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Gipfel des Linken Fernerkogels bleibt unberührt

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St. Leonhard im Pitztal / Sölden (OTS) – In zahlreichen Berichten wurde zuletzt geschrieben, dass im Zuge des geplanten Zusammenschlusses Pitztal-Ötztal der „Gipfel des Linken Fernerkogels“ gesprengt werden solle. Dies ist völlig unrichtig und widerspricht in jeder Hinsicht den Tatsachen. Diese Verdrehung von Tatsachen wird von der Tiroler Kronen Zeitung und der Tiroler Tageszeitung in ihren aktuellen Ausgaben scharf kritisiert. Die Falschmeldungen seien heillos überzogen und eine bewusste Falschmeldung auf Kosten der Bevölkerung im Pitztal und Ötztal.

Die bereits 2016 bei der zuständigen Behörde eingereichte Projektplanung für den Zusammenschluss Pitztal-Ötztal sieht vor, dass neben dem Joch unterhalb des Linken Fernerkogels eine Zwischenstation für die Seilbahn 10EUB Fernerkogl II und III errichtet werden soll. Im Zuge dessen müsste eine Gratspitze begradigt und somit um zirka 36 Meter abgetragen werden. Für die Begradigung sind rund 120.000 m³ an Erdbewegungen nötig. Die in publizierten Bildmontagen verwendeten Motive kolportieren jedoch den Abtrag von Gesteinsmengen, die ein Vielfaches der tatsächlichen Kubatur darstellen.

Widmung liegt seit 2005 vor

Realisiert werden soll die Verbindung Pitztal – Ötztal durch die Erweiterung des Skigebietes Pitztaler Gletscher innerhalb der bestehenden Skigebietsgrenzen. Dort kann in der Folge der Zusammenschluss mit dem Ötztaler Gletscher im Skigebiet Sölden erfolgen. Dieser Bereich ist bereits seit 2005 mit einer raumordnungstechnischen Widmung des Landes Tirol für eine skitechnische Erweiterung freigegeben. Zwischen beiden Skigebieten besteht Sichtkontakt.

Zum Projekt

Für den Zusammenschluss ist die Errichtung zweier 10er-Kabinenbahnen, einer 3S-Seilbahn, eines neuen Skizentrums, eines Skitunnels sowie die Präparierung von Pisten mit einer Gesamtfläche von ca. 64 ha geplant.

Das Skizentrum unterhalb der Braunschweiger Hütte soll als neue Schnittstelle im Osten des erweiterten Skigebietes Pitztaler Gletscher fungieren. Eine neue Seilbahn 3S (Fernerkogl I) ist als Zubringer aus dem Tal in das neue Skizentrum vorgesehen.

Von dort aus soll eine 10er-Kabinenbahn mit einer Zwischenstation (Fernerkogl II und III) zunächst auf das Joch unterhalb des Linken Fernerkogels und von dort weiter zur Bergstation Tiefenbachferner der Ötztaler Gletscherbahnen hinaufführen. Dort würde der Zusammenschluss mit dem Ötztaler Gletscher erfolgen. Eine weitere 10er-Kabinenbahn mit Zwischenstation (Grabkogl Ost und West) führt vom Skizentrum zur bestehenden Bergstation des Skigebietes Pitztaler Gletscher.

Rund 58 ha der geplanten Pisten befinden sich auf bestehenden Gletscherflächen innerhalb der vorgesehenen Skigebietsgrenzen. Dies entspricht 0,6 Prozent der gesamten bestehenden Gletscherflächen in den Gemeinden St. Leonhard im Pitztal und Sölden. Darüber hinaus ist ein Skitunnel im Bereich des Rettenbachferners geplant, um von Ötztaler Seite ins Skigebiet Pitztaler Gletscher einfahren zu können.

Die rein privat finanzierte Investition liegt bei 131,6 Mio. Euro. Die Bauzeit zur Gesamt-Realisierung des Projektes würde rund sechs Jahre betragen.

