„Rotes Foyer“ – Rendi-Wagner: „Ausbilden, ausbilden, ausbilden! Pflegenotstand und Arbeitslosigkeit mit Pflegeoffensive bekämpfen“
Wien (OTS/SK) – SPÖ-Parteivorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner und der Vorsitzende des Fachbereichs Gesundheit in der Gewerkschaft vida Gerald Mjka haben heute, Mittwoch, im „Roten Foyer“ Vorschläge zur Sicherung der Pflege durch eine Pflegeoffensive präsentiert. In den nächsten zehn Jahren werden 76.000 Pflegekräfte fehlen. „Österreich muss endlich Herausforderungen rechtzeitig erkennen und nicht erst handeln, wenn es ein Problem gibt. Mit einer Pflegeoffensive bekämpfen wir den Pflegenotstand und die hohe Arbeitslosigkeit“, betonte Rendi-Wagner. Der Fokus der Arbeitsmarktpolitik müsse auf Zukunftsberufen wie jenen im Pflegebereich liegen, die Devise müsse hier lauten: „Ausbilden, ausbilden und nochmals ausbilden!“, so die SPÖ-Chefin. Dazu müsse der Weg zum Pflegeberuf erleichtert werden, etwa mit einem Ausbildungsbonus von 500 Euro für UmsteigerInnen zusätzlich zum Arbeitslosengeld und einer kostenlose Pflegeausbildung für BerufseinsteigerInnen. Zu Wort kamen auch Betroffene, die in der Pflege arbeiten wollen, denen aber Steine in den Weg gelegt wurden. ****
In Österreich gibt es eine Rekordarbeitslosigkeit, derzeit sind 33 Prozent mehr Menschen arbeitslos als vor einem Jahr; und im Herbst droht eine weitere Welle der Arbeitslosigkeit. Besonders dramatisch ist die Situation für die Jugend. „Die Arbeitslosigkeit muss aktiv und vorausschauend bekämpft werden, dafür hat die SPÖ das ‚Kraftpaket Österreich‘ vorgestellt, das 350.000 neue Arbeitsplätze schaffen kann“, so die SPÖ-Chefin. „Und es braucht eine kluge Arbeitsmarktpolitik mit dem Fokus auf Zukunftsberufe wie im Pflegebereich“, so Rendi-Wagner. Die SPÖ-Chefin erinnerte an PflegerInnen, die per Flugzeug nach Österreich gebracht wurden: „Wir müssen es selbst in die Hand nehmen, den Pflegenotstand zu lösen.“ Fakt sei aber, dass Menschen, die arbeitslos geworden sind und gerne den Pflegeberuf erlernen wollen, Steine in den Weg gelegt werden. „Das kann nicht sein, wir sollten diesen Menschen den roten Teppich ausrollen!“, so Rendi-Wagner.
Die Lösungsvorschläge der SPÖ: UmsteigerInnen, die arbeitslos sind und eine Umschulung in die Pflege wollen, müssen finanziell dabei unterstützt werden. „Für viele Menschen ist das Leben während einer mehrjährigen Ausbildung nicht leistbar. Wir wollen daher einen Ausbildungsbonus von 500 Euro zusätzlich zum Arbeitslosengeld“, so die SPÖ-Chefin, die auf die gute Bezahlung von PolizeischülerInnen verwies. Zudem soll es einen Rechtsanspruch auf diesen Bonus geben, verbunden mit der Verpflichtung, danach fünf Jahre im Pflegebereich zu arbeiten. Zum anderen will die SPÖ auch junge BerufseinsteigerInnen bei der Ausbildung unterstützen: „Die Ausbildung, etwa an der Pflege-FH, muss kostenfrei sein“, so Rendi-Wagner.
Der Vorsitzende des Fachbereichs Gesundheit in der Gewerkschaft vida Gerald Mjka bekräftigte die Forderung nach einer Ausbildungsoffensive im Pflegebereich: „Wir brauchen die KollegInnen in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und der mobilen Pflege.“ Auf der einen Seite habe man eine Rekordarbeitslosigkeit, auf der andern Seite einen Personalmangel, „dass die Tür nicht zugeht“. Nach der Pleite der Fluglinie Level im Zuge der Corona-Krise haben sich 40 Interessenten gemeldet, die sich für eine Umschulung in den Pflegebereich interessieren, es sich aber nicht leisten können.
So berichteten zwei ehemalige FlugbegleiterInnen, denen die finanzielle Unterstützung für eine Umschulung verwehrt wird: „Als Familienvater kann ich es mir nicht leisten, keine Förderung zu bekommen. Wir brauchen eine rasche Lösung“, sagte ein Betroffener, der – wie viele andere – gerne in den Pflegebereich wechseln möchte. „Das ist eine super Möglichkeit, wir wollen helfen.“ Mjka fordert daher einen Ausbildungsfonds in der Pflege und ein Ausbildungsgeld, „das die Existenz absichert“. (Schluss) bj/ls/mb
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