Grüne Wien/Spielmann, Schwabl: Jeder Frauenmord ist einer zu viel
Wien (OTS) – Gestern wurde in Wien Favoriten eine 28-jährige Frau durch ihren Partner erstochen, nachdem sie in der Nacht zuvor die Polizei wegen Schlägen und Verletzungen gerufen hatte. Der Täter war bereits wegen Gewaltdelikten amtsbekannt. Die Frau ist das vierte Mordopfer durch ihren Partner in nur knapp zwei Monaten 2021. Nach Angaben der Autonomen Frauenhäuser werden jährlich im Schnitt drei Frauen pro Monat in Österreich durch ihren Partner oder eine familiär nahestehende Person ermordet. „Das zeigt einmal mehr: Frauenmorde sind nur die Spitze des Eisbergs – sie sind die extremste Form patriarchaler Männergewalt gegen Frauen“, sagt Gemeinderätin und Frauensprecherin der Grünen Wien Viktoria Spielmann. „Was es jetzt braucht, sind mehr finanzielle Mittelfür den Ausbau von Gewaltschutz und die volle und rasche Aufklärung des Falls durch die Behörden.“
Dass Männergewalt an Frauen ein strukturelles Problem ist, zeigen auch die Zahlen der Autonomen Frauenhäuser deutlich: Von 2014 bis 2018 haben sich die Zahlen der Frauenmorde verdoppelt. Jede fünfte Frau, also 20 Prozent aller Frauen, ist ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt ausgesetzt. „Das müssen und können wir angehen“, sagt Viktor Schwabl, Klubobmann Grüne Favoriten. „Die Initiative STOP – Stadtteile ohne Partnergewalt, die bereits erfolgreich in Wien Margareten umgesetzt wurde, leistet wichtige Aufklärungsarbeit im Bezirk und unter Nachbar*innen. STOP – Stadtteile ohne Partnergewalt ist ein Nachbarschafts- und Gewaltpräventionsprojekt, mit dem Ziel häusliche und sexualisierte Partnergewalt zu verhindern. Das brauchen wir hier in Favoriten und flächendeckend für ganz Wien.“
In der medialen Diskussion werden Frauenmorde immer wieder als Beziehungsdrama verharmlost. „Männergewalt gegen Frauen ist ein Resultat patriarchaler Herrschaftsverhältnisse und keine Beziehungstragödie – Mord ist Mord“, so Spielmann. „Deshalb unterstützen wir, als Grüne Wien, die wichtige Arbeit von Frauenhäusern und Gewaltschutzeinrichtungen und rufen zur Beteiligung zur heutigen feministischen Kundgebung gegen Frauenmorde am Karlsplatz Wien um 18 Uhr auf.“
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