"Verborgene Schätze – Die andere Wachau" | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

„Verborgene Schätze – Die andere Wachau“

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St. Pölten (OTS) – Auf einer Länge von etwa 35 Kilometern bildet das Donautal und seine angrenzenden Hochlagen diese einzigartige Kultur- und Naturlandschaft in Niederösterreich – die Wachau. Neben den bereits bekannten Stationen gibt es noch jede Menge Verborgenes zu entdecken. Die filmische Reise beginnt dabei in Melk, führt über die Wachau-Gemeinden Schönbühel-Aggsbach und Rossatz-Arnsdorf am rechten Donauufer sowie Spitz, Weißenkirchen und Dürnstein auf der gegenüberliegenden Seite bis nach Krems an der Donau. Dieses „Erlebnis Österreich“ aus dem ORF-Landesstudio Niederösterreich (Gestaltung: Thomas Zeller und Christine Lechner, Kamera: Thomas Zeller) zeigt Alltagsszenen und verborgene Schätze aus einem der bekanntesten Donauabschnitte Niederösterreichs.

Am Weg gilt es jede Menge kultureller Schätze aufzuspüren, wie das mittelalterliche Schloss Schönbühel oder die Burgruinen Aggstein und Hinterhaus. Ein Kulturgut der besonderen Art sind die Trockensteinmauern auf den Weinterrassen, die noch heute in mühevoller Handarbeit hergestellt werden und wichtige Funktionen beim Weinbau übernehmen, wie Stefan Hick, ein junger Winzer aus Rossatz erzählt: „Es ist ein wichtiger Lebensraum für die verschiedenen Insekten und Eidechsen, Schlangen, die uns als Nützlinge sehr wertvoll sind. Und was für die Reife des Weins sehr wichtig ist, dass die Mauer am Tag die Sonnenenergie aufnimmt, warm wird, und diese dann in den Abend- und Nachstunden abgibt, das heißt, die Pflanze hat eine längere Wärmephase, das für die Entwicklung und die Reife vom Wein ganz wichtig ist.“

Neben dem Weinanbau ist die Marille ein wichtiges landwirtschaftliches Erzeugnis der Wachau. Im Frühling taucht es die Region in ein üppiges Blütenmeer, im Juli ist Erntezeit. Dafür wird eine so genannte Wachauer Zistel, die auch das Wahrzeichen der Wachauer Marille darstellt, verwendet. Dieser Pflückkorb sorgt mit seiner einzigartigen kegelförmigen Form dafür, dass sich der Druck nach unten verteilt und die Frucht beim Pflücken unversehrt bleibt. Franz Höfer, der heute noch Zisteln aus Weiden herstellt, erklärt das Besondere an diesem Korb: „Das ist einer der wenigen Körbe, die wirklich verortet sind in Österreich. Einkaufskörbe gibt es hunderte, aber eine Korbform in einer Region kenn ich nicht wirklich.“

Auf eine mehr als 100jährige Geschichte blickt das Wachauer Laberl zurück. Dieses Gebäck wurde in Dürnstein erfunden, wie Barbara Schmidl, Bäckerin in 8. Generation, erzählt: „Der Bruder meines Urgroßvaters war Lehrer bei den Wiener Sängerknaben und hat die Wiener Sängerknaben auf eine Konzertreise nach Frankreich begleitet und kam ganz begeistert zurück zu seinem Bruder und hat gemeint: So etwas musst du machen, außen knusprig und innen weich.“ Damit hat er sich auf das französische Baguette bezogen, woraus das Wachauer Laberl entstanden ist. Dieses wird noch heute nach einem streng gehüteten Familienrezept in Dürnstein gebacken.

In Krems hat die Landesgalerie Niederösterreich ihre Heimat. Mit ihrer schuppenartigen Fassade ist sie ein Blickfang am Beginn des Kulturbezirks. Ein Kulturschatz der besonderen Art ist der Kalmuck-Stoff, aus dem traditionellerweise der Wachauer Janker hergestellt wurde. Heute interpretiert die Kremserin Brigitta Lipold den Kalmuck-Stoff völlig neu, setzt sich aber auch dafür ein, diesen als Alltagskleidung wieder zu etablieren, wie sie erzählt: „Also bis in die 60er-Jahre war er Arbeitsjanker, ab den 70er-Jahren haben dann die Verschönerungsvereine und die Blasmusikkapellen ihn dann übernommen als ihre Tracht, und ich geh dann wieder zurück, sozusagen wirklich zu der Urform von der Arbeitskleidung.“

Redaktion: Mag. Sabine Daxberger-Edenhofer

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