PVÖ-Kopietz zur Kurz-Krankenkassen-Reform: Von Patientenmilliarde und echter Leistungsharmonisierung nichts zu sehen
Wien (OTS) – „Versprochen und gebrochen, das ist die Erkenntnis über die von der vormaligen türkisblauen Regierung unter Bundeskanzler Kurz beschlossene Krankenkassen-Reform. Von der großspurig versprochenen Patientenmilliarde und der Leistungsharmonisierung zwischen allen Versicherungsträgern ist weit und breit nichts zu sehen. Im Gegenteil: Für heuer wird ein kräftiges Defizit in der Höhe von 175 Millionen Euro erwartet, das in den kommenden Jahren durchaus noch größer werden kann. Damit drohen den 7,2 Millionen ÖGK-Versicherten, darunter fast zwei Millionen PensionistInnen, entweder Leistungskürzungen oder noch mehr Selbstbehalte“, erklärte der Wiener Landespräsident des Pensionistenverbandes Österreichs (PVÖ) Harry Kopietz.
Kopietz übte zudem Kritik an der „Ablehnung des Risikoausgleichs zwischen den Versicherungsträgern, der früher gut funktioniert hat, durch den ÖVP-nahen Dachverbandsvorsitzenden“. Kopietz: „Diesen Akt der Unfairness mit der Begründung der Wahlfreiheit der Berufswahl zu argumentieren, ist geistesentleert, ja geradezu zynisch. Genauso als hätten alle Arbeitnehmer die Wahl, sich für die Beamtenlaufbahn zu entscheiden, um dann die Vorteile der Beamten-Kranken- bzw. -Pensionsversicherung lukrieren zu können“, empörte sich Kopietz.
Nicht zuletzt wies Kopietz auch „auf die jüngst erfolgte heftige Kritik seitens der Ärztekammer an den Auswirkungen der Reform u. a. bezüglich des Risikoausgleichs“ hin: „Der Warnung der Ärztekammer, dass offensichtlich die Gefahr bestehe, Individualinteressen über die Interessen der Allgemeinheit zu stellen, und dass die ÖGK unter Druck geraten werde, ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen“, schloss Kopietz. (Schluss)
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