Kinderarbeit stoppen – Unternehmen in die Pflicht nehmen
Wien (OTS) – „Wir haben es in der Hand“, erklärt Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer im Vorfeld des Welttages gegen Kinderarbeit am 12.6. „Wir können Kinderarbeit stoppen, wenn sich Unternehmen nicht nur freiwillig an Sozial- und Ethikstandards halten, sondern alle mit einem entsprechenden Gesetz in die Pflicht genommen werden.“ Er geht davon aus, dass die Zahl der Kinder, die unter unwürdigen Bedingungen arbeiten müssen, durch die Corona-Pandemie weiter zunimmt. Ein Lieferkettengesetz das Unternehmen in die Verantwortung nimmt, wäre ein effektives Mittel dagegen.
„Wir hören von unseren Don Bosco-Partnern aus Indien, dass aufgrund der COVID-19-Situation mehr und mehr Kinder die Schule verlassen. Sie kommen aus bedürftigen Familien und viele von ihnen werden früher oder später als ungelernte Kräfte mit minimaler Bezahlung zum Familieneinkommen beitragen müssen“, schildert Heiserer die Lage. Pater Joy Nedumparambil SDB von der Partnerorganisation BREADS vom Don Bosco Netzwerk in der indischen Metropole Bangalore schätzt, dass an die 30 Millionen Kinder in Indien gefährdet sind.
„Wenn wir die Wirtschaft dazu verpflichten, faire Produkte auch entlang der weltweiten Lieferketten zu garantieren, wäre das ein Meilenstein“, betont Heiserer. „Die Konsumenten könnten sich dann darauf verlassen, dass weder in der Schokolade noch im T-Shirt ausbeuterische Kinderarbeit steckt. Das kann nur durch ein umfassendes Gesetz sichergestellt werden, das sowohl Händler, als auch Produzenten wie Rohstofflieferanten in die Pflicht nimmt.“
Nach der UN-Konvention über die Rechte des Kindes, dürfen Kinder keine Arbeiten verrichten, die gefährlich sind oder die sie in ihrer Entwicklung schädigen und es muss sichergestellt sein, dass sie zur Schule gehen können. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) geht davon aus, dass 152 Millionen Mädchen und Buben weltweit arbeiten müssen. Rund 73 Millionen Kinder davon unter gefährlichen oder ausbeuterischen Bedingungen. Durch die Corona-Krise könnte sich ihre Zahl noch weiter erhöhen.
Die Initiative „Kinderarbeit stoppen!“, der neben Jugend Eine Welt auch die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, weltumspannend arbeiten (ÖGB) und die Kindernothilfe Österreich angehören, appelliert daher auch an die Österreichische Regierung wirkungsvolle Maßnahmen zu setzten. Mit dem Aufruf „Du hast es in der Hand – gemeinsam Kinderarbeit stoppen“ können Menschen aller Altersgruppen symbolisch ihre Hand gegen Kinderarbeit zeigen und die Politik zum Handeln auffordern. Unterstützer/innen setzen ein Zeichen und senden Fotos von ihren Händen, auch gebastelt oder bemalt. Diese Bilder werden so Teil einer gemeinsamen Fotowand und werden politischen Entscheidungsträgern und -trägerinnen rund um den 12. Juni 2021, dem Welttag gegen Kinderarbeit, überreicht.
Kampagne: [www.kinderarbeitstoppen.at/mach-mit]
(http://www.kinderarbeitstoppen.at/mach-mit)
Jugend eine Welt: [www.jugendeinewelt.at/kinderarbeit]
(http://www.jugendeinewelt.at/kinderarbeit)
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