75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg: ORF präsentierte umfangreichen Zeitgeschichteschwerpunkt
Wien (OTS) – Am 8. Mai 1945 erfolgte die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Damit endete die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts – der Zweite Weltkrieg – in Europa. Der ORF widmet den historischen Jubiläen 75 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs, 75 Jahre Zweite Republik und 65 Jahre Staatsvertrag einen umfangreichen multimedialen Zeitgeschichteschwerpunkt: Details des insgesamt 110 Stunden umfassenden TV-Schwerpunkts mit insgesamt 15 zum Teil mehrteiligen TV-Neuproduktionen in ORF 2 (ab 29. April) und ORF III (ab 30. April) präsentierten ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz, ORF-Programmdirektorin Mag. Kathrin Zechner, ORF-2-Channelmanager Alexander Hofer, ORF-III-Programmgeschäftsführer Peter Schöber und ORF-TV-Zeitgeschichteredaktionsleiter Andreas Novak heute, Dienstag, 21. April 2020, Coronavirus-bedingt im Rahmen eines virtuellen Pressegesprächs:
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: „ORF ruft als Rundfunk der Gesellschaft diese für Österreich so entscheidenden Kapitel seiner Geschichte wieder in Erinnerung“
„75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg, 75 Jahre Gründung der Zweiten Republik, 65 Jahre Staatsvertrag – diese historischen Jahrestage sind für den ORF Anlass für einen großen Programmschwerpunkt. In diesem Zeitgeschichteschwerpunkt thematisieren allein ORF 2 und ORF III mit 15 TV-Neuproduktionen, Premieren preisgekrönter Filme, Live-Übertragungen von Gedenkveranstaltungen, Live-Diskussionen sowie einer ,Menschen & Mächte‘-Sondersendung live aus dem ORF-Newsroom die Zeit vom Ende der größten Katastrophe des 20. Jahrhunderts hin zum Neubeginn in ‚Rot-Weiß-Rot‘. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist es von unverzichtbarer Bedeutung, als Rundfunk der Gesellschaft diese für Österreich so entscheidenden Kapitel seiner Geschichte wieder in Erinnerung zu rufen und damit zur öffentlichen Kultur des Erinnerns und zur generationenübergreifenden Kommunikation beizutragen.“
ORF-Programmdirektorin Mag. Kathrin Zechner: „Können vor allem heute viel aus der Vergangenheit lernen“
„Sich der historischen Verantwortung zu stellen und unsere eigene Geschichte zu begreifen, daraus Gedankenanreize zu finden, mörderische Fehler nicht zu wiederholen und stattdessen eine aufgeklärte, Natur und Menschen wertschätzende Welt zu gestalten, ist unsere reizvolle und herausfordernde Aufgabe – und das indem wir uns in hochwertigen, vielseitigen, innovativen und kreativen Formaten mit den historischen Ereignissen auseinandersetzen. Ein breit gefächertes Angebot an Dokumentationen aus der ORF-Wissenschaftsredaktion sowie eine Reihe an preisgekrönten Spielfilmen beleuchten eine Periode – die sowohl mit Angst als auch mit Zuversicht verbunden war – des Übergangs vom Kriegsende bis zur Unterzeichnung des Staatsvertrags. Auch und vor allem heute können wir viel aus der Vergangenheit lernen, gerade wenn von der Rückkehr zur ,neuen Normalität‘ gesprochen wird, und Improvisation und Selbstversorgung eine neue Bedeutung bekommen. Danke an alle Dokumentaristinnen und Dokumentaristen sowie Zeitgeschichte-Könner für ihre Arbeit und für das wichtige und richtige Schwerpunkt-Setzen.“
