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Rektorinnen und Rektoren fordern Investitionsschwerpunkt für Kunstuniversitäten

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Wien (OTS) – Gerade Zeiten des Umbruchs verlangen mehr als technisch-naturwissenschaftliche Kompetenzen. Die bereits begonnene und fundamentale gesellschaftliche Transformation erfordert Verständnis und Akzeptanz von Veränderung und Mehrdeutigkeit als kreatives Gestaltungspotenzial. Die Kunstuniversitäten fördern die benötigte kreative gestalterische Kraft wie sonst keine Bildungseinrichtung. Deshalb braucht es eine Investitionsoffensive für Kunstuniversitäten. Eine technologische Revolution durch künstliche Intelligenz, synthetische Biologie und Gentechnologie sowie die unaufhaltsame Diversifizierung von Identitätskonstruktionen, führen zu tiefgreifenden Veränderungen tradierter Grenzen und Möglichkeiten menschlicher Existenz. Automatisierung und Digitalisierung verändern den Begriff menschlicher Arbeit grundlegend Dadurch gewinnt die kreative Gestaltung neuer Arbeitswelten fortwährend an Bedeutung.

Die Covid-Pandemie hat unvermittelt eine drastische Reduktion und Neubewertung des menschlichen Sozialverhaltens erzwungen. Wissen bedeutet heute nur mehr dann gestalterische Macht, wenn Individuen die Fähigkeit haben, Daten und Strukturen zu hinterfragen, auf kreative Weise miteinander in Beziehung zu setzen und dadurch neue Kontexte und Realitäten zu erschaffen.

Es gilt, die Menschen in die Lage zu versetzen, diese Transformationsprozesse nicht nur zu überstehen, sondern sie mitzugestalten. Bildung ist ein zentraler Schlüssel dafür, eine Verengung des Bildungsbegriffs und eine Fokussierung auf Kompetenzen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) greift aber viel zu kurz. Die Fähigkeit zur Auseinandersetzung mit den Künsten ist unverzichtbar, um Veränderung, Mehrdeutigkeit und Ungewissheit als positive Produktivkräfte für die Gestaltung des Lebens und der Gesellschaft zu sehen.

Die Kunstuniversitäten bieten die Basis und den Entfaltungsrahmen für diesen für die Gesellschaft essentiellen Diskurs. Sie bereiten Menschen auf die Entwicklung und Erschließung der Künste vor, bereiten den Boden für die gesellschaftliche Wertigkeit von Kunst auf und wirken so direkt in die Gesellschaft.

Gerade in einer Zeit vielfältiger Umbrüche ist daher die nachhaltige Stärkung der Gestaltungskraft der Kunstuniversitäten besonders notwendig. Die Kunstuniversitäten sind entschlossen, sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung durch Ausweitung ihres Leistungsspektrums auch in Form konkreter Vorhaben in den Leistungsvereinbarungen zu stellen. Wir, die Rektorinnen und Rektoren der Österreichischen Kunstuniversitäten, appellieren dringend an die Bundesregierung und das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, ihre gesellschaftliche Verantwortung mit dem Bekenntnis zu einem deutlichen Investitionsschwerpunkt für die Kunstuniversitäten wahrzunehmen.

Rektor Gerald Bast, Universität für angewandte Kunst Wien / Rektorin Elisabeth Gutjahr, Universität Mozarteum Salzburg / Rektor Johan F. Hartle, Akademie der bildenden Künste Wien / Rektorin Brigitte Hütter, Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz / Rektor Georg Schulz, Universität für Musik und darstellende Kunst Graz / Rektorin Ulrike Sych, mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Hier geht es zum Link zum Video: [https://youtu.be/sAvgJchSjHI] (https://youtu.be/sAvgJchSjHI). Das Video wird auch auf den Websiten und den Facebook- und Instagram-Kanälen der Kunstuniversitäten veröffentlicht.

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