ÖGB/PRO-GE/GPA: Europäische Schutzmaßnahmen für Stahl müssen verlängert werden
Wien (OTS) – Wien (OTS) Die EU-Kommission hat im Juli 2018 vorläufige Schutzmaßnahmen gegenüber Importen bestimmter Stahlerzeugnisse eingeführt. Diese Maßnahmen zielten darauf ab, wirtschaftliche Schäden für die Stahlerzeuger der EU aufgrund von Importsteigerungen aus Drittländern und Risiken aufgrund der Einführung von Handelsbeschränkungen für die Einfuhr von Stahlprodukten aus der EU in die USA abzuwenden. Diese Schutzmaßnahmen laufen am 30. Juni aus, die EU hat deshalb Ende Februar eine Untersuchung eingeleitet, um eine Verlängerung zu prüfen. Der ÖGB und die Gewerkschaften PRO-GE und GPA fordern die politischen Entscheidungsträger auf europäischer sowie auf nationaler Ebene auf, sich für die Verlängerung der Schutzmaßnahmen einzusetzen. ****
„Es gibt keine Alternative zur Verlängerung der Schutzmaßnahmen, von denen allein in Österreich rund 15.000 Beschäftigte in der Stahlindustrie profitieren. Die Arbeitsplätze in dieser traditionsreichen Branche müssen unbedingt weiterhin gesichert werden – und zwar nicht nur im Interesse der direkt Betroffenen, sondern im Interesse der Allgemeinheit. Unsere Stahlindustrie steht am Beginn vieler Wertschöpfungsketten, sichert hochwertige Arbeitsplätze und prägt ganze Regionen. Das zu erhalten muss unser gemeinsames Ziel sein“, fordert ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian. Der ÖGB hat in einer Stellungnahme an die EU-Kommission auf die Dringlichkeit der Verlängerung hingewiesen.
In Schreiben an Wirtschaftsministerin Schramböck und Arbeitsminister Kocher haben die Gewerkschaftsvorsitzenden Rainer Wimmer (PRO-GE) und Barbara Teiber (GPA) auf die schwierige Situation der Stahlindustrie, verstärkt durch die Corona-Krise, aufmerksam gemacht. „Es gibt ernstzunehmende Befürchtungen, dass nach Ende der Pandemie die Hälfte der Kapazität der Stahlerzeugung in Europa verloren sein könnte. Darüber hinaus ist die Stahlindustrie in den kommenden Jahren einem großen Investitionsdruck ausgesetzt, um die Klimaziele zu erreichen. <a>Im Gegensatz dazu kann die Konkurrenz aus Drittländern zu Dumpingpreisen produzieren, da keine hohen Arbeits-und Umweltstandards eingehalten werden müssen.</a> Daher brauchen wir weiterhin effektive Schutzmaßnahmen, um diesen für die Menschen so wichtigen Industriezweig in Europa zu halten“, so Wimmer und Teiber.
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