Jugendrotkreuz: Druck auf Young Carers gestiegen
Wien (OTS) – Das Pflegepersonal musste in der Corona-Pandemie viel aushalten. Besonders viel haben Kinder und Jugendliche geleistet, die Angehörige pflegen – und zwar unbezahlt und ohne Unterbrechung. Rund 43.000 „Young Carers“ gibt es in Österreich. In jeder Schulklasse ist ein Kind betroffen. 14 Prozent von ihnen unterstützen sogar fünf oder mehr Stunden pro Tag ein Mitglied der Familie.
„Erste Umfragen in europäischen Ländern zeigen, dass der Druck auf junge Menschen, die Erwachsene pflegen, in der Pandemie stark gestiegen ist“, sagt Renate Hauser, Leiterin des Österreichischen Jugendrotkreuzes. „In Österreich ist die Faktenlage dünn. Die Betroffenen bleiben oft im Verborgenen. Es ist ihnen gar nicht bewusst, dass sie Young Carer sind und sich Hilfe holen könnten. Wir wollen daher aufklären und das Thema in die Öffentlichkeit tragen.“ Jedenfalls sei es höchste Zeit, den Young Carers diesen Sommer eine verdiente Erholung zu gönnen.
Verdiente Auszeit im Juniorcamp
Zu diesem Zweck veranstaltet das Jugendrotkreuz von 8.-22. August das Juniorcamp für Young Carers im Erlebnishaus Litz am Attersee für bis zu 30 Kinder und Jugendliche – es sind noch Restplätze vorhanden. „Dort können sie abschalten, bei Spiel und Spaß ganz Kind sein, und ihren belastenden Alltag einmal vergessen“, sagt die pädagogische Leiterin des Camps, Beatrice Gschanes. Sie ist Volksschullehrerin und war früher selbst Teilnehmerin eines Camps.
„Wenn nötig stehen Therapeutinnen für Gespräche bereit. Oft geht es darin um Sorgen und Ängste, aber jeder Fall ist anders. Es gibt auch positive Aspekte. Viele Young Carers sind früh schon sehr selbstständig und auch stolz darauf, helfen zu können.“ Die Kinder und Jugendlichen lernen im Austausch mit Gleichaltrigen, ihre Situation besser zu verstehen und besser damit umzugehen. „Meist sind es die Gespräche am Abend, bei denen die Kids sich öffnen und ihre Gedanken teilen – ganz ohne Druck, und dann, wenn es für sie passt“, sagt Gschanes.
Das Juniorcamp bietet einen großen Garten, eine Seeterrasse, einen Turnsaal, einen Beachvolleyballplatz, einen Fußballplatz und direkten Seezugang. Ein niedriger Selbstbehalt ist zu zahlen, der in besonderen Fällen nachgelassen werden kann.
Infos unter [www.jugendrotkreuz.at/juniorcamp]
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