„Höchste Lebensqualität durch intakte Natur und leistungsfähige Wirtschaft“
Bregenz (OTS) – Landesrat Marco Tittler zog im heutigen (Donnerstag) Pressegespräch eine Bilanz seiner ersten 100 Tage im Amt und gab einen Überblick über ausgewählte Arbeitsschwerpunkte und Projekte. Dazu zählen die Themenfelder Bürokratieabbau, Wohnen, Digitalisierung und Innovation, die Erarbeitung einer Rohstoffstrategie und eines Güterverkehrs- und Logistikkonzepts sowie die konsequente Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts Vorarlberg. Die Leitlinie ist klar, betonte der Landesrat: „Intakte Natur plus leistungsfähige Wirtschaft ergibt höchste Lebensqualität.“
Die heimische Wirtschaft hat sich sehr positiv entwickelt, führte der Landesrat an: Mit Ende Dezember 2019 waren in Vorarlberg 171.000 Personen unselbstständig beschäftigt. 2019 wurde mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent der niedrigste Wert seit 15 Jahren erreicht, während das Exportvolumen mit 10,8 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert erreicht hat. „Vorarlberg ist wirtschaftlich gut aufgestellt. Gleichzeitig verändern sich die Rahmenbedingungen rasch und wir müssen uns weiterentwickeln, um weiterhin zu den Top-Regionen Europas zu zählen“, so Tittler.
Ausgewählte Arbeitsschwerpunkte
Bei diesen Herausforderungen versteht sich das Land als Partner der Bevölkerung und der Unternehmen, betonte der Landesrat. Die Schwerpunkte liegen bei den Themenfeldern Entbürokratisierung, leistbares Wohnen, Digitalisierung und Innovation sowie standortpolitischen Fragen wie der Rohstoff- und Deponiestrategie und der Erarbeitung eines Güterverkehrs- und Logistikkonzepts.
Deregulierung vorantreiben: Im Bereich Bürokratieabbau und Deregulierung wird Vorarlberg an seinem Kurs festhalten und im eigenen Zuständigkeitsbereich an Vereinfachungen, Erleichterungen und Verschlankungen arbeiten. Dazu wird in der Regierungsperiode 2019-2024 eine Deregulierungskommission, besetzt mit hochkarätigen Experten der Verwaltung und unter Leitung des Landesamtsdirektors unter Beiziehung von Praktikern, eingesetzt. Tittler: „Unnötige bürokratische Hemmnisse müssen abgebaut werden, damit Unternehmen sich auf ihre eigentliche Tätigkeit konzentrieren können.“ Die Wirtschaft erhält hier eine direkte und unkomplizierte Unterstützung. Anlaufstelle für die Unternehmen bleibt die gesetzliche Interessensvertretung, die Wirtschaftskammer Vorarlberg, welche die Fälle aufnimmt und vorbringt.
Wohnraum schaffen, Eigentum ermöglichen: Neben den bewährten Instrumenten wie Wohnbau- und Sanierungsförderung, dem gemeinnützigen Wohnbau und dem Projekt „Sicher vermieten“ wird das Land auch durch weitere Maßnahmen am Ziel des leistbaren Wohnens arbeiten. Dazu zählt eine kritische Überarbeitung der Bautechnik-Verordnung sowie der OIB Richtlinien. „Wohnen darf nicht durch überbordende Vorschriften unnötig verteuert werden. Ziele sind daher weitere Deregulierungen und Überarbeitungen, damit sich kostendämpfende Vereinfachungen und Erleichterungen stärker auswirken können“, erklärte Tittler. Daneben sollen auch weitere rechtliche Grundlagen und Normen, die Einfluss auf den Preis von Wohnraum nehmen, durchleuchtet und Einsparmöglichkeiten ausfindig gemacht werden. Auch neue Wohnformen wie beispielsweise MicroLiving, Modulbauten, Clusterwohnen oder andere Konzept, sollen in die Überlegungen einbezogen, getestet und eingesetzt werden.
Digitales und Innovationen: Chancen aufzeigen, Wettbewerbsfähigkeit steigern: Die Rohstoffe, die es heute für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit braucht, sind Innovation und Kreativität. „Deshalb ist es für Vorarlberg von allergrößter Bedeutung, ein Ökosystem zu etablieren, in dem Innovation ermöglicht und gefördert wird“, betonte der Landesrat. Forschung und Entwicklung soll weiter ausgebaut werden („wir wollen eine Forschungsstruktur am Standort Vorarlberg entwickeln“), mit dem Projekt Chancenland 2.0 wird die überragionale Fachkräfterekrutierung vorangetrieben. Ziel beim Breitbandausbau ist es, bis Ende 2020 eine flächendeckende Versorgung mit 100 Mbit/s zu erreichen. Die Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (WISTO) wird zu einer gesamthaften Standortagentur ausgebaut.
Kreislaufwirtschaft: Regionale Versorgung und Sicherheit, kurze Wege, effiziente Logistik: Der nachhaltige Umgang mit natürlichen Ressourcen ist in Vorarlberg immer schon gelebt worden und ist eine zentrale Komponente unseres Tuns – Landesrat Tittler: „Ziel ist die Schaffung einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft, bei der es darum geht, den Wert von Produkten, Stoffen und Ressourcen innerhalb der Wirtschaft des Landes so lange wie möglich zu erhalten und möglichst wenig Abfall zu erzeugen.“ Der Landesrat kündigte in diesem Zusammenhang die Erstellung einer Rohstoff- und Deponiestrategie für Vorarlberg an.
Mobilität: Schwerpunkt Güterverkehr: „Als Exportland ist es von großem Interesse, dass unsere Produkte möglichst effizient den Weg an ihre Bestimmungsorte finden“, sagte der Landesrat. Im Rahmen des Güterverkehrs- und Logistikkonzepts sollen Maßnahmenvorschläge erarbeitet werden, die auf die Attraktivierung Bahngüterverkehrs, Maßnahmen zur effizienteren Abwicklung des Güterverkehrs und die Flächensicherung für Logistik an geeigneten Standorten abzielen. Dazu soll ein gemeinsamer Prozess mit relevanten Akteuren wie der transportierenden und verladenden Wirtschaft, den ÖBB, Zoll usw. gestartet werden.
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