SPÖ-Holzleitner/Gruber-Pruner: Familienpaket beseitigt Kinderarmut nicht langfristig!
Wien (OTS/SK) – Die SPÖ-Kinder- und Jugendsprecherinnen in National-und Bundesrat, Eva Maria-Holzleitner und Daniela Gruber-Pruner, sehen beim von ÖVP und Grüne gestern vorgestellten Familienpaket noch viele offene Fragen. Die Intention Familien zu unterstützen sei zwar positiv, ohne langfristige Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinderarmut, bleibe das Paket jedoch zahnlos, meinen die Abgeordneten. Außerdem vermissen sie Klarheit über das Stattfinden und die Finanzierung von Sommercamps. ****
Sommercamps sind nach diesem sehr belastenden Jahr für Kinder und Jugendliche ein essentieller Lichtblick in den Ferien. Spielen im Freien, gemeinsam mit Freundinnen und Freunden, sportliche Aktivitäten, das Nutzen von Angeboten der Jugendarbeit – all das sind Dinge, die im vergangenen Jahr weitestgehend eingeschränkt waren. Kinder und Jugendliche brauchen ganz dringend eine Perspektive, auf die sie sich freuen können. Das sind für Viele die beliebten, jährlichen Sommercamps! „Damit diese aber reibungslos unter den gebotenen Hygiene- und Sicherheitsstandards mit guter Betreuung stattfinden können, braucht es dringend Planungssicherheit – für die Betreuerinnen und Betreuer und insbesondere für die Kinder und Jugendlichen. Das steht ihnen nach diesem schwierigen Jahr zu!“, so Eva-Maria Holzleitner. Betreuerinnen und Betreuer müssen in ihrem Brotberuf Urlaub beantragen, pädagogische Konzepte brauchen eine gewisse Vorlaufzeit und der organisatorische Aufwand darf auch nicht unterschätzt werden. Deshalb braucht es Gewissheit für die veranstaltenden Organisationen, wie und unter welchen Voraussetzungen Sommercamps in diesem Jahr stattfinden können.
Auch die Einmalzahlung für Kinder in der Mindestsicherung sieht die SPÖ kritisch. „Uns fehlt nach wie vor die langfristige Strategie in der effektiven Bekämpfung von Kinderarmut in Österreich! Jedes fünfte Kind ist bereits jetzt von Armut betroffen oder bedroht – eine Einmalzahlung reicht nicht aus“, so Daniela Gruber-Pruner. Der Nationale Aktionsplan zur Armutsbekämpfung, mit Schwerpunkt Beseitigung der Kinderarmut, ist nach wie vor überfällig. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, denn es kann nicht sein, dass Kinder in einem reichen Land wie Österreich in einer ungeheizten Wohnung leben, keine passende Kleidung besitzen und von sozialer Teilhabe ausgeschlossen werden. „Wir appellieren an Bundesminister Anschober hier den Turbo zu zünden und nicht nur Corona, sondern auch Armut zu bekämpfen! Einmalzahlungen schaffen nur kurzfristig Abhilfe, es braucht dringend langfristige, kontinuierliche Maßnahmen!“ fordert Gruber-Pruner.
Das vorgestellte Familienpaket ist deshalb nur mit Vorsicht zu genießen. „Viele Fragen sind nach wie vor offen. Statt dürftiger Ankündigungen erwarten wir das klare Bekenntnis, dass Sommercamps stattfinden können und konkrete, langfristige Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinderarmut. Vorbereitungszeit gab es bereits genug!“, sind sich Holzleitner und Gruber-Pruner einig. (Schluss) up/mp/sd
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