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KIWI: Wünsche an die Politik – Institutionelle elementarpädagogische Kinderbetreuung auf die politische Agenda setzen.

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Wien (OTS) – Zehn Jahre sind seit der großen öffentlichen Veranstaltung „Nationaler Aktionstag von Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen“ am 21.11.2009 vergangen und immer noch sind nur wenige der damaligen Forderungen an die Politik Realität geworden – die Elementarpädagogik wird in manchen Bereichen weiterhin als „Stiefkind in der Bildungslandschaft“ betrachtet.

Neun Bundesländer – neun unterschiedliche Rahmenbedingen, d.h. konkret unterschiedliche Kontrollstandards, unterschiedliche Finanzierungssysteme, verschiedene Entlohnungssysteme. Es existieren keine österreichweit gültigen Standards bzgl. pädagogischer Qualität, eine Folge des Kompetenz-Durcheinanders zwischen Bund und Ländern.

Es ist tatsächlich eine gesellschaftspolitische Verantwortung und nicht ausschließlich eine der Familien, für die besten Rahmenbedingungen für die Entwicklung aller Kinder in Österreich zu sorgen. Daher appellieren wir an die politischen Entscheidungstragenden, elementare und außerschulische Bildungseinrichtungen zu stärken. Dies kann etwa durch ausreichende Ressourcen für eine qualitativ hochwertige und beziehungsstärkende Arbeit in Kindergärten und Horten gewährleistet werden.

Wünsche an die Politik – Institutionelle elementarpädagogische Kinderbetreuung auf die politische Agenda setzen!

1. Einheitliche Standards zu Gruppengröße und Betreuungsschlüssel,
die den Ergebnissen internationaler Studien im Zusammenhang zwischen
den Rahmenbedingungen und der Interaktionsqualität entsprechen.

2. Verstärkte Zeitressourcen für Weiterbildung, Planung und
Reflexion der Arbeit mit den Kindern, für Teamarbeit und
Bildungspartnerschaft mit den Familien für alle pädagogischen
Fachkräfte.

3. Insgesamt weniger Bürokratismus – mehr „Zeit im Sinne der
Interaktion“ mit den Kindern und für eine konstruktiv gestaltete
Bildungspartnerschaft mit Eltern, Schulen und anderen Erziehungs- und
Bildungspartnerinnen und -partnern. Der administrative Aufwand ist
in den letzten Jahren im Kindergarten und Hort für das pädagogische
Personal massiv gestiegen. Diese Zeit fehlt im pädagogischen Alltag
mit den Kindern, daher besteht Handlungsbedarf. Da Beziehung die
wichtigste Voraussetzung für Bildung ist, steigen damit auch die
Bildungschancen aller Kinder.

4. Bundesweit einheitliche Qualitätsstandards
Im Sinne der Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit braucht es
einheitliche österreichweite Qualitätsstandards, die allen Kindern in
gleichem Maße zu Gute kommen.

5. Aufgrund des akuten Fachkräftemangels und den gestiegenen
Anforderungen an den Beruf elementarpädagogischer Fachkräfte ist die
Weiterentwicklung des bestehenden Ausbildungsmodells für pädagogische
Fachkräfte notwendig, auch vor dem Hintergrund der Durchlässigkeit
für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sowie Berufsumsteigerinnen
und Berufsumsteiger. Ebenso müssen wir mehr berufsbegleitende
Ausbildungsangebote (auch z. B. für Quereinsteigerinnen und
Quereinsteiger) etablieren.

6. Um die genaue Entwicklung zukünftig benötigter pädagogischer
Fachkräfte zu ermitteln, fordern wir eine österreichweite Studie, die
auf der einen Seite die Ist-Situation in Bezug auf Rahmenbedingungen
in den Bundesländern, Personalschlüssel pro Kind,
Finanzierungssysteme enthält und Szenarien für die Herausforderungen
der Zukunft beschreibt.

Die Umsetzung dieser Wünsche wirkt: So kann damit zur Verbesserung der Rahmenbedingungen im Sinne einer hohen pädagogischen Qualität beigetragen werden und gleichzeitig wird der Beruf für pädagogische Fachkräfte attraktiver.

Bessere Rahmenbedingungen in elementaren Bildungseinrichtungen wirken nachhaltig positiv auf die Bildungsverläufe unserer Kinder! Deshalb nochmals die notwendige leitende Frage: Was sind uns unsere Kinder wert?

Kinder in Wien (KIWI) ist ein privater Trägerverein, der derzeit an 92 Standorten in Wien Kindergärten und Horte betreibt. Das Herzstück von KIWI war und ist die Qualitätsentwicklung und -sicherung sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung in der Pädagogik. KIWI hat derzeit rund 1.580 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in 376 Kindergarten- und Hortgruppen etwa 7.780 Kinder im Alter von einem Jahr bis zehn Jahren auf ihrem Bildungsweg begleiten.

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