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ERINNERUNG – HEUTE: Gramsci-Preis für Arbeit zu antimuslimischem Rassismus

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Wien (OTS) – Der „Antonio Gramsci Preis für kritische Forschung in der Migrationsgesellschaft“ geht in diesem Jahr an den Politikwissenschaftler Benjamin Opratko für seine Arbeit „Antimuslimischer Rassismus in Österreich“. Die feierliche Preisverleihung findet am Abend des 25. November in der Bibliothek der Arbeiterkammer Wien statt, die den Preis ausgelobt hat.

Opratkos Arbeit besteht einerseits aus einer neuen, umfassenden Definition von Rassismus in Weiterführung der Ansätze Antonio Gramscis, der der Frage nachgegangen war, warum große Teile der italienischen ArbeiterInnen dem Faschismus gefolgt war, obwohl er ihren eigenen Interessen entgegenstand. Der zweite Teil ist der Praxistest dieser Rassismus-Definition anhand des antimuslimischen Rassismus. Dazu hat Opratko 18 RedakteurInnen österreichischer Medien interviewt, die sich selbst als liberal verstehen und durch ihren Beruf maßgeblich beteiligt sind an dem, was Gramsci die Konstruktion des „Alltagsverstands“ nannte.

Opratko schränkt die Auswahl absichtlich auf RedakteurInnen ein, die sich selbst als liberal verstehen, weil die Vorbehalte gegenüber MuslimInnen bzw. dem Islam gerade auch im Namen liberaler, fortschrittlicher Werte bestehen und findet drei Ausprägungen:
Rassismus schnitzt sich sein Feindbild selber, etwa das des unverbesserlich frauenfeindlichen Muslims. Dadurch wird ein Selbstbild der Mehrheitsgesellschaft gezimmert, etwa der „Mythos der emanzipierten Gesellschaft“, in der Frauen und Männer gleich viel gelten. So wird insgesamt eine gesellschaftliche Funktion erfüllt, etwa eine Gegenerzählung zu Bewegungen wie #MeToo zu sein, die ja sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz in der Mitte und an der Spitze der Gesellschaft zum Thema hatte.

Die Arbeiterkammer Wien verleiht den mit 5.000 Euro dotierten Antonio-Gramsci-Preis, um der Spaltung der ArbeitnehmerInnen nach Herkunft, Geschlecht oder anderen Merkmalen entgegenzuwirken. Denn eine Spaltung der ArbeitnehmerInnen nach diesen Merkmalen behindert den gesetzlichen Auftrag der AK, die Interessen aller ArbeitnehmerInnen zu vertreten.

Verleihung des Antonio-Gramsci-Preises

Begrüßung: Gernot Mitter und Ingrid Moritz, Arbeiterkammer Wien
Festrede: Gabriele Dietze, Humboldt Universität zu Berlin
Für die Jury: Paul Mecheril, Universität Bielefeld
Ansprache des Preisträgers 2019: Benjamin Opratko

Datum: 25.11.2019, 18:00 – 20:00 Uhr
Ort: AK Wien Erdgeschoß, Bibliothek
Prinz-Eugen-Straße 20-22, 1040 Wien
Url: http://www.gramsci-preis.at

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