Ernst-Dziedzic: Internationaler Druck auf Staaten mit Todesstrafe zeigt Wirkung
Wien (OTS) – „Es ist grausam und absurd, wenn Menschen Menschen töten, um zu zeigen, dass das Töten falsch ist“, sagt die Menschenrechtssprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic, zum Welttag gegen die Todesstrafe: „Es gibt kein einziges nachvollziehbares Argument und schon gar keine moralischen Gründe, die das staatliche Töten legitim erscheinen lassen.“
Die Todesstrafe ist nicht nur unmenschlich und widerspricht internationalen Menschenrechtsnormen, sie verhindert auch keine Verbrechen wie zahlreiche Studien belegen. So ist etwa die Mordrate in den US-amerikanischen Bundesstaaten mit Todesstrafe höher als in jenen, die sie abgeschafft haben. In Kanada hingegen ist die Mordrate seit der Abschaffung der Todesstrafe sogar zurückgegangen. „Um Verbrechen wirksam zu verhindern, braucht es eine hohe Aufklärungsquote und ein faires sowie rasch und konsequent arbeitendes Justizsystem“, sagt die Vizeklubchefin mit Verweis auf entsprechende Forderungen von Amnesty International.
Immer mehr Länder würden erkennen, dass das „Aug um Aug“-Prinzip in der heutigen modernen Welt nichts mehr verloren habe, meint Ernst-Dziedzic. Nicht zuletzt deshalb habe heuer die weltweite Zahl der Hinrichtungen zum wiederholten Male abgenommen. Damit setze sich der langjährige Trend zur Ächtung von staatlichen Hinrichtungen fort. Leider gebe es aber auch schlechte Nachrichten: Entgegen dem weltweiten Trend wurden in Saudi-Arabien 2019 so viele Menschen hingerichtet wie nie zuvor und im Irak hat sich die Zahl der Exekutionen sogar verdoppelt. Größter „globaler Henker“ ist nach wie vor China, wo aus der Zahl der hingerichteten Menschen ein Staatsgeheimnis gemacht wird. Gleich dahinter reiht sich der Iran ein. „Die Rangliste bei der Durchführung der Todesstrafe wird von jenen Ländern angeführt, die auch sonst Respekt vor Menschenrechten schmerzlich missen lassen“, sagt die Menschenrechtssprecherin, aber:
„Steter Tropfen höhlt den Stein – das jahrzehntelange internationale Engagement gegen diese barbarische Form der Bestrafung zeigt sichtbar Wirkung. Wir dürfen jetzt nicht nachlassen und müssen den Druck auf jene Staaten aufrechterhalten, die sich weiterhin auf eine Stufe mit MörderInnen stellen.“
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