„Porajmos“: Den Genozid an Roma und Sinti ins kollektive Bewusstsein rücken | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

„Porajmos“: Den Genozid an Roma und Sinti ins kollektive Bewusstsein rücken

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Wien (OTS) – „Mehr als 500.000 Sinti und Roma wurden während der nationalsozialsozialistischen Herrschaft ermordet“, erinnert Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und der Israelitischen Religionsgesellschaft in Österreich anlässlich des heutigen Gedenktags. „Bis heute wird dieser Genozid nicht nur verharmlost, viel zu wenig ist er im kollektiven Bewusstsein der europäischen Gesellschaften verankert.“

Allein heute vor 76 Jahren, am 2. August 1944 wurden 4.300 Roma und Sinti in den Gaskammern in Auschwitz ermordet. „Sie wurden von den Nationalsozialisten aus einem einzigen Grund verfolgt und ermordet: Sie waren eine Volksgruppe, die als minderwertig betrachtet wurde. Die Lehre daraus ist klar: Nie wieder dürfen wir zulassen, dass sich Menschen über andere stellen. Jedes menschliche Leben ist lebens- und schützenswert“, so Deutsch.

Der Genozid, „Porajmos“ auf Romani genannt, der im Juli 1938 mit Einführung der Zwangsarbeit für die damals rund 12.000 österreichischen Roma und Sinti begann, wurde erst viele Jahrzehnte nach Ende der Shoah als solcher anerkannt.

Oskar Deutsch: „Es ist unser aller Pflicht, nicht nur im Namen der Sinti und Roma, sondern im Namen von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und der Menschenwürde, jeden Tag gegen Antiziganismus aufzustehen. Noch immer werden Sinti und Roma in Österreich und Europa systematisch diskriminiert und benachteiligt. Noch immer wird – auch von einigen in Österreich – gegen sie gehetzt. Anziziganismus, Antisemitismus und Rassismus sind das Gegenteil dessen, was das moderne Österreich ausmachen.“

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