ORF-2-Channelmanager Alexander Hofer: „Filmisch-dokumentarische Auseinandersetzung mit historischen Marksteinen ist Alleinstellungsmerkmal im heimischen TV“
„Auch in einer Zeit der Krise muss Platz sein, um sich mit den ganz großen Katastrophen und Zeitenwenden der Geschichte, wie den beiden Weltkriegen und ihren Auswirkungen, auseinanderzusetzen. Der ORF hat dies vor Corona ausführlich und regelmäßig getan und tut dies selbstverständlich auch jetzt, wenn weltweit dem Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren gedacht wird. Mit seiner aktuellen Berichterstattung stellt der ORF Tag für Tag seine journalistische Kompetenz unter Beweis – mit dem Programmschwerpunkt zum Ende des Zweiten Weltkriegs rückt der ORF auch wieder jenes Asset in den Mittelpunkt, das ein Alleinstellungsmerkmal im heimischen TV darstellt: die filmisch-dokumentarische Auseinandersetzung mit historischen Marksteinen und Entwicklungen.“
ORF-III-Programmgeschäftsführer Peter Schöber: „Geschichte lehrt uns, mit welcher Stärke unsere Republik es schafft, herausfordernde Zeiten zu meistern“
„Österreich befindet sich in einer der größten Krisen seit 1945. Doch gerade die Geschichte lehrt uns, mit welcher Stärke unsere Republik es schafft, herausfordernde Zeiten zu meistern und in neuem Glanz zu erstrahlen. Besonderes Augenmerk legt ORF III aus diesem Anlass auf das 65-Jahr-Jubiläum von ‚Österreich ist frei!‘. Von 15. bis 17. Mai feiern wir den Jahrestag der Staatsvertragsunterzeichnung und präsentieren neben einer Doku-Premiere mit neuen Zeitzeugenberichten, die individuelle Perspektiven auf die bewegten historischen Tage der Unterzeichnung eröffnen, auch zwei Live-Sondersendungen inklusive Ansprache des Bundespräsidenten an die Nation aus jenem Saal des Wiener Belvedere, in dem einst Leopold Figl und die Gründerväter den Grundstein für ein freies Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg legten.“
ORF-Zeitgeschichteredaktionsleiter Andreas Novak: „Beschädigungen von Familiengeschichten, Karrieren und Lebensplanungen wirken bis in die Gegenwart nach“
Zum Gedenken an ‚75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg‘ analysiert eine neue ‚Menschen & Mächte‘-Serie in facettenreicher Breite die Zeit der Wende vom apokalyptischen Ende des Zivilisationsbruchs unter dem Hakenkreuz hin zum Neubeginn in ‚Rot-Weiß-Rot‘. Eigentlich als Freiheits- und Souveränitätsverlust begreifbar, der sich mitsamt Besatzungszeit über einen Zeitraum von 1938 bis 1955 erstreckt – bis zum Staatsvertrag und dem Abzug der Siegermächte. Über eine noch viel längere Zeitspanne, eigentlich bis in die Gegenwart, wirken die Beschädigungen von Familiengeschichten, Karrieren und Lebensplanungen nach. Und letztlich belegt auch die politische Alltagsgeschichte des Kriegsendes und der Anfänge der Zweiten Republik, dass ein Ende der Auseinandersetzung mit den Folgen des Nationalsozialismus historischer Amnesie gleichkäme.
