JUNOS: UG-Novelle ist Trostpflaster auf klaffender Wunde
Wien (OTS) – Die JUNOS Studierenden äußern sich in einem ersten Statement kritisch zur geplanten Novelle des Universitätsgesetzes. Statt echter Lösungen, um die Studierbarkeit an den heimischen Hochschulen zu vergrößern, kommen vor allem Scheinmaßnahmen. “Es fehlen mutige Konzepte, die die Qualität und Flexibilität im Studium erhöhen, wie die dringend notwendige Einführung von nachgelagerten Studiengebühren und einem Teilzeitstudium”, so JUNOS Studierende Vorsitzender Stephen Slager.
Mindeststudienleistung
Mit der UG-Novelle soll eine Mindeststudienleistung von 24 ECTS eingeführt werden, eine Maßnahme, die in den Medien bereits heiß diskutiert wurde. Die pinken Studierenden stehen dem nicht nur negativ gegenüber. “Diese Mindeststudienleistung erhöht zwar die Verbindlichkeit im Studium, hilft aber maximal Karteileichen auszusortieren”, so Sophie Wotschke, stellvertretende Vorsitzende der JUNOS Studierenden. “Eine sofortige Exmatrikulation, wenn man die Mindeststudienleistung der 24 ECTS nicht schafft, geht außerdem viel zu weit. Stattdessen sollte man den Fokus mehr auf positive Anreize setzen, wie zum Beispiel auf die neuen Learning Agreements zwischen Universität und Studierenden”, führt Wotschke fort. Wirklich mutig und sinnvoll wäre es aber, das Gesamtkonzept der Universitäten zu überarbeiten. Für mehr Verbindlichkeit und Qualität im Studium braucht es nachgelagerte Studiengebühren
Statt der ursprünglich geplanten 16 ECTS pro Jahr kommt jetzt eine Mindeststudienleistung von nur 24 ECTS in den ersten zwei Jahren. Die JUNOS Studierenden sehen das unter Anderem als Verhandlungserfolg ihres Referenten für Bildungspolitik, Julian Unterweger.
Harmonisierung der ECTS Punkte
Auch bewerten sie die österreichweite Gleichstellung der ECTS Punkte als starken Erfolg. Ebenso begrüßen die JUNOS die vereinfachte Anrechenbarkeit von schulischen und beruflichen Qualifikationen. „Das sei ein wichtiger Schritt in Richtung eines freieren und flexibleren Studiums“, so Slager.
Scharfe Kritik an Mutlosigkeit
Allerdings weist die Novelle noch viele Probleme auf. Dem Senat bei der Wiederbestellung von Rektoren und bei der Erstellung von Curricula ihre Kompetenzen wegzunehmen sehen die JUNOS sehr kritisch. “Die demokratische Mitbestimmung der Studierenden wird so mit den Füßen getreten”, so Sophie Wotschke, stellvertretende Vorsitzende der JUNOS Studierenden.
„Es fehlt uns in der gesamten UG Novelle die Perspektive und der Mut. Studieren wird in Österreich um kein bisschen attraktiver gemacht. Abschaffen von Voraussetzungsketten, mehr Wahlfreiheit im Studium, Einführung eines Teilzeitstudiums oder Erhöhung der Qualität in der Lehre? Fehlanzeige! Das ist wie ein kleines Pflaster auf einer riesigen klaffenden Wunde – einfach zu wenig!“, sagt Wotschke abschließend.
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