ÖAMTC: Nach längerer Fahrpause bedarf es besonderer Aufmerksamkeit im Straßenverkehr
Wien (OTS) – Viele Autofahrer haben ihr Fahrzeug während der Ausgangsbeschränkungen durch die COVID-19 Krise seltener genutzt. Besonders Führerscheinneulinge, L17-Fahrer und Menschen mit generell weniger Routine hinter dem Steuer konnten in den vergangenen Wochen nur bedingt ihre Fahrpraxis stärken. Auch Personen, die wochenlang im Homeoffice waren, dürften ihre im Alltag üblichen beruflichen Fahrten nicht wie gewohnt absolviert haben. „Autofahren verlernt man an sich nicht so schnell, doch nach einer längeren Fahrpause können Unsicherheiten auftreten. Mit Training und Geduld lässt sich die Verkehrssicherheit wieder erlangen“, erklärt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Nach einer längeren Aktivitätspause können selbst automatisierte Abläufe und erlernte Tätigkeiten wie Autofahren wieder mehr Konzentration erfordern. Durch regelmäßiges Training kann dem Abbau der kognitiven und motorischen Funktionen während einer längeren Pause teilweise entgegengewirkt werden.
Um die alte Routine rasch wieder zurückzuerlangen, bedarf es Training und Achtsamkeit
Insbesondere in komplexen und unübersichtlichen Verkehrssituationen kann es nach einer längeren Fahrpause zu einem erhöhten Unfallrisiko kommen. „Aufgrund der selektiven Aufmerksamkeit fokussiert der Lenker üblicherweise auf wesentliche Informationen aus dem Verkehrsumfeld, blendet momentan unwichtige Dinge aber aus“, erklärt Seidenberger. Durch längere Fahrpausen kann die Achtsamkeit hinter dem Steuer beeinträchtigt sein, aber auch durch Ablenkung gehemmt werden, was wiederum zu Überforderung und schließlich zu Fahrfehlern führen kann. „Routinierte Fahrer sind imstande, unwesentliche Reize rasch auszublenden und sich auf das Umfeld zu konzentrieren, um rechtzeitig auf mögliche Gefahrenquellen reagieren zu können. Durch ein begleitendes Fahrsicherheitstraining kann den kognitiven und motorischen Unsicherheiten nach einer längeren Fahrpause entgegengewirkt werden“, so die Verkehrspsychologin.
Entsprechende Trainings, auch begleitende Fahrtrainings wie ‚Personal Coachings‘ können sich zudem positiv auf die Mobilität und Verkehrssicherheit auswirken. Auch viele Neueinsteiger, die in den vergangenen Wochen wenig oder keine Fahrroutine sammeln konnten, könnten nun wieder Unsicherheiten oder leichte Überforderung beim Fahren verspüren. „Kurze Übungsfahrten in der gewohnten Umgebung in Bereichen mit wenig Verkehrsaufkommen, mit ausreichendem Abstand und angepasstem Tempo, können nach einer längeren Pause helfen, Unsicherheiten abzubauen und wieder Selbstvertrauen zu finden. Es ist kein Tabu, dafür Hilfe und Unterstützung in Anspruch zu nehmen, sondern zeugt von Verantwortungsbewusstsein. Wer dies benötigt, sollte sich an Profis wenden. Außerdem empfehlen wir, die ersten Fahrten bei Trockenheit und Tageslicht durchzuführen“, rät Seidenberger.
Fahrtechnik auffrischen und Aufmerksamkeit schulen
Bei Unsicherheiten hinter dem Steuer können gezielte Trainings der ÖAMTC Fahrtechnik helfen. In dynamischen Fahrsituationen und speziellen Handlingparcours trainieren Teilnehmer im Zuge eines Fahrsicherheitstrainings für einen souveränen Fahrstil und tasten sich langsam an Situationen heran, die im Straßenverkehr kritisch sein können. Termine ab dem 1. Mai 2020 können unter www.fahrtechnik.at online gebucht werden.
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