Strasser: EU-Green Deal muss vorbildliche Landwirtschaft belohnen
Wien (OTS) – Im EU-Unterausschuss am 9. Juni diskutierte Bauernbund-Präsident Abg. z. NR DI Georg Strasser mit Umweltministerin Leonore Gewessler wesentliche Punkte der von der EU-Kommission geplanten „Farm to Fork“- und Biodiversitätsstrategie, welche für die Landwirtschaft massive Veränderungen bedeuten würden. „Bei den Vorschlägen der EU-Kommission vermisse ich den normalerweise üblichen politischen Dialog und die Praxistauglichkeit“, stellt Strasser im Ausschuss fest.
Unrealistische Reduktionsziele erschweren Versorgungssicherheit
„Alle Sektoren müssen ihren Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten. Es darf aber nicht passieren, dass die Hauptlast alleine auf den Sektor Landwirtschaft abgewälzt wird. Österreich Landwirtschaft hat bereits in den vergangenen 30 Jahren knapp 14% Emissionen eingespart. Andere Staaten müssen hier erst nachziehen. Unrealistische Reduktionsziele bei Pflanzenschutz- und Düngemitteln machen es schwer, Versorgungssicherheit in der europäischen Lebensmittelproduktion zu gewährleisten. Wir werden dafür kämpfen, dass diese Strategien den Bauernfamilien nicht unausgegoren vor die Füße geknallt werden“, sagt Strasser im Ausschuss.
„Die EU-Kommission muss sich der Folgen dieser weitgreifenden Umstellung der Landwirtschaft bewusst sein. Es braucht eine Folgenabschätzung, bevor Schnellschüsse gemacht werden“, fordert er eine umfassende Analyse für die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ein. Es ist wahrscheinlich, dass durch die Umsetzung der beiden Strategien ein Teil der österreichischen Betriebe zusperren müsste. Daher braucht es Nachbesserungen: „Die Krise hat uns gezeigt, dass Versorgungssicherheit und Lebensmittelproduktion einen hohen Wert haben. Diesen dürfen wir nicht leichtsinnig aufs Spiel setzen und unsere Betriebe ins offene Messer laufen lassen“, merkt Strasser an, dass die EU-Kommission nur bedingt aus der Krise gelernt habe. 50% Reduktion von Pflanzenschutzmitteln, 20% weniger Wirtschaftsdünger oder eine Verringerung der landwirtschaftlichen Nutzfläche bedeuten für die europäische Lebensmittelproduktion massive Einschnitte. „Die Konsequenz wären letztendlich Importe aus Drittstatten“, warnt Strasser.
Österreichs Bäuerinnen und Bauern sind Musterschüler, wenn es um die sichere Lebensmittelproduktion mit höchsten Standards geht: Platz eins von 67 Ländern bei „nachhaltigster Landwirtschaft“ und Platz eins im Ranking von World Animal Protection bei Tierschutz und Tierwohl. „Unsere Landwirtschaft ist weltweit vorbildlich. Wir erwarten uns von der EU-Kommission, dass unsere Vorleistungen in den Strategien des Green Deals nicht bestraft, sondern belohnt werden“, schließt Strasser. (Schluss)
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