Liberty International Salzburg leitet Insolvenzverfahren ein
Salzburg (OTS) – Die Liberty International Reise Gmbh, mit Sitz in Salzburg, hat am Mittwoch, den 6. Mai 2020, beim Landesgericht Salzburg einen Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens gestellt.
Aufgrund der aktuellen Corona Krise sieht sich der österreichische Incomingspezialist, der vor 27 Jahren gegründet wurde und der sich über die Jahrzehnte im heimischen Markt als eine der führenden Incoming Agenturen etablierte, zu diesem Schritt gezwungen.
“Es ist sehr traurig, dass wir nach fast drei Jahrzehnten unseren Betrieb einstellen muessen. Die Firma hatte seit Unternehmensgruendung konstant positive Jahresbilanzen und auch fuer das Jahr 2020 hatten wir bereits Vorbuchungen ueber 5.5 Millionen Euro.
Seit Anfang Maerz wurden aber fast 100% aller Buchungen fuer 2020 storniert. Vertraglich bereits zugesicherte Anzahlungen und Stornierungskosten werden auf Grund der aktuellen Situation von den Kunden nicht mehr bezahlt, wir haben allerdings bereits umfangreiche Anzahlungen an Hotels und andere Dienstleister erbracht, welche diese Gelder nicht mehr an uns rueckueberweisen. Damit ist uns die Grundlage für eine erfolgreiche Fortführung des Unternehmens entzogen, da die Liquidität nicht mehr gegeben ist“, erklärt Claudia Joelli, Geschäftsführerin der Liberty International Reise GmbH, den Antrag auf ein Konkursverfahren.
Ein weiterer Grund für die Insolvenz sei die Tatsache, dass man nicht vorhersagen könne, wann die weitreichenden Mobilitätsbeschränkungen aufgehoben und Reisen generell wieder möglich sein würden. Die von der Regierung geschnürten Maßnahmenpakete zur Rettung von Unternehmen würden für andere Branchen hilfreich sein, nicht aber für Reisebüros und Reiseveranstalter, da eine Normalisierung der Reiseströme noch viele Monate dauern wird und mit Einnahmen in naher Zukunft nicht zu rechnen sei. Leider würden die unzähligen Hilferufe von der Branche wie etwa vom Tourismus Forum Incoming (TFI), vom Österreichischen Verein für Touristik (ÖVT) und auch von allen Fachmedien nach einem Schutzschirm für die österreichische Reisewirtschaft bis dato ungehört verhallen, so Joelli.
“Mein Dank gilt vorallem unseren langjaehrigen Mitarbeitern, welche zu einem Grossteil ueber 20 Jahre bei uns beschaeftigt waren, stets bemueht um die komplexen Reiseablaufe unserer Gaeste aus aller Welt, in Oestereich und Zentraleurope zu organizieren. In der langjaehrigen Firmengeschichte hat die Liberty International Reise Gmbh weit ueber 100 Million Euro Umsatz lukriert, in den erfolgreichsten Zeit waren dies ueber 15 Millionen Euro per anno.” konkuldiert Joelli.
„Vollkommen unbetroffen von der Insolvenz der Liberty International Reise Gmbh Salzburg ist hingegen die Muttergesellschaft, Liberty International Tourism AG. Die finanzielle Stabilität der sehr nachhaltig geführten Muttergesellschaft ist weiterhin und unverändert elementarer und zentraler Ankerpunkt der gesamten Firmengruppe mit eigenen Vertretungen und Büros in mehr als 60 Ländern. Trotz alledem, sowie aufgrund der historisch bisher einmaligen Situation im weltweiten Tourismusbereich und dem Ausbleiben staatlicher Hilfen, konnte das Geschäftsmodell nicht weitergeführt werden. Die damit einhergehenden und bereits aufgelaufenen finanziellen Risiken und Verpflichtungen waren einfach nicht mehr zu kompensieren,” wie CEO und Mehrheitsgesellschafter Mario Enzesberger ausdruecklich betont.
Ebensowenig involviert ist auch das Unternehmen Liberty Incentive & Congresses Vienna, welches seit knapp 20 Jahren das MICE (Meeting/Incentive/Congress/Events) Segment in Oesterreich abgewickelt.
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