ORF-2-Weltkriegsschwerpunkt mit Live-Sondersendung, sechs Zeitgeschichte-Neuproduktionen, Gedenkveranstaltung sowie ORF-Premieren „Hannas schlafende Hunde“ und „Waldheims Walzer“
ORF 2 zeigt ab 29. April insgesamt sechs TV-Neuproduktionen, darunter vier „Menschen & Mächte“-Dokumentationen: In Robert Gokls Film „Das Mädchen, das überlebte“ (29. April) erzählt Anne Franks Wiener Stiefschwester Eva Geiringer, was den beiden Mädchen in Amsterdam geschah. Fritz Dittlbacher thematisiert in „Wieder ein Mensch sein und nicht nur eine Nummer“ (5. Mai) nicht nur die Jahre des Terrors zwischen 1938 und 1945 im Konzentrationslager Mauthausen, sondern auch die Frage, wie die Menschen der Umgebung mit dem „Danach“ umgingen. Die ORF/BR-Koproduktion „Der Häftling und der Sohn des Lagerleiters“ (6. Mai) rekonstruiert die Geschichte von Dušan Stefančič und Walter Chmielewski, deren Lebenswege sich im Konzentrationslager Gusen kreuzten. Robert Gokl und Gregor Stuhlpfarrer beschreiben in „1945 – Heimkehr und Aufbruch“ (7. Mai) Zusammenbruch und Neubeginn, und ein von Georg Laich gestaltetes „Österreich-Bild“ aus dem Landesstudio Tirol dokumentiert das „Ende des Schreckens – Die Befreiung Tirols 1945“ (3. Mai). Am 5. Mai berichtet ORF 2 live über die Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und Rassismus im Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Die von Tarek Leitner live aus dem ORF-Newsroom präsentierte „Menschen & Mächte“-Sondersendung „75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg“ (6. Mai) thematisiert neben einer zeitgeschichtlichen Reise durch die französischen, britischen, amerikanischen und sowjetischen Besatzungszonen die Frage, wie der Glaube an das „neue Österreich“, an die Zweite Republik und die neue „Identität in Rot-Weiß-Rot“ gewachsen ist. Mit „Universum History: Europa 1945 – Das Jahr nach dem Krieg“ (8. Mai) und den vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierten Produktionen „Hannas schlafende Hunde“ (8. Mai) von Andreas Gruber und „Waldheims Walzer“ (17. Mai) von Ruth Beckermann stehen drei weitere ORF-Premieren auf dem Programm.
ORF-III-Programmschwerpunkt mit zwei Live-Sondersendungen und Live-Diskussionen, teilweise live übertragenen Gedenkveranstaltungen und neun neuen, u. a. mehrteiligen Doku-Produktionen
In ORF III Kultur und Information steht das Programm von 30. April bis 14. Mai im Zeichen von 75 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs und Ausrufung der Zweiten Republik. Von 15. bis 17. Mai widmet sich ORF III unter dem Motto „65 Jahre Österreich ist frei!“ den historischen Ereignissen rund um die Unterzeichnung des Staatsvertrags im Jahr 1955 und den Abzug der Besatzungsmächte aus Österreich. Insgesamt zwei Live-Sondersendungen und zwei Live-Diskussionen, teilweise live übertragene Gedenkveranstaltungen, neun neue, u. a. mehrteilige Doku-Produktionen, in die bereits Erfahrungsberichte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des ORF-III-„Oral History“-Projekts mit der Fachhochschule St. Pölten eingeflossen sind, blicken auf die bewegte Geschichte Österreichs zurück. Darüber hinaus ergänzen Dakapos themenaffiner Dokumentationen sowie Spielfilmklassiker den Programmschwerpunkt. Zu den Höhepunkten zählen die neuen ORF-III-Doku-Mehrteiler „Österreich erzählt – Zeitzeugen und Zeitzeuginnen berichten“ (8. Mai), Georg Rihas Landvermessung mit „Heinz Fischer: Über Österreich“ (30. April/1. Mai) und „Das Kriegsende in Österreich“ (9. Mai) über den Zusammenbruch des NS-Regimes in der Alpenrepublik, gestaltet von Christian Hager; weiters die Dokumentation „41 Tage der Gewalt – Die letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs“ (2. Mai) von Wolfgang Winkler, der von Karin Schiller realisierte Film „Österreichs braune Flecken – Die Aufarbeitung der NS-Zeit nach 1945“ (10. Mai) und die Eigenproduktion „Der Tag, an dem Österreich frei wurde“ (15. Mai) von Ernst Pohn und Tobias Röck. Live überträgt ORF III u. a. die Internationale Befreiungsfeier aus Mauthausen (10. Mai), geplant ist auch das virtuell gefeierte „Fest der Freude“ des Mauthausen Komitee Österreich (8. Mai). Am Jahrestag der Staatsvertragsunterzeichnung stehen zwei Live-Sondersendungen zum Thema „Österreich ist frei“ (15. Mai) auf dem Programm, deren Bestandteil auch die Übertragung der Rede des Bundespräsidenten vom historischen Schauplatz Schloss Belvedere ist. ORF-III-Chefredakteurin Ingrid Thurnher leitet zwei Live-Diskussionen: „Die Nationalratspräsidenten im Talk“ (8. Mai) und „75 Jahre Fall des NS-Regimes – Ist Österreich mit sich im Reinen?“ (10. Mai).
