NHM Wien: Rund um den Mond: Zur Eröffnung der Ausstellung „Der Mond. Sehnsucht, Kunst und Wissenschaft“ kamen zahlreiche prominente Gäste
Wien (OTS) – Das NHM Wien nimmt das 50. Jubiläumsjahr der ersten bemannten Mondlandung zum Anlass, den Mond im Rahmen einer umfangreichen Sonderausstellung aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
„Die neue Sonderausstellung „Der Mond. Sehnsucht, Kunst und Wissenschaft“ bietet für jeden etwas,“ erklärt NHM Wien-Generaldirektor Christian Köberl im Zuge der Eröffnung der Schau gestern, Dienstagabend. „Sowohl Naturkunde- und Kunstinteressierte, wie auch Familien und Kinder kommen in der vielseitigen Ausstellung auf ihre Kosten.“ In zahlreichen Elementen wird der nächste Nachbar der Erde erklärt und sogar spürbar gemacht.
Interaktives Erleben
Bei den interaktiven Stationen können Besucherinnen und Besucher ein Stück Mondgestein, das durch einen großen Impakt vom Mond zur Erde geschleudert wurde, anfassen. Außerdem wird in der Ausstellung erstmals der Mondmeteorit „Galb Inal“ präsentiert: „Mit rund zwei Kilo Gewicht ist es das größte Stück Mond, das europaweit in einem Museum zu sehen ist.“ Durch professionelle Geruchsentwickler wurde nach Angaben der Apollo-Astronauten der „Geruch“ des Mondes eigens für das NHM Wien nachgebaut. Ebenso eigens für das NHM Wien entwickelt wurde der „Mondrover“: Besucherinnen und Besucher sitzen vor einem Bildschirm in einem Rover-Sessel und lenken das Mond-Fahrzeug virtuell mit Hilfe eines Steuergerätes.
Des Weiteren gibt es eine Selfie-Station, in der Besucherinnen und Besucher virtuell in einen Raumanzug schlüpfen und sich das Bild vom Mond per E-Mail senden können. Mit einer Mondwaage lässt sich das eigene Körpergewicht am Mond berechnen und in einer Sand-Box können Interessierte Mond-Landschaften nachformen.
Naturwissenschaftliche Basis
Die Entstehung und Entwicklung des Mondes, die Geologie, seine Zusammensetzung und Mineralogie, Mondgesteine aber auch astronomische Grundsätze wie Mondbahn, Mondphasen, Finsternisse sowie der Einfluss des Mondes auf das Leben auf der Erde, z.B. durch die Gezeiten, und der Einfluss des Mondlichtes auf die Chronobiologie werden in den Sonderausstellungsräumen aufgegriffen. Als thematisch passendes Highlight dazu wurde von der Präparation des Hauses ein spezielles Diorama angefertigt, das die Lebenswelt des Wattenmeeres zeigt. Ein Profil des scheinbar leblosen Schlicks demonstriert eine Vielzahl von Lebewesen wie verschiedene Würmer, Muscheln und Krebse, die in dem Substrat vergraben sind.
Historischer Rückblick
Die Geschichte der Mondforschung wird illustriert anhand historischer Bücher, alter Mondkarten, Globen (u.a. Leihgaben der Universitätssternwarte sowie der Österreichischen Nationalbibliothek), einer Laterna Magica (Leihgabe Cikanek/Jegel) und früher Mondfotografien. Die Geschichte der Raumfahrt von den Apollo-Missionen bis heute wird ebenso in zahlreichen Objekten behandelt.
Künstlerische Positionen
Aber auch der Einfluss des Mondes auf Kunstschaffende wird in der Sonderausstellung Platz eingeräumt: „Kunst ist ein Teil des Aspektes der Faszination des Mondes auf die Menschen,“ so Christian Köberl, der auch Kurator der Schau ist.
Science-Fiction-Literatur über frühe Mond-Reisen, Gedichte zum Mond, unter anderem von Johann Wolfgang Goethe, Heinrich Heine und Christian Morgenstern oder Musikstücke mit Mond-Bezug, die Besucherinnen und Besucher in einer Art Juke-Box vor Ort anhören können, sind Teil der Schau.
Zu sehen sind weiteres Statuen ägyptischer Mondgötter, prähistorische Mondidole, römische Darstellungen sowie Kunstwerke vom Spätbarock bis hin zu zeitgenössischen Positionen, die zum Teil speziell für diese Ausstellung gestaltet wurden. Vertreten sind:
Klemens Brosch (1894-1926), Oskar Laske (1874-1951), Georges Méliès (1861-1938), Robert Rauschenberg (1952-2008), Joseph Rebell (1787-1828), Leander Russ (1809-1864) und Michael Wutky (1739-1829). Die zeitgenössischen Arbeiten stammen von Laurie Anderson & Hsin-Chien Huang, Martin Beck, James Benning, Michael Benson, Sabine Groschup, Barbara Imhof, Dona Jalufka, Luke Jerram, Robert Longo, Paula Metallo, Florian Raditsch und Christian Stangl.
Umfangreiches Rahmenprogramm
Begleitend zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm: An ausgewählten Mittwoch-Abenden wird ein „Mond-Dinner“ angeboten, viele Vorträge und Veranstaltungen zum Thema „Mond“ werden abgehalten, eine Übernachtung für Erwachsene im NHM Wien steht ganz im Zeichen des Mondes, und eine Kooperation mit dem Österreichischen Filmmuseum widmet sich im Frühjahr 2020 Mond-Darstellungen im Film.
Feierliche Eröffnung
Rund 500 Besucherinnen und Besucher fanden sich Dienstagabend zur feierlichen Eröffnung der von Ausstellungsarchitekt Martin Kohlbauer gestalteten Ausstellung im Naturhistorischen Museum Wien ein. „Der Mond als nächster Nachbar und steter Begleiter der Erde, ist nicht nur ein hochinteressanter kosmischer Körper mit bewegter Vergangenheit, sondern hat auch eine enorme Anziehungskraft auf Romantiker, Schriftsteller und Künstler,“ betonte NHM Wien-Generaldirektor Christian Köberl. Auch auf Prominente aus Politik, Wirtschaft und Forschung: Christian Köberl konnte den ehemaligen NASA-Astronaut Russell Louis („Rusty) Schweickart, den Piloten der Mondlandefähre der Apollo-9-Mission (1969), als Festredner begrüßen. Die beiden ORF-Moderatoren Peter Niedetzky und Hugo Portisch erinnerten sich in ihrer Rede als Zeitzeugen an die erste Mondlandung, Trevor D. Traina, Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in Österreich, richtete seine Grußworte an das Publikum und Alexander Schallenberg, Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien, eröffnete im Anschluss die Schau. In der „Moon Lounge“ in der Oberen Kuppelhalle ließen nach dem Ausstellungsrundgang, begleitet von der „Swing meets Blues“-Band mit Norberto Pronto und Alwin Schönberger, unter anderen Sabine Haag (Kunsthistorisches Museum Wien), Herbert Kritscher (NHM Wien), Eva Sangiorgi (Viennale), Florian Steininger (Kunsthalle Krems), Günther Oberhollenzer (Landesgalerie Niederösterreich), Christian Benedik (Albertina), Markus Roboch (Jüdisches Museum), Jürgen Meindl (Bundeskanzleramt), Werner Gruber (Planetarium Wien), Sabine Seidler (TU Wien), Teresa Indjen (BM für Europa, Integration und Äußeres), François Saint-Paul (Französische Botschaft), Ralf Beste (Deutsche Botschaft), Ghislain Jean M. D’Hoop (Belgische Botschaft), Albert van Jaarsfeld (IIASA), Franz Kerschbaum (Universität Wien), Peter Coeln (West/Ost-Licht), Lois und Sylvia Lammerhuber sowie Bernd Lötsch (ehem. GD des NHM Wien) den Abend ausklingen.
[Bildergalerie] (https://www.apa-fotoservice.at/galerie/21202 ) der Eröffnung
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