„Universum“ mit neuem BBC-Vierteiler ab 17. November wieder rund um den Erdball „undercover unter Tieren“ unterwegs
Wien (OTS) – Tiere in freier Natur zu filmen erfordert enorme Geduld, großen Arbeitseinsatz und eine ordentliche Portion Glück. Dennoch gelingt es nur selten, wirklich intime Momente aus dem tierischen Leben in freier Wildbahn bildlich festzuhalten. Der britische Naturfilmer John Downer bedient sich deshalb eines Tricks: Er verwendet sogenannte Animatronics – ferngesteuerte Attrappen mit eingebauten Kameras, die verblüffend echt aussehen und sogar Mimik und Gehabe der Tiere imitieren. Die hochkomplexen Spione aus Metall, Fell und Kabeln kommen in dem neuen „Universum“-Vierteiler „Undercover unter Tieren“ (ORF-Bearbeitung: Doris Hochmayr) rund um den Erdball zum Einsatz. Teil 1 führt am Dienstag, dem 17. November 2020, um 20.15 Uhr in ORF 2 in die Tropen: Die ferngesteuerten Attrappen bespitzeln einen Gorilla-Clan in Uganda, sie landen als Flughund mit Hunderttausenden Artgenossen auf australischen Eukalyptusbäumen und sie stehlen als Rabengeier frisch gelegte Schildkröteneier in Costa Rica. Die Undercover-Stories eröffnen nicht nur bildlich, sondern auch in Bezug auf das tierische Verhalten neue Perspektiven. Die weiteren Folgen stehen am 24. November sowie am 1. und 8. Dezember auf dem Programm von ORF 2.
Man nehme Elektromechanik, Fell- und Hautimitat, Glasaugen, Fernsteuerung – fertig ist der perfekte „Spion der Wildnis“. Wichtigste Zutat ist darüber hinaus ein ausgeklügeltes feinmechanisches „Muskelkorsett“, das mit Hilfe eines Joysticks besonders naturnahe Bewegungen in Körper und Gesicht zaubern kann. Dass selbst gewiefte Vertreter des Tierreichs von den vermeintlichen Artgenossen erfolgreich hinters Licht geführt werden, zeigt sich etwa im Regenwald von Uganda. Hier beeindruckt ein „Spion“ in Gestalt eines jungen Berggorillas durch perfekte Manieren sogar den erfahrenen Silberrücken eines Familienclans. Das vermeintliche Affenkind wendet seinen Blick zu Boden, als der Clanchef ihm gegenübertritt, und streckt die Hand entgegen – bei Gorillas gilt dies als Freundschaftsangebot. Der kleine Fremde darf bleiben. Was sein Kameraauge festhält, ist neben der überaus friedlichen Gestaltung des Zusammenlebens in der Sippe eine spezielle Rarität:
Gorillas singen beim Fressen. Forscher/innen deuten die gesummten Melodieabfolgen als Ausdruck des Wohlbefindens.
Zur Trockenzeit tummeln sich im brasilianischen Pantanal, einem der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Erde, Tausende Tiere auf engstem Raum rund um die verbliebenen Seen und Tümpel. Unter Wasser treffen zusammengepferchte Fischschwärme auf Hunderte hungrige Kaimane, an Land sind durstige Säugetiere ständig auf der Hut vor den Jaguaren. Dem Undercover-Agenten im Jaguar-Look gelingt im Buschwerk eine seltene Aufnahme: ein Jaguar-Pärchen beim ungestörten Tête-à-Tête. Und wie es scheint, sind es die Weibchen, die im Dickicht das Kommando übernehmen.
An den Küsten Costa Ricas landen Oliv-Bastardschildkröten zur jährlichen Eiablage. Mit ihnen steigt eine täuschend echte Schildkröten-Nachbildung aus dem Wasser, über ihnen gleitet ein mechanischer Rabengeier mit Kameraaugen entlang des belebten Sandstrandes. Das Naturschauspiel zeigt sich Dank der „Spione“ in noch nie gesehenen Perspektiven: Ei-Attrappen mit integrierter Kamera filmen Rabengeier hautnah beim Kampf um die besten Gelege, wobei das Gelage der Eierdiebe gleich direkt auf dem Rücken der arbeitsamen Schildkröten stattfindet. Satt wird, wer schnell ist. Denn in wenigen Tagen sind alle Eier unerreichbar tief im Sand vergraben.
Das Flusssystem des Amazonas ist Lebensader für eine der artenreichsten Landschaften Südamerikas. Hier knüpft ein Spion in Gestalt eines Amazonas-Flussdelfins neue Bekanntschaften mit seinen realen Artgenossen. Die zwei bis drei Meter langen Zahnwale sind überaus gesellig und verspielt. Der neue Unbekannte wird sogleich in die Gruppe aufgenommen und hat sich bei der Jagd nach Fischen im trüben Gewässer zu bewähren. Denn gejagt wird häufig im Duett, indem abwechselnd einer die Fische aufstöbert und dem Teampartner ins Maul treibt.
In Australien schleust sich ein „Fake“-Flughund in das Herz einer Großkolonie ein: Er landet auf dem sogenannten „Baum der Mütter“ – einem Baum, auf dem sich Flughund-Muttertiere und ihre Jungen tummeln. Hier werden die kleinen Flughunde mit großer Hingabe gesäubert und mit unermüdlichen Fächerbewegungen gekühlt. Die ersten Lebenswochen verbringen sie ausschließlich hier. Dass der Spion nicht enttarnt wird, ist seinem Geruch geschuldet. Die Oberfläche ist mit Duftstoffen aus der Kolonie präpariert.
Auf Borneo badet der Nachbau eines jungen Zwergelefanten ausgelassen mit einer ganzen Gruppe dieser seltenen Spezies. Der Spion scheitert jedoch schließlich am bornesischen „Dialekt“ der geselligen Dickhäuter. Das richtige „Vokabular“ mit dem Rüssel ist in seinem kleinen Bordcomputer nicht programmiert. Ein ähnliches Schicksal trifft auch den Faultier-Agenten in Brasilien. Sein ansprechendes Äußeres erregt Aufsehen in der Damenwelt. Doch leider kann er die überbordenden Avancen nicht erwidern. Ihm fehlt die Stimme.
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