Umweltverträglichkeit wird derzeit geprüft

In der gesamten Planungsphase wurden alle Projektbestandteile – also auch der Felsabtrag für die Mittelstation Fernerkogl II und III – ausführlich in Abstimmung mit der zuständigen Behörde vorgeprüft. Dabei sind keine Ausschließungsgründe aufgetreten, die gegen einen Zusammenschluss von Pitztaler und Ötztaler Gletscher sprechen.

Die 2016 zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereichten Projektunterlagen umfassen 11.200 Seiten und 700 Pläne. 45 Sachverständige beim Amt der Tiroler Landesregierung erstellen derzeit ihre Fachgutachten in 38 Fachbereichen. Diese dienen als Grundlage für das Umweltverträglichkeitsgutachten (UVGA). Nach Fertigstellung des UVGA wird es zu einer mündlichen Verhandlung kommen, auf deren Basis ein Bescheid erstellt wird.

Touristische und wirtschaftliche Aufwertung

Das Pitztal ist ein strukturschwaches Tal und von Abwanderung bedroht. Die Nächtigungszahlen stagnieren, seit 2013 weist der TVB Pitztal als einzige Tourismusregion eine negative Nächtigungsbilanz auf. „Mit dem Zusammenschluss können wir ein neues Angebot schaffen, das große Chancen bietet und zu einer touristischen und wirtschaftlichen Aufwertung beider Täler führen wird“, betonen Eberhard Schultes, Geschäftsführer der Pitztaler Gletscherbahn, und Jakob Falkner, Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden.

Zusammenschluss Pitztal-Ötztal: Daten & Fakten

* Pitztal-Ötztal ist das bestgeprüfte Seilbahnprojekt der Alpen.

11.200 Seiten an Projektunterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung; 700 Pläne;
45 behördliche sowie nichtbehördliche Sachverständige; keine Ausschlussgründe während der Planungsphase

* Die Projekteinreichung erfolgt im Rahmen gesetzlicher Grundlagen.

Die Tiroler Landesregierung widmete das Gebiet um den Linken Fernerkogel 2005 als Bereich einer möglichen Erweiterung.

* Bei geringem Ressourcenverbrauch entsteht größtmöglicher Nutzen.

Für den Zusammenschluss würden 58 ha (0,6 %) der gesamten bestehenden Gletscherflächen in den Gemeinden St. Leonhard im Pitztal und Sölden für Pisten genutzt.

* Die bestehende Nachbarschaft der Skigebiete ist mit freiem Auge
erkennbar.

Schon jetzt sieht man die Liftanlagen des Pitztals vom Ötztal aus und umgekehrt.

* Das Projektgebiet liegt inmitten der definierten
Skigebiets-Grenzen.

Im Projektgebiet liegt mit der Braunschweiger Hütte einer der nächtigungsstärksten Beherbergungsbetriebe des Pitztals. Die Hütte wird mit einer bereits bestehenden Materialseilbahn durchs Projektgebiet versorgt.

* Wertschöpfung und zusätzliche touristische Nachfrage

Im Rahmen des Zusammenschlusses würden 131,6 Millionen Euro investiert, davon unmittelbar in Tirol 64 Millionen Euro. Diese Investition führt während der Bauzeit zu zusätzlicher Wertschöpfung (neuen Arbeitsplätzen) und höheren Steuereinnahmen. Der Zusammenschluss wäre ein wichtiger Impuls und würde zusätzliche touristische Nachfrage erzeugen. Diese Nachfrage würde weitere Wertschöpfung und höhere Steuereinnahmen nach sich ziehen.

* Sämtliche Daten entstammen der Regionalwirtschaftlichen Analyse zum Zusammenschluss der Gletscherskigebiete Pitztal und Ötztal. Erstellt wurde diese von der Wirtschaftskammer Tirol in ihrer Funktion als Standortanwalt und der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung.

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