JG – O’Brien/Katsulis: Frauen* auf der Flucht: Internationaler Frauentag muss ein Aufschrei sein!
Wien (OTS/SK) – Weltweit sind derzeit rund 70 Millionen Menschen auf der Flucht. Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge sind Frauen*. Neben Fluchtursachen, von denen auch Männer* betroffen sind – wie Krieg, Verfolgung oder der Verlust der Lebensgrundlage durch die Klimakatastrophe – kommen bei Frauen* noch zahlreiche weitere Fluchtgründe wie Zwangsheirat, Menschenhandel oder Genitalverstümmelung hinzu. Besonders für Frauen* und Mädchen* wird die Flucht zum Martyrium – sie sind oft extremer Gewalt ausgesetzt. Viele sind gezwungen, ihr Fluchtgeld mit ihrem Körper zu bezahlen. ****
Nach den gewaltsamen Auseinandersetzungen in Nordsyrien sind wieder hunderttausende Menschen in Bewegung. Darunter zahlreiche Frauen* und Kinder.
„Wenn Menschen auf der Flucht mit Gewalt davon abgehalten werden, die Grenze zu überqueren, wenn gegen flüchtende Frauen* und Kinder Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt werden, dann hat Europa all seine Grundprinzipien über Bord geworfen. Ja, auch Österreich ist hier in der Verantwortung, diese entsetzliche Gewalt sofort zu beenden“, so Claudia O’Brien, Vorsitzende der Jungen Generation in der SPÖ (JG).
„Wenn Bundesminister Nehammer sagt, dass es nicht im Regierungsprogramm steht, dass Frauen* und Kinder aus dem Gefahrenbereich geholt werden, dann hat die ÖVP den letzten Funken Menschlichkeit verloren. Unsere Aufgabe ist es, jenen Schutz zu geben, die diesen brauchen und nicht rassistische Politik auf dem Rücken von Frauen* und Kindern auszutragen. Besonders für Frauen* und Kinder ist die Situation in den Flüchtlingslagern katastrophal – wie kann Europa hier nur so lange wegsehen?“, so Patricia Katsulis, Frauensprecherin der JG.
„Für uns endet die Solidarität mit Frauen* nicht an den Grenzen von Österreich oder Europa. Auf das gilt es am Internationalen Frauentag besonders hinzuweisen. Und vor allem gilt es, tagtäglich ins Bewusstsein zu rufen: Keine Frau* der Welt würde sich freiwillig dem Martyrium einer Flucht aussetzen und ihr zu Hause verlassen, wenn sie nicht aufs Äußerste dazu gezwungen wäre“, betonen O’Brien und Katsulis.
„Die europäischen Staaten haben viel zu lange weggesehen und immer nur nationale Partikularinteressen vorgeschoben anstatt gemeinsame Lösungen zu finden, langfristige Strategien zu entwickeln und Fluchtursachen zu bekämpfen. Noch immer werden Waffen von europäischen Ländern in Kriegsgebiete geliefert, noch immer fehlt finanzielle Unterstützung für jene Länder, die bereits Millionen Flüchtlinge aufgenommen haben. Wir fordern ein sofortiges Ende der Gewalt an den EU-Außengrenzen, sofortige humanitäre Maßnahmen in Griechenland und den Krisenregionen, einen absoluten Stopp aller EU-Waffenexporte, Resettlementprogramme, sichere Fluchtrouten, ein Seenotrettungsprogramm und die Wahrung des Asylrechts, ohne jegliche Einschränkungen“, so O’Brien und Katsulis abschließend. (Schluss)
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