Engagement für die Gesellschaft: PreisträgerInnen des Camillo Awards 2020 im Parlament ausgezeichnet
Wien (PK) – Zur erstmaligen Verleihung des Camillo Awards luden gestern Abend Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und der Vizepräsident des Bundesverbands Rettungsdienst Clemens Kaltenberger in das Palais Epstein des österreichischen Parlaments. Moderiert wurde der Abend von ORF-Journalist Markus Voglauer, der sich auch selbst als ÖAMTC-Flugretter engagiert.
In seinen eröffnenden Worten hob Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka die Bedeutung jener Verantwortung hervor, die jede und jeder in der Gesellschaft bereit ist, für andere wahrzunehmen. An die Preisträgerinnen und Preisträger gerichtet unterstrich Sobotka den Wert dieser Entscheidung: „Sie haben das zu Ihrer Lebensaufgabe gemacht, das ist der Preis, den Sie gewinnen.“
Beim Eröffnungs-Talk begründete Award-Initiator Clemens Kaltenberger seine Motivation, den Camillo Award ins Leben zu rufen: „Das Ziel des BVRD ist die Weiterentwicklung und die Förderung der Präklinik. Wir wollen Impulse setzen und einen Diskurs schaffen, um das Thema vor den Vorhang zu holen.“ Besonderen Dank drückte Kaltenberger an Nationalratspräsident Sobotka aus, der die Umsetzung des Awards sofort unterstützt habe.
Die anschließende Diskussionsrunde mit Notfallsanitäterin Gabriela Hein, dem diplomierten Schweizer Rettungssanitäter Mathias Duschl, dem 2. Vorsitzenden vom Deutschen Berufsverband Rettungsdienst e.V. Frank Flake, dem Geschäftsführer der Rettungsdienst Tirol GmbH Andreas Karl sowie dem Studiengangsleiter Soziale Arbeit der FH St. Pölten Prof. Christoph Redelsteiner widmete sich dem Thema „Weiterentwicklung der Präklinik“. Einhellig betonten alle TeilnehmerInnen, dass eine höhere Wertschätzung der Arbeit von SanitäterInnen der entscheidende Faktor für eine verbesserte Motivation in diesem Berufsfeld ist.
Mit dem Camillo Award wird ein sichtbares Zeichen für die Leistungen und Dienste aller SanitäterInnen in diesem Land gesetzt. Namensgeber ist Camillo de Lellis, der Schutzpatron der SanitäterInnen. Ausgezeichnet werden besondere Leistungen als RettungssanitäterIn, NotfallsanitäterIn, AusbildnerIn, Polizei- oder MilitärsanitäterIn. In jeder Kategorie werden Anerkennungspreise und Hauptpreise vergeben. Mit einem Sonderpreis wird darüber hinaus ein besonderer Beitrag zur Weiterentwicklung der Präklinik in Österreich gewürdigt.
Die Preisträger in der Kategorie Rettungssanitäter
Mit dem Hauptpreis für Rettungssanitäter wurde Robert Seligo ausgezeichnet. Er engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich als Rettungssanitäter für die Johanniter Unfallhilfe in Wien und unterstützt dort das Präsentationsteam und die Öffentlichkeitsarbeit.
Der Gewinner des Anerkennungspreises ist Manfred Aster, ehrenamtlicher Sanitäter bei der Freiwilligen Feuerwehr und Rettungsabteilung Admont und langjähriger Einsatzleiter. Die neue Einsatzzentrale der Bergrettung Admont wurde auf seine Initiative hin errichtet.
Die Preisträger in der Kategorie Notfallsanitäter
Nach Vorarlberg geht der Hauptpreis in der Kategorie Notfallsanitäter. Mario Gasser ist seit 2007 beim Roten Kreuz und als Lehrsanitäter im Einsatz. Er hat durch eigene Projekte maßgeblich zur qualitativen Verbesserung des Rettungsdienstes in Vorarlberg beigetragen.
Den Anerkennungspreis als Notfallsanitäter erhielt Gottfried Gögginger aus Wien. Er ist Gründer der „Seiltechnik Einsatzgruppe“ der Berufsrettung Wien, die tausende Einsätze in den letzten Jahrzehnten absolviert und viele Menschenleben gerettet hat.
Die Preisträger in der Kategorie Ausbildner
An Mario Isser von der Bergrettung Tirol wurde der Hauptpreis in der Kategorie Ausbildner verliehen. Er hat die Ausbildung innerhalb des Bergrettungsdienstes Österreich in den letzten Jahren wesentlich geprägt. Von Mario Isser stammt das Konzept der „taktischen Alpinmedizin“, das auf einen praxisorientierten Zugang in der Ausbildung setzt.
Mit dem Anerkennungspreis in der Kategorie wurde Harald Fischer vom Roten Kreuz Niederösterreich geehrt. Er ist Leiter der Bezirksstelle in Bruck an der Leitha, engagiert beim Sanitätswettbewerb „Ride and Rescue“ sowie PHTLS-Instruktor seit der ersten Stunde.
Die PreisträgerInnen in der Kategorie Polizei/Militär
Den Hauptpreis für die Kategorie Polizei/Militär erhielt Helmut Haruksteiner, Notfallsanitäter des Stadtpolizeikommandos Linz. Er ist Koordinator des Projekts „Taktische Verwundeten-Versorgung“ innerhalb der Polizei-Einsatzeinheit OÖ. Mit diesem soll es gelingen, eine qualitativ hochwertige Verwundetenversorgung innerhalb polizeilicher Brennpunkte zu garantieren.
Gleich zwei Anerkennungspreise wurden in der Kategorie Polizei/Militär vergeben. Die erste Preisträgerin ist Agnes Kitzler aus Wien. Sie ist seit 16 Jahren Polizeisanitäterin und seit 13 Jahren Fachbereichsleiterin in der Abteilung Fremdenpolizei und Anhaltevollzug. Dort ist Kitzler verantwortlich für die Sanitätsstellen. Der zweite Preisträger eines Anerkennungspreises ist Walter Stein, der als Lehrunteroffizier und Sanitäter im Militärspital Innsbruck tätig ist. Er bereist ganz Österreich als Ausbilder und setzt sich für Verbesserungen im Bereich des Santitätsdienstes des Österreichischen Bundesheeres ein.
Die Preisträger in der Kategorie Sonderpreis
Für die Konzeption und die Umsetzung des Projekts „Taktisches Santitätskonzept“ im Bundesministerium für Inneres wurde der diesjährige Sonderpreis im Rahmen des Camillo Awards an Martin Schlagenhaufen und Erwin Grubhofer überreicht. Sie wirken durch ihre professionelle Herangehensweise in ihrem beruflichen Umfeld als Vorbilder für alle Einsatzbeamten des Einsatzkommandos COBRA und sind bei internationalen Konferenzen als Vortragende präsent. (Schluss) cke
HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung sowie eine Rückschau auf vergangene Veranstaltungen finden Sie auf der Website des Parlaments.
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