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Remote Training – chirurgische Ausbildung in Zeiten der Pandemie

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Wien (OTS) – Chirurginnen und Chirurgen arbeiten in einem Bereich der Medizin, wo manuelles Geschick, Training und Übung besonders wichtig sind und eine unmittelbare Auswirkung auf den Heilungsverlauf von PatientInnen haben. In den Pandemiejahren 2020 und 2021 waren besonders in den chirurgischen Fächern KollegInnen in Ausbildung sehr negativ von einem Mangel an Training betroffen. Einerseits waren und sind die Elektivfallzahlen infolge Reduktion der elektiven Operationen deutlich geringer als in den Jahren zuvor, andererseits ist der Besuch der so wichtigen technischen Kurse infolge der Reduktion sozialer Kontakte und Reisebeschränkungen nicht mehr möglich. Beim größten internationalen gefäßchirurgischen Kongress, dem EVC Maastricht von 7. bis 9. März 2021, wurde eigens ein Hands-on-Training für offene Aortenchirurgie über ein zentrales Studio in Maastricht an sieben Standorten in fünf Ländern in Europa durchgeführt. Federführend dabei war die Wiener gefäßchirurgische Abteilung der Klinik Ottakring unter der Leitung von Prim. PD Dr. Afshin Assadian.

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„Technische Kurse an Modellen oder Simulatoren haben in den letzten Jahren einen Paradigmenwechsel von ‚see one, do one, teach one‘ zu vertiefter technischer Ausbildung in einem ruhigen, reproduzierbaren Umfeld ermöglicht“, so Prim. PD Dr. Afshin Assadian, wissenschaftlicher Sprecher des Gefäßforums Österreich und Leiter der Gefäßchirurgie Klinik Ottakring. Die Lernkurve der Ausbildung wird weg von der Patientin oder dem Patienten hin zu Modellen und Simulatoren verschoben, ein wichtiger Aspekt in der Umsetzung verbesserter Patientensicherheit.

Dieser Problematik Rechnung tragend, bieten Firmen zunehmend technische Konzepte an, um Remote Training und Proctoring (Unterstützung eines operativen Eingriffes durch eine erfahrene Kollegin oder einen erfahrenen Kollegen) sicher und mit hoher Qualität zu ermöglichen.

So konnte im Rahmen des Österreichischen Gefäßchirurgenkongresses 2020 mit der Unterstützung der Firma Medtronic ein virtuelles Arbeitsumfeld mithilfe einer Brille (Virtual Reality) und eines elektronischen Aorten-Simulators geschaffen werden, in dem eine Kollegin in Ausbildung, von einer Fachärztin angeleitet, eine komplexe Aortenprozedur zur Aneurysmabehandlung durchführen konnte.

Der EVC Maastricht, der 2021 von 7. bis 9. März virtuell durchgeführt wurde, ist der größte internationale gefäßchirurgische Kongress mit einem Schwerpunkt auf technischer Aus- und Weiterbildung an Modellen und Simulatoren. 2021 wurde über ein zentrales Studio in Maastricht ein Hands-on-Training für offene Aortenchirurgie an sieben Standorten in fünf europäischen Ländern geboten.

Am Standort Klinik Ottakring in Wien wurden unter der Leitung von Prim. PD Dr. Afshin Assadian, Dr. Fadi Taher und Dr. Markus Plimon an zwei von Vascular International (VI) entwickelten Aortentrainern acht KollegInnen in Techniken und Methoden der offenen Aortenchirurgie unterwiesen.

Als aktiver Gast war Herzchirurg Univ. Prof. Dr. Bruno Podesser, Leiter Department of Biomedival Research Medizinische Universität Wien, ebenfalls vor Ort.

Die Kooperation zwischen der Gefäßchirurgie KOR und dem Institut von Professor Podesser dient der Entwicklung und Etablierung von Simulatorentraining im Ausbildungscurriculum.

Erstes virtuelles Training weltweit an der Klinik Ottakring

Diese Veranstaltung war die erste weltweit, in der in einem Studio in Maastricht gemäß einem eigens von VI entwickelten Protokoll zwei Chirurgen die Techniken demonstriert und voroperiert haben und danach unter Observation der TutorInnen vor Ort und den KollegInnen in Maastricht über Videostreaming die Trainees den Eingriff in fünf Ländern gleichzeitig durchführen konnten. So konnten 28 junge GefäßchirurgInnen ein aktives, qualitativ hochwertiges, von internationalen Spezialisten geleitetes Training absolvieren. Das Interesse passiver Zuseher war ebenfalls sehr hoch, mehr als 300 internationale KollegInnen haben die Trainingseinheiten gestreamt.

Die Veranstaltung erfolgte selbstverständlich unter den der Pandemie angemessenen Hygienemaßnahmen und gibt KollegInnen in Ausbildung die Hoffnung auf eine Rückkehr in die Normalität – zumindest was Aus- und Weiterbildung betrifft.

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