MINT-Gütesiegel zündet zweite Stufe
Wien (OTS) – „Mit dem MINT-Gütesiegel ermutigen wir Bildungseinrichtungen – vom Kindergarten bis zu Höheren Schulen –, junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu begeistern“, so Bundesministerin Dr.in Iris Rauskala anlässlich des Starts der Ausschreibung für das MINT-Gütesiegel 2020-2023 am 15. November. „Der frühe Kontakt mit innovativen Bildungsangeboten in einer digital-vernetzten Welt ist enorm wichtig. Mit dem MINT-Gütesiegel bieten wir jenen Bildungseinrichtungen eine Bühne, die in diesem Bereich herausragendes Engagement zeigen.“ Die gemeinsam vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, der Wissensfabrik, der Industriellenvereinigung sowie der Pädagogischen Hochschule Wien getragene Initiative startet ihren Aufruf zur Bewerbung um das Label zum vierten Mal. Nach Ende des Calls prüft eine Fachjury alle Bewerbungen genau. Neben einer guten Kommunikation des MINT-Schwerpunkts gilt es eine ganze Reihe weiterer Prüfsteine zu passieren. So ist die Weiterentwicklung eines anwendungsorientierten, praxisnahen und forschenden Lernens, der Fokus auf digitale Kompetenzen sowie die Förderung der MINT-Begeisterung unabhängig von Geschlecht, sozialem Umfeld oder einer Beeinträchtigung zentral. Damit dies gelingt, wird die regelmäßige Teilnahme von Lehrkräften an MINT-spezifischen Fortbildungen und daran anknüpfend das Schulentwicklungskonzept bewertet.
„Unsere Welt ist immer stärker von Technik geprägt. Egal ob es um neue innovative Produkte sowie Dienstleistungen oder die aussichtsreichsten Jobs der Zukunft geht. Die Bedeutung von MINT und die damit verbundenen Möglichkeiten nehmen stetig zu“, sagte Mag. Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung (IV). „Wir müssen uns als Gesellschaft auf diese Entwicklung einstellen und unserer Jugend helfen, sich in dieser neuen Welt zurechtzufinden. Im Zentrum steht, die Technikbegeisterung unserer Kinder zu stärken. Denn nur wer Hintergründe und Zusammenhänge versteht, kann qualifiziert beurteilen und letztendlich auch entscheiden, wie mit neuen Technologien umzugehen ist“, so Kapsch. Dazu müsse die Begeisterungsfähigkeit für naturwissenschaftlich-technische Phänomene insbesondere in jungen Jahren angesprochen werden. „Das MINT-Gütesiegel sollte die Speerspitze einer MINT-Qualitätsoffensive sein, die in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Kindergärten und Schulen erreicht und flächendeckend mehr Lust auf MINT macht. Damit machen wir unsere Jugend fit für morgen und öffnen ihr die Tür zu bedeutenden beruflichen und persönlichen Chancen“, so der IV-Präsident.
„MINT-Bildung einhergehend mit früher Förderung der Technikbegeisterung ist Voraussetzung und zugleich Erfolgsfaktor für einen erfolgreichen Wandel zur Innovationsgesellschaft, insbesondere im Zeitalter der Digitalisierung“, zeigte sich der Präsident der Wissensfabrik Österreich und Alleinvorstand der Robert Bosch AG, Dr. Klaus Peter Fouquet, überzeugt. MINT-Fächer sind und bleiben wichtige Basis für Innovation und Industrie 4.0. Jedoch haben über 80 Prozent der Industrieunternehmen Personalprobleme in Technik und Produktion sowie im Forschungsbereich. Daher muss es gelingen, noch mehr junge Menschen für die MINT-Fächer zu begeistern. „Bildungseinrichtungen, die in den vergangenen drei Jahren bereits das MINT-Gütesiegel erhalten haben, zeichnen sich vor allem auch durch die Einbeziehung außerschulischer Partner aus. Die Kooperationsmöglichkeiten reichen dabei von Vermittlung von Praktika, Exkursionen, Fachvorträgen bis hin zum Abschließen von Bildungspartnerschaften“, so Fouquet.
Die Rektorin der Pädagogischen Hochschule (PH) in Wien, Mag. Ruth Petz, stellte kurz die Kriterien für die Wiedereinreichung vor. Für eine neuerliche Auszeichnung als MINT-Schule ist eine erkennbare strukturelle Verankerung des MINT-Schwerpunktes erforderlich. Neben einem Rückblick, wie sich der MINT-Bereich seit der Erstauszeichnung entwickelt hat, sollen die Schulen konkrete MINT-Ziele für die nächsten 3 Jahre formulieren. Wie wird sich die Schule im MINT-Bereich bis 2023 weiterentwickeln? Wie gelingt es der Schule weiterhin innovatives und begeisterndes Lernen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu fördern – mit vielfältigen Zugängen für Mädchen und Burschen? „Im Rahmen der Rezertifizierung wird verstärkt die Bedeutung von Schulentwicklung betont. Die Schulen definieren standortspezifische Ziele und überlegen sich, mit welchen Maßnahmen die bestmöglichen Lernbedingungen für die Schülerinnen und Schüler erreicht werden können“, so die Rektorin.
Das MINT-Gütesiegel stellt eine bundesweit gültige Auszeichnung für innovatives Lernen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) mit vielfältigen Zugängen für Mädchen und Burschen dar. Ausgezeichnete Bildungseinrichtungen erhalten das MINT-Gütesiegel als digitales Logo für ihren Webauftritt sowie als Wandplakette für ihr Gebäude. Die ausgezeichneten Schulen und Kindergärten sind öffentlichkeitswirksam auf der „MINT-Landkarte Österreich“ unter www.mintschule.at verortet. Das Gütesiegel wird für die Dauer von drei Jahren vergeben. Bei Erfüllung definierter Qualitätskriterien ist eine Rezertifizierung möglich. Seit Start der Initiative wurden bereits 336 Bildungseinrichtungen vom Kindergarten bis zur Matura mit dem Gütesiegel ausgezeichnet.
Nähere Informationen zur Bewerbung sowie die MINT-Landkarte finden sich unter www.mintschule.at
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