„WELTjournal“ und „WELTjournal +“ über das Leihmütter-Business in der Ukraine und Irlands geächtete uneheliche Kinder
Wien (OTS) – Die Bilder aus der Ukraine gingen um die Welt: an die hundert neugeborene Wunsch-Babys, die nicht zu ihren Eltern können. Die Babys wurden im Auftrag ausländischer Paare von Leihmüttern ausgetragen – doch wegen des Corona-Lockdowns in der Ukraine dürfen die Eltern nicht einreisen, um die Kinder abzuholen. Der Vorfall wirft ein Licht auf das ebenso umstrittene wie boomende Leihmutter-Business in der Ukraine. Das „WELTjournal“ – präsentiert von Patricia Pawlicki – zeigt dazu am Mittwoch, dem 10. Juni 2020, um 22.30 Uhr in ORF 2 die Reportage „Ukraine – das Leihmütter-Business“. Im „WELTjournal +“ folgt um 23.05 Uhr die Dokumentation „Unehelich – Irlands geächtete Kinder“.
WELTjournal: „Ukraine – das Leihmütter-Business“
Anders als in vielen westlichen Ländern ist Leihmutterschaft in der Ukraine legal und ein lukratives Geschäft. Etwa 15.000 Euro verdient eine Leihmutter mit dem Austragen eines Kindes, die auftraggebenden Paare zahlen ca. 40.000 Euro. Viele Leihmütter stammen aus den ärmsten Regionen des Landes, die Auftraggeber meist aus Westeuropa und den USA. Im „WELTjournal“ zeigen Paare – noch vor dem Lockdown –, wie sie zu ihrem Wunschkind gekommen sind und welch erbarmungslose Schattenseiten das Geschäft mit Leihmüttern hat, wenn das Wunschkind nicht den Erwartungen entspricht.
WELTjournal +: „Unehelich – Irlands geächtete Kinder“
Unehelich geboren zu sein galt im katholischen Irland lange Zeit als Schande. Bis in die jüngere Vergangenheit wurden uneheliche Kinder geächtet, oftmals ihren Müttern weggenommen und in kirchlichen Heimen untergebracht. Vor einigen Jahren wurde in der irischen Kleinstadt Tuam auf dem Grund eines ehemaligen katholischen Kinderheims ein Massengrab entdeckt: Fast 800 Babys und Kleinkinder sind darin bestattet – heimlich begraben von Nonnen, die das Heim bis 1961 betrieben. Die meisten Kinder waren infolge von Misshandlung und Vernachlässigung gestorben, viele schlichtweg verhungert. Der Skandal wirft ein Schlaglicht auf den jahrzehntelangen menschenverachtenden Umgang der irischen Kirche mit Frauen, die unverheiratet schwanger wurden. Zehntausende Mädchen und Frauen wurden deswegen verfolgt, eingesperrt und zu unbezahlter Strafarbeit gezwungen.
„WELTjournal +“ begibt sich auf Spurensuche nach Irland und rollt mit Historikerinnen und Historikern, Zeuginnen und Zeugen, Überlebenden und Angehörigen der Opfer die Hintergründe einer grausamen Geschichte von Scheinmoral und Unbarmherzigkeit auf, in der die katholische Kirche eine unrühmliche Rolle spielt.
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