Disoski/Grüne: „Mehr Mittel für Gewaltschutz, Opferschutz und Gewaltprävention“
Wien (OTS) – Zutiefst bestürzt reagiert Meri Disoski, stellvertretende Klubobfrau und Frauensprecherin der Grünen, auf den zehnten und elften Frauenmord, nachdem in der Nacht von gestern auf heute hat ein Mann in Salzburg zwei Frauen erschossen hat: „Es ist unerträglich, mir fehlen die Worte. Zum bereits elften Mal in diesem Jahr hat ein Mann eine Frau brutal getötet. Elf Frauen haben ihr Leben verloren, weil Männer es so entschieden haben. Wir haben ein massives Problem mit Männergewalt, wir haben ein massives Problem mit männlichem Besitzdenken, dem wir uns gesamtgesellschaftlich stellen müssen.“
„Opferschützer*innen weisen seit Jahren auf die chronische Unterfinanzierung ihrer Organisationen hin, sie fordern seit Jahren einen massiven Ausbau der bestehenden Opferschutz- und Gewaltschutzstrukturen in Österreich. Diese Forderungen sind in den letzten zehn Jahr auf taube Ohren gestoßen, die Drastik des Problems wurde lange Zeit ignoriert. Wo es Budgeterhöhungen gebraucht hätte, stagnierten die Mittel oder sie wurden sogar gekürzt. Die Leidtragenden dieser verantwortungslosen Sparpolitik waren gewaltbetroffene Frauen und deren Kindern“, erinnert Disoski.
„Für mich als Grüne Frauensprecherin haben Gewaltschutz- und Opferschutz oberste Priorität. In den letzten 16 Monaten haben wir eine Vielzahl an Maßnahmen zur Stärkung der bestehenden Strukturen gesetzt. Trotzdem sagen uns die Expert*innen, das reicht nicht. Und sie haben Recht. Was zehn Jahre lang verabsäumt wurde, können 16 Monate nicht aufholen. Klar ist, es muss mehr Geld für Gewaltschutz, Opferschutz und Gewaltprävention geben. Und es wird mehr Geld geben. Nämlich langfristig“, versichert die stv. Klubobfrau der Grünen.
Nachholbedarf verortet Disoski insbesondere in der Gewaltprävention und in der Täterarbeit: „Wenn wir Frauen und Kinder vor Männergewalt schützen wollen, das bestätigen alle Expert*innen, mit denen ich in einem kontinuierlichen Austausch bin, müssen wir auch bei Männern ansetzen und potenzielle Täter stärker in den Blick nehmen. Mit Präventionsarbeit, um Gewalt erst gar nicht entstehen zu lassen. Mit Täterarbeit, um wiederholte Gewaltanwendung zu verhindern“, sagt Disoski. „Ich begrüße es deshalb nachdrücklich, dass Gesundheits- und Sozialminister Wolfgang Mückstein die hier bereits bestehenden Angebote ausbauen will. Wir müssen schon bei den Kleinsten ansetzen. Bei den Buben, damit sie keine Täter werden. Bei den Mädchen, um sie in ihrer körperlichen und psychischen Integrität zu stärken“, hält Disoski fest.
„Gewaltschutz und Gewaltprävention ist auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagt Disoski, die abschließend an die nachbarschaftliche Zivilcourage appelliert: „Bitte schauen und hören Sie bei Gewalt in ihrer Nachbarschaft nicht weg. Ihr Einschreiten kann Leben retten.“
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