Ö1-Schwerpunkt „1945 und die Folgen: Anfänge, Widersprüche, Kontinuitäten“
Der rund zweiwöchige Ö1-Schwerpunkt „1945 und die Folgen: Anfänge, Widersprüche, Kontinuitäten“ inkludiert von 25. April bis 10. Mai zahlreiche Sendungen, die Anfänge und Aufbrüche nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren – national und im globalen Kontext – in den Blick nehmen und neue Sichtweisen einbeziehen: von der Vergangenheit in die Zukunft der Demokratie.
Das Sendungsspektrum reicht von „Operation Greenup. Anatomie einer Geheimdienstaktion“ in den „Hörbildern“ (25. April, 9.05 Uhr) über die „Radiokolleg“-Reihen „Die Neuordnung der Welt nach 1945“ (9.05 Uhr) und „Die frühen Jahre der Zweiten Republik“ (9.30 Uhr) von 27. bis 30. April, „Betrifft: Geschichte“ zu „Wie die Vergangenheit das Alltagsleben der Einwohner/innen prägt“ (4. bis 8. Mai, 17.55 Uhr) und „Die ‚großen Vier‘ und das Radio. Tönende Nachkriegszeit in Österreich“ im „Salzburger Nachtstudio“ (6. Mai, 21.00 Uhr) bis zu „Dem Rad in die Speichen fallen – Gibt es Alternativen zum Krieg?“ in „Logos“ (9. Mai, 19.05 Uhr) oder den „Radiogeschichten“ (11.05 Uhr), beispielsweise mit Johanna Wokaleks Lesung aus Ingeborg Bachmanns „Kriegstagebuch“ (29. April).
Alle Sendungen im Detail sind unter
https://oe1.ORF.at/1945unddiefolgen abrufbar.
„75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg“: Schwerpunkt auf ORF.at, ORF-TVthek und im ORF TELETEXT
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs und zum 27. April 1945 präsentiert ORF.at eine Serie von Zeitzeugenporträts, die sich mit erlebten Erfahrungen der sogenannten „Stunde Null“ aus verschiedenen Perspektiven und gesellschaftlichen wie politischen Hintergründen beschäftigt.
Zum 27. April wird es ein eigenes Feature über die Konstruktion der Idee „Österreich“ geben, die sich mit den verschiedenen Modellen einer Neuaufstellung des Landes nach dem Krieg, in den Grenzen der Ersten Republik oder aber in Gestalt einer Donauraum-Konföderation u. v. m. auseinandersetzt. Wie jung der Begriff „Österreich“ ist, wird eine Serie weiterer Berichte zwischen Geschichte und Medienentwicklung zeigen. Ein Videoarchiv über den Zweiten Weltkrieg sowie ein weiteres mit Zeitzeugen-Gesprächen erinnern darüber hinaus auf der ORF-TVthek an die dunkelste Zeit des 20. Jahrhunderts. Außerdem werden Live-Streams und Video-on-Demands aller Sendungen des TV-Programmschwerpunkts gebracht, für die entsprechende Lizenzrechte vorhanden sind. Auch der ORF TELETEXT erinnert im Rahmen seiner aktuellen Berichterstattung an das Ende des Zweiten Weltkriegs.
Nähere Informationen zum Zeitgeschichteschwerpunkt sind unter http://presse.ORF.at abrufbar.
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