Grüne Wien/Spielmann, Molitor-Ruckenbauer, Kreutz: Femizide stoppen!
Wien (OTS) – Vor genau einem Monat, am 5. März 2021, wurde eine 35-jährige Trafikantin in Wien von ihrem Ex-Partner an ihrem Arbeitsplatz angegriffen, mit einer Flüssigkeit übergossen und angezündet. Der mutmaßliche Täter versperrte anschließend das Geschäft und lief davon. Seither schwebte sie in Lebensgefahr. Ein Monat lang kämpfte Nadine um ihr Leben – gestern ist die 35-jährige ihren Verbrennungen erlegen.
Der Verdächtige behauptete keine Tötungsabsicht gehabt zu haben. „Bei so einer brutalen Tat nicht von einer Tötungsabsicht auszugehen, ist eine Ungeheuerlichkeit und eine Verhöhnung des Opfers. Wer jemanden anzündet und dann noch die Tür verschließt, kann nicht ernsthaft davon ausgehen, dass die Person das überlebt“, so Viktoria Spielmann, Gemeinderätin und Frauensprecherin der Grünen Wien. Hier ist die Justiz gefordert klare Kante gegen Femizide zu zeigen und diese Tat nicht zu verharmlosen.
„Femizide – Frauenmorde – sind keine Einzelfälle, sondern haben System und müssen endlich klar als solche benannt werden. Sie sind die Spitze des misogynen und patriarchalen Eisbergs der Männergewalt gegen Frauen“, so Spielmann. Die 35-jährige Trafikantin ist dieses Jahr bereits das sechste Frauenmordopfer durch Männergewalt in Österreich. „Wir müssen diese Gewalt auf allen Ebenen stoppen“, sagt Josefa Molitor-Ruckenbauer, stellvertretende Bezirksvorsteherin der Grünen Alsergrund. „Bei Partner*innengewalt braucht es vor allem niederschwellige Angebote im Grätzl, damit ein solidarisches Gewaltschutznetzwerk im direkten Umfeld geschaffen werden kann.“ Ein solches niederschwelliges Angebot ist die Nachbarschaftsinitiative SToP – Stadtteile ohne Partnergewalt. „Wir fordern eine Umsetzung von SToP für ganz Wien. Wir dürfen bei Männergewalt gegen Frauen nicht wegschauen“, so Bezirksrätin am Alsergrund und Vorstandsmitglied der Grünen Frauen Wien Monika Kreutz.
„Wir Grünen Wien und Grünen Frauen Wien trauern um Nadine und unsere Gedanken sind bei ihren Angehörigen und Hinterbliebenen.“ Die Grünen Wien rufen zur solidarischen Beteiligung an der feministischen Kundgebung „Nehmt ihr uns eine, antworten wir alle“ gegen Femizide am Karlsplatz um 18:30 Uhr auf.
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