6):677–694.

2. Statistik Austria, [Sterbefälle nach den häufi gsten Todesursachengruppen, Alter und Geschlecht 2020]
(https://www.ots.at/redirect/statistiktodesursachen), (Zuletzt
abgerufen am 27.05.2020)

3. GBD Results Tool | GHDx.
http://ghdx.healthdata.org/gbd-results-tool. (Zuletzt abgerufen:
01.03.2020]

4. [World Health Organization. Cardiovascular diseases (CVDs)]
(https://www.ots.at/redirect/who28). (Zuletzt abgerufen: 27.05.2021)

5. Ference B.A. et al. Journal of the American College of Cardiology. 2018;72:1141–1156.

6. Goldstein J & Brown M. Cell. 2015;161(1):161-172

7. Kotseva K. et al. Eur J Prev Cardiol. 2019 May;26(8):824-835

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