Nothelfer im Kreuzfeuer: Die fünf gefährlichsten Orte der Welt
Wien (OTS) – CARE zum Welttag der humanitären Hilfe: 2020 wurden bereits 74 Nothelfer getötet / Anstieg der Todesfälle um 30 % gegenüber dem Vorjahr
Das vierte Jahr in Folge führt Syrien die Liste der gefährlichsten Länder für humanitäre Helfer an, wie aus einer Analyse von CARE hervorgeht. 74 Helfer verloren seit Anfang des Jahres im Einsatz ihr Leben, allein 20 davon in Syrien. Das sind um 30 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dahinter folgt Südsudan, wo 14 Helfer ihr Leben verloren. 2020 wurden weltweit bisher 109 Angriffe auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in 18 Ländern gemeldet.
Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich:
„Humanitäre Hilfe bedeutet für Millionen notleidenden Menschen weltweit konkrete Unterstützung und Überlebenshilfe. Dass wir als humanitäre Helfer immer wieder unser Leben riskieren müssen, kann die Lebensgrundlage tausender Menschen in Not zerstören. Als humanitäre Helfer sind wir bereit, uns der Coronavirus-Pandemie und anderen Gefahren zu stellen, aber nicht vorsätzlichen, gewalttätigen Angriffen.“
Während aus Syrien die meisten Todesfälle gemeldet werden, kommt es im Südsudan am häufigsten zu Angriffen auf humanitäre Helfer. „Hilfe zu leisten, ist im Südsudan ein gefährliches Unterfangen, das war es schon immer“, erklärt Barschdorf-Hager. „Regelmäßig wird humanitäre Arbeit dort durch Schikanen, illegale Verhaftungen und Kriminalität erschwert. Hilfsorganisationen sollten nicht zwischen dem Leisten überlebenswichtigen Hilfsmaßnahmen und der Sicherheit ihrer Mitarbeiter entscheiden müssen.“
Nationale Helfer tragen die Hauptlast der Übergriffe
Am häufigsten betroffen von Übergriffen auf humanitäre Helfer sind die lokalen Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. Andrea Barschdorf-Hager erklärt: „Die Mehrheit der humanitären Helfer weltweit sind einheimische Mitarbeiter. Wie uns COVID-19 im eigenen Land vor Augen geführt hat, sind es die lokalen Helden, auf die es ankommt: nicht nur die vielen Experten und Fachkräfte, sondern auch die Müllsammler, LKW-Fahrer, Krankenschwestern, Pfleger und Helfer in der Gemeindearbeit. Wenn COVID-19 etwas gezeigt hat, dann die entscheidende Rolle der lokalen Gemeinschaften. Darauf wollen wir am Welttag der humanitären Hilfe in diesem Jahr ganz besonders hinweisen.“
Die fünf gefährlichsten Länder für humanitäre Helfer 2020 Land(Todesopfer) (01.01.2020 – 10.08.2020)
1. Syrien (20)
2. Südsudan (14)
3. Somalia (11)
4. Niger (8)
5. Nigeria (7)
Info: Die Analyse basiert auf der Datenbank „Humanitarian Outcomes“, in der Vorfälle als vorsätzliche Gewalttaten definiert werden, die Helfer betreffen, wie z.B. Tötungen, Entführungen und Angriffe, die zu schweren Verletzungen führen:
[https://aidworkersecurity.org/incidents/]
(https://aidworkersecurity.org/incidents/)
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