Waitz/Wiener: Tiertransport-Untersuchungsausschuss kommt im Europaparlament
Brüssel (OTS) – Jährlich werden rund eineinhalb Milliarden Schweine, Kühe und andere Tiere auf engstem Raum und unter Verstoß gegen EU-Recht Tage lang durch die Europäische Union und in Drittländer transportiert, häufig ohne ausreichende Versorgung mit Wasser und bei unerträglichen Temperaturen. Die Konferenz der Fraktionsvorsitzenden hatte einen Untersuchungsausschuss in der vorherigen Legislaturperiode blockiert, eine Mehrheit der Abgeordneten hatte sich für einen Untersuchungsausschuss ausgesprochen.
“Das ist ein großer erster Erfolg für den Tierschutz. Auch auf Druck der Zivilgesellschaft hin können die EU-Regierungen und die Konservativen im Europaparlament den Skandal der Horrorzustände bei Tiertransporten nicht länger aussitzen. Die Arbeit im Europaparlament gegen die Tierquälerei auf Europas Straßen kann nun beginnen”, kommentieren Sarah Wiener und Thomas Waitz, Europaabgeordnete der Grünen, die Einrichtung des Untersuchungsausschusses zu Tiertransporten in Europa.
Thomas Waitz, Mitglied des Agrarausschusses und Ko-Vorsitzender der Europäischen Grünen, sagt: “Wir müssen jetzt den Grundstein für eine Reform der Tiertransportverordnung legen. Die jetzige EU-Verordnung ist veraltet und wird kaum eingehalten. Es bedarf nicht nur ein engmaschiges Netz an Kontrollen, sondern auch kürzere Transportzeiten und bessere Versorgung der Tiere während der Reise. Das industrialisierte System der Massentierhaltung und deren Folgekosten für Tier und Mensch müssen hier beleuchtet werden.”
Sarah Wiener, Mitglied in den Agrar- und Umweltausschüssen des Europäischen Parlaments und Schattenberichterstatterin der Farm-to-Fork-Strategie, kommentiert: „Tierquälerei, eklatante Verstöße gegen den Tierschutz und die Verantwortung der EU-Mitgliedstaaten müssen penibel aufgeklärt werden. Ein Beispiel ist, dass die Transporttauglichkeit von Tieren oft nur ungenau oder gar nicht überprüft wird: Nicht entwöhnte Kälber, trächtige Kühe werden stundenlang unter furchtbaren Bedingungen herumgekarrt. Zudem müssen Lebendtiertransporte in Drittstaaten endlich ganz untersagt werden.“
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