Grüne/Ernst-Dziedzic zur angekündigten Zahlungseinstellung der USA an die WHO
Wien (OTS) – „Wenn die USA in der jetzigen Situation ihre Zahlungen an die WHO einstellen, dann ist das, als würde man die Feuerwehr von einem Brand abziehen“, kritisiert die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic, die entsprechende Ankündigung des amerikanischen Präsidenten Donald Trump. „In Zeiten der Krise ist die internationale Kooperation gerade im Gesundheitswesen der Schlüssel zum Erfolg. Der von der Trump-Administration gesetzte Schritt ist schlicht unverantwortlich.“ Diese Krise sei eine globale und lasse sich daher nur weltweit und mit vereinten Kräften bekämpfen. Die WHO sei am besten geeignet, diese globale Anstrengung zu organisieren und habe bisher auch wertvolle Arbeit in der Koordination weltweiter Maßnahmen geleitet.
Die Vorwürfe des amerikanischen Präsidenten, die WHO hätte zu spät auf die Krise reagiert, seien an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten, meint die grüne Vizeklubchefin, und erinnert daran, dass Trump noch von einem „sehr kleinen Problem“ gesprochen habe, als die WHO die Corona-Krise bereits als „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ bezeichnet hat.
Auch wenn dieser Akt als Ablenkungsmanöver von innenpolitischen Niederlagen gewertet wird, ist er von internationaler Tragweite. Da die USA der größte Beitragszahler der WHO sind, werden die finanzielle Ausdünnung vor allem ärmere Länder zu spüren bekommen. Ihre Bemühungen zur Eindämmung der Pandemie werden damit erheblich erschwert. „Dieser Schritt schwächt den gemeinsamen Kampf der Weltgemeinschaft und wird sich nicht zuletzt auch für die USA als Bumerang erweisen. Wenn das Virus irgendwo auf dem Planeten weiter glost, wird es früher oder später wieder aufflammen und auch seinen Weg zurück in die Vereinigten Staaten finden“, sagt Ernst-Dziedzic.
Auch der Gesundheitssprecher der Grünen, Ralph Schallmeiner, übt heftige Kritik: „Das Wichtigste ist, dass wir diese Pandemie besiegen und dafür braucht es eine funktionstüchtige WHO. Die Covid-19-Pandemie kennt keine Grenzen, kennt keine Nationalstaaten. Dementsprechend muss unsere gesundheitspolitische Antwort noch mehr internationale Zusammenarbeit und Kooperation sein. Europa und Österreich werden hier nochmals entsprechend Druck auf Trump und die USA aufbauen müssen.“
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