Heinisch-Hosek: Wo ist die Frauenministerin?
Wien (OTS/SK) – 22 Frauenmorde, 28 Mordversuche, ein 40-Prozent-Anstieg von Anrufen bei der Frauenhelpline gegenüber der Zeit vor der Pandemie – das ist die traurige Gewaltbilanz 2020. „2020 ist das Krisenjahr für die Frauen. Nach dem 22. Frauenmord in diesem Jahr vermisse ich den Aufschrei der Frauenministerin und einen umfassenden Aktionsplan, der alle notwendigen Stellen von Polizei bis hin zu Beratungsstellen umfasst“, so SPÖ-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek. Es sei bedenklich, dass die Frauenministerin ihre Stimme nicht für die Frauen erhebt und tatenlos zusieht. „Wo ist die Frauenministerin, die für den Schutz der Frauen sorgt?“, so Heinisch-Hosek. ****
Es sei ein weiteres dramatisches Beispiel für das Versagen und die Untätigkeit der Bundesregierung: „Alle ExpertInnen haben vor einem Anstieg der Gewalt in den Familien während der Pandemie gewarnt. Diese Warnungen wurden ignoriert, alle Aktionen der Bundesregierung waren kosmetische Behandlungen an der Oberfläche“, so die SPÖ-Frauenvorsitzende. Deshalb fordert die SPÖ einen Aktionsplan, der rasch umgesetzt wird. Enthalten sein muss die bessere personelle und finanzielle Ausstattung von Polizei und Opferschutzeinrichtungen, Ausbau der Präventionsarbeit, höhere Sensibilisierung der BeamtInnen sowie die stärkere bundesweite Vernetzung. Die Erfahrungen zeigen, dass eine von Gewalt betroffene Frau im Durchschnitt sieben Anläufe braucht, um sich aus einer toxischen Beziehung zu lösen. „Aus diesem Grund braucht es auch eine bessere soziale Absicherung von Frauen, damit sie eigenständig ihr Leben führen kann“, so Heinisch-Hosek. Dazu zähle gerade in Zeiten der Corona-Krise unter anderem die Erhöhung des Arbeitslosengeldes. (Schluss) rm/lp
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