KV Elektro-/Elektronikindustrie: Gewerkschaften fordern 2.000 Euro Mindestlohn
Wien (OTS) – Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA haben am 11. März mit der Übergabe der Forderungen an die Arbeitgeber die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 50.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie gestartet. Die Schwerpunkte dabei sind unter anderem Lohn- und Gehaltserhöhungen, Verbesserungen im Bereich der Arbeitszeit und mehr Fairness im Bereich der Zeitarbeit.
Bei der Erhöhung wollen Gewerkschaften und BetriebsrätInnen niedrige Löhne und Gehälter stärker berücksichtigen. So soll etwa der Mindestlohn/das Mindestgrundgehalt von derzeit 1.892 Euro auf 2.000 Euro angehoben werden. Weiters fordern die Gewerkschaften eine Corona-Zulage für die Beschäftigten. „Die Elektro- und Elektronikindustrie ist gut unterwegs. Daher sind spürbare Lohn- und Gehaltserhöhungen für alle Beschäftigten gerechtfertigt und fair“, sagen die beiden Chefverhandler Rainer Wimmer (Gewerkschaft PRO-GE) und Karl Dürtscher (Gewerkschaft GPA).
Bei der Arbeitszeit fordern die ArbeitnehmerInnen unter anderem Zeitzuschläge bei besonders belastender Arbeit (z. B. Nachtschicht), zusätzliche Urlaubstage durch eine verbesserte Anrechnung von Vordienstzeiten oder einen leichteren Zugang zur Freizeitoption (individuelle Wandlungsmöglichkeit der vereinbarten Ist-Lohnerhöhung in Zeitguthaben). Für Lehrlinge soll es neben der Erhöhung der Lehrlingseinkommen auch bezahlte Freizeit zur Prüfungsvorbereitung geben.
Weiters fordern die Gewerkschaften PRO-GE und GPA für die Branche eine verpflichtende Betriebsvereinbarung bei der Einführung und Regelung von Homeoffice. Auch sozialpartnerschaftliche Regelungen, die einen fairen Umgang mit überlassenen Arbeitskräften in den Betrieben sicherstellen, bilden bei den Verhandlungen einen Forderungsschwerpunkt.
Der neue Kollektivvertrag soll mit 1. Mai 2021 gelten. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 14. April geplant. Im Vorjahr erreichten die Gewerkschaften eine Erhöhung der Ist- und KV-Löhne bzw. -Gehälter um 1,6 Prozent und eine steuerfreie Corona-Zulage für alle Beschäftigten in Höhe von 150 Euro.
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