Ethikunterricht: Ministerratsbeschluss „schwarzer Tag für Österreichs Bildungssystem“
Wien (OTS) – „Es ist ein schwarzer Tag für das österreichische Bildungssystem und zugleich eine ethische Bankrotterklärung der Türkis-Grünen Koalition“ – so Eytan Reif, Sprecher des Volksbegehrens „Ethik für ALLE“, in einer ersten Reaktion auf den gestrigen Beschluss des Türkis-Grünen Ministerrates, ab dem Schuljahr 2021/22 stufenweise einen Ethikunterricht ausschließlich als Pflichtersatzfach für SchülerInnen, die keinen Religionsunterricht besuchen, einzuführen. „Während fast alle Experten und 70% der Bevölkerung die Einführung eines Ethikunterrichtes als allgemeines Pflichtfach bevorzugen, betreibt die Regierung unsachliche Klientelpolitik und übergibt den Religionsgemeinschaften die primäre Verantwortung für die Werteerziehung und Integration an Österreichs Schulen. Dazu ist sie gesellschaftlich nicht legitimiert. Die Rolle, die die Grünen in diesem ungustiösen Politspektakel spielen, ist besonders zynisch: Ausgerechnet jene Partei, die sich am konsequentesten für eine Trennung von Staat und Kirche sowie für einen Ethikunterricht für ALLE eingesetzt hat, macht nun genau dort weiter, wo die FPÖ ibizabedingt aufhören musste und verrät nicht nur Österreichs SchülerInnen, sondern auch die eigenen WählerInnen“, so Reif.
Indessen freuen sich die Organisatoren des Volksbegehrens „Ethik für ALLE“ über mehr als 60.000 Unterstützungserklärungen, die bereits abgegeben wurden. Die gesetzlich erforderliche Mindestanzahl von 8.401 Unterstützungserklärungen, die für die Einleitung eines Volksbegehrens notwendig sind, wurde somit bereits übererfüllt. Reif:
„Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele MitbürgerInnen – darunter sogar mehrere ReligionslehrerInnen – sich Gedanken über weltoffene Bildung und Integration an Österreichs Schulen machen, während die Türkis-Grüne Koalition ausschließlich parteipolitische Interessen verfolgt. Dieser Regierungsbeschluss ist gesellschaftlich nicht gedeckt und es ist davon auszugehen, dass Türkis-Grün noch heuer einen entsprechenden Denkzettel erhalten wird“.
Das Volksbegehren „Ethik für ALLE“ voraussichtlich bis Ende August noch unterstützt werden. Die Organisatoren streben eine Eintragungswoche gegen Ende 2020/Anfang 2021 